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"Wir sind Liverpool. Das bedeutet mehr." Jürgen Klopp hat es in Liverpool in die Herzen der Menschen und auf diese hausfassade geschafft.

Der „Normal One“ macht Schluss: Klopp verlässt den FC Liverpool

Foto: Simon Stacpoole, Witters

Zum Saisonende verlässt Jürgen Klopp den FC Liverpool. Ihm gehe die Kraft aus, sagte der Ex-BVB-Coach. Damit endet eine große Liebesstory.

Es hat ein bisschen was von Schlussmachen. Einfach alles an diesem Verein sei zum Verlieben, sagt Jürgen Klopp in einem Video, das der FC Liverpool am Freitagvormittag veröffentlicht. Der 56-Jährige sitzt darin vor einer Glaswand, im Hintergrund ist der Trainingsplatz der "Reds" zu sehen, also Klopps vornehmlicher Arbeitsplatz. Den er bald verlassen wird. "Ich liebe alles an dieser Stadt. Ich liebe alles an unseren Fans. Ich liebe das Team. Ich liebe den Staff. Ich liebe alles", sagt Klopp. Und dennoch sei es an der Zeit, sich zu trennen. Anders formuliert: Es liegt nicht an dir, es liegt an mir. Zum Saisonende soll Schluss sein mit dieser Traumverbindung zwischen dem populärsten deutschen Trainer und dem FC Liverpool, trotz eines Vertrags bis 2026. Denn so erfolgreich und romantisch die Zeit war – sie war und ist auch anstrengend. "Mir geht die Energie aus", sagt Klopp.

Der Liebeskummer also kann beginnen. Und zugleich die Zeit des heftigen Flirtens, davon kann man schon jetzt ausgehen. Knapp neun Jahre werden es im Sommer gewesen sein, die der gebürtige Stuttgarter an der Anfield Road verbracht hat. Das sei für viele ein Schock. Und er, Klopp, könne das verstehen. Nochmals anders formuliert: Es ist auch für mich nicht einfach.

"Aber dass ich trotzdem diese Entscheidung treffe, zeigt euch, dass ich überzeugt bin, dass ich sie treffen muss", sagt Klopp. Jetzt habe er noch die Energie und sei gesund – zumindest so gesund, wie man eben mit 56 Jahren sein könne. Klassischer Klopp-Joke. Die Entscheidung, dass nach der Saison Schluss sei, habe er dem Verein schon im November mitgeteilt. "Die haben dann nicht gerade eine Party geschmissen, aber sie haben meine Gründe akzeptiert." Die Aussicht, im Sommer wieder die Vorbereitung zu starten, wieder alles von Neuem mit der gleichen Intensität beginnen zu lassen, habe ihn schaudern lassen: "Ich weiß, dass ich den Job nicht wieder und wieder und wieder und wieder machen kann."

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Damit endet, also noch einmal, eine der größten Liebesgeschichten des Fußballs. Klopp war im Oktober 2015 nach Liverpool gekommen. Der Verein, zu diesem Zeitpunkt Zehnter der Premier League, hatte da immer noch einen großen Ruf. Der speiste sich aber zum allergrößten Teil aus der Vergangenheit. Der letzte Meistertitel ging auf das Jahr 1990 zurück. Klopp sollte die Mannschaft sportlich wieder auf Kurs bringen. Was danach geschah, darf als grenzenlose Übererfüllung gelten: Unter Klopp wurde das Team jedes Jahr besser, gewann 2019 die Champions League, im Jahr darauf die lang ersehnte englische Meisterschaft.

Jürgen Klopp war der beste Botschafter Deutschlands auf der englischen Insel

Doch nicht nur das: Klopp eroberte die Herzen der englischen Fußballfans, beileibe nicht nur die der Liverpool-Anhänger. Legendär ist schon sein Satz bei seiner Vorstellungs-Pressekonferenz. Auf die Frage eines Journalisten hin, wie er sich in einer Liga mit Trainern wie José Mourinho, der sich bei Chelsea als "The Special One" beschrieb, vorstellen würde? Klopp antwortete: "Glaubt irgendjemand in diesem Raum, dass ich zaubern kann? Ich bin ein ganz normaler Typ. Ich bin the Normal One." Im Fanshop des FC Liverpool gibt es Tassen und T-Shirts mit der Silhouette Klopps und diesem Schriftzug zu kaufen.

Tatsächlich schien es aber, als ob "The Normal One" doch ein wenig zaubern kann. Nicht nur von der Trainerbank aus traf er die richtigen Entscheidungen. Wie schon bei seinen vorherigen Stationen in Mainz und Dortmund schien der Verein unter Klopp zu wachsen, sammelte nicht nur Siege, sondern auch Sympathien. Klopp fand die richtigen Worte in guten und schwierigen Situationen, entwickelte sich wie bei seinen früheren Vereinen zum Zugpferd. Liverpools Bürgermeister Roy Gladden sagte im Oktober 2022, als Klopp zum Ehrenbürger der englischen Hafenstadt ernannt wurde: "Seine Arbeit hat das Leben vieler Tausender verbessert."

Bayern-Trainer Thomas Tuchel.
Foto: Sven Hoppe, dpa

Ehrenbürger Liverpools: Der Deutsche ist der einzige Nichtengländer neben Nelson Mandela, dem diese Ehre zuteilwurde. Zweimal wurde er Welttrainer, und selten schien dieser Begriff so passend zu sein wie bei Klopp. Die ganze Welt wünschte sich für den eigenen Klub diesen Trainer, der aus jeder noch so ausgelaugt scheinenden Rumpeltruppe offenbar die heißeste Elf des Planeten formen kann. Im Sommer 2019, nach dem Sieg in der Champions League, titelte die Sun: "Warum wir alle in Jürgen Klopp verliebt sind". Dieser Trainer schien der beste Botschafter der Bundesrepublik zu sein, der Beweis dafür: Deutsche können ja wirklich erfolgreich und liebenswert zugleich sein, von witzig ganz zu schweigen.

Bayern-Trainer Thomas Tuchel muss das Klopp-Aus "erst mal verdauen"

Deswegen ist es weit mehr als nur eine Tickermeldung aus dem Sportbereich, die sich an diesem Freitagvormittag verbreitet. Die erste Frage an Bayern-Trainer Thomas Tuchel auf der Spieltagspressekonferenz – sie dreht sich nicht um die vielen Verletzten des FCB oder den nächsten Gegner FC Augsburgan diesem Samstag, sondern um Klopp. Tuchel, der in Mainz einer der Nachfolger Klopps war, antwortet: "Das muss ich erst mal verdauen." Die Beweggründe seines Kollegen könne er voll und ganz nachvollziehen, "aber daran werde ich mich noch eine ganze Weile gewöhnen müssen. Klopp ist einer der allerbesten Trainer der Welt und hat es geschafft, den ganzen Verein auf eine unglaubliche Weise zu beeinflussen. Es ist eine Hammermeldung."

Zugleich könnte sich Klopps Rückzug auch für Tuchel und viele andere Trainerkollegen auswirken. Denn auch wenn der 56-Jährige, wie er immer wieder angekündigt hat, nach seiner Zeit in Liverpool erst mal Urlaub machen möchte: Wenn künftig ein Top-Trainer für einen Verein oder einen Verband gesucht wird, dürfte Klopp ganz automatisch auf der Liste stehen. Wie dieser Umstand das eigene Arbeiten beeinflusst – davon kann Tuchels Vorgänger bei den Bayern, Julian Nagelsmann, ein Lied singen. Als Tuchel im September 2022 beim FC Chelsea entlassen wurde, hielten sich die Gerüchte, wonach die Bayern sich sehr für den ehemaligen PSG- und BVB-Trainer interessieren würden. Im März vergangenen Jahres wurde Nagelsmann tatsächlich durch Tuchel ersetzt. Eines der Argumente der damaligen Bayern-Führung für den Wechsel war offenbar: Hätte man noch länger gewartet, hätte Tuchel bei einem anderen Klub unterschrieben.

Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Foto: Federico Gambarini, dpa

Top-Trainer sind heiß begehrt – vor allem solche wie Klopp. Tuchel, dessen Rückhalt bei den Bayern alles andere als sicher zu sein scheint, wird spätestens im Sommer mit dem Schattentrainer Klopp konfrontiert werden. Dass die Bayern bereit sind, trotz der Dissonanzen mit dem Coach zu dessen Zeit in Dortmund auf ihn zu setzen, zeigte die Vergangenheit. Jürgen Klinsmann schied als Spieler in München im Unfrieden, wurde als Nationaltrainer von der FCB-Führung kritisiert – und war dann auch mal kurze Zeit Übungsleiter an der Säbener Straße.

Bayern, DFB, Real – Klopp wird nun überall gehandelt werden

Der große Traum vieler deutscher Fußballfans ist aber ein anderer: Küsst Jürgen Klopp als Bundestrainer den deutschen Fußball wach? Der Vertrag von Amtsinhaber Nagelsmann läuft nur bis zum Ende der Europameisterschaft im Juli, und selbst bei einem erfolgreichen Abschneiden der DFB-Auswahl dürfte Nagelsmann mit seinen 36 Jahren seine nähere Zukunft wohl eher bei einem Spitzenverein sehen. Selbst wenn Klopp sich noch eine längere Pause ausbedingt, könnte man diese Zeit mit einer Übergangslösung auf der Bank managen. Oder klopft doch noch ein großer Verein wie Real Madrid an, der oft Bedarf auf der Bank hat?

Die Antwort darauf kennt eigentlich nur Klopp selbst. Wie es jetzt weitergeht? Am Ende des Videos richtet Klopp sich direkt an die Fans des FC Liverpool: "Ich möchte, dass ihr meine Entscheidung akzeptiert. Und wenn ihr im Stadion seid: Singt mein Lied nicht zu früh. Das Einzige, was ich immer wollte: Unterstützt die Mannschaft, vorbehaltlos." Er selbst brauche keinen Beweis für die besondere Beziehung, die zwischen ihm und den Fans herrscht. "Wir werden einen Moment haben, vielleicht am letzten Spieltag hier oder irgendwo anders. Lasst uns alles aus dieser Saison herausholen und eine weitere Sache haben, über die wir lächeln können, wenn wir zurückblicken." Sogar Schluss machen könne dieser Mann gut, schreibt ein weiblicher Liverpool-Fan auf X, ehemals Twitter. Die Reds führen aktuell die Tabelle der Premier League an, mit fünf Punkten Vorsprung vor Manchester City.

Auch auf diese Hausfassade hat es der „Boss“ Jürgen Klopp geschafft. Nun ist am Saisonende Schluss.
Foto: Robbie Jay Barratt, Witters