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Durch verschiedene Epochen singt der Liederkranz Wertingen bei seinem Weihnachtskonzert

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Durch verschiedene Epochen singt der Liederkranz Wertingen bei seinem Weihnachtskonzert

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    Der Liederkranz Wertingen erfreute das Publikum in der Stadtpfarrkirche mit seinem Weihnachtskonzert.
    Der Liederkranz Wertingen erfreute das Publikum in der Stadtpfarrkirche mit seinem Weihnachtskonzert. Foto: Sibylle Mathia

    Unter der professionellen Leitung von Stefan Christ veranstaltete der Liederkranz Wertingen am vierten Advent sein „Weihnachtliches Konzert“ in der Stadtpfarrkirche Wertingen. Eine große Bandbreite der Epochen wurde stilgemäß präsentiert. „Sei willkommen, Herre Christ“ aus dem Spätmittelalter ist das älteste überlieferte Weihnachtslied. Es war dennoch bis 1975 noch im Gotteslob vertreten.

    Aus der Renaissance stammten „Jesu, Rex admirabilis“ von Palestrina, „Jubilate Deo“ von Orlando di Lasso und „Freu dich Erd und Sternenzelt“, das bekannteste tschechische Weihnachtslied. Beschwingt, die Freude zur Geburt Christi ausdrückend, wurden alle drei Werke souverän vorgetragen.  Dem Barock sind gleich sechs Stücke zuzuordnen. Von Dedekind stammt die Kantate „Gelobet sei, der da kommt“ mit Sopran- und Altsolo im Wechsel. Mit diesem Stück, in verkürzter Form, eröffnete der Chor das Konzert auf beeindruckende Weise.

    Der Wertinger Liederkranz bindet die Zuhörer mit in das Konzert ein

    Gemeinsam mit dem Publikum, von der Orgel begleitet, wurde „Macht hoch die Tür“, aus dem Jahre 1704 gesungen und so die Zuhörer mit ins Konzert eingebunden. „Geborn ist uns Emanuel“ von Praetorius verbreitete festliche Stimmung. Ebenso stammt aus seiner Feder „Es ist ein Ros entsprungen“. Zart, mit wundervoll gehaltenen Bögen, sangen die 27 Sängerinnen und Sänger das berühmte Lied, das, in altem Stil, sich noch in der Bildsprache ausdrückt. Gesius, ein Zeitgenosse von Praetorius schenkte „Ein Kind geborn zu Bethlehem“ im festlich schwingenden „alten Zweierrhythmus“.  

    Im Übergang von Barock zu Klassik wurde „Adeste fidelis“ (vielleicht) vom Engländer John F. Wade geschrieben. Das mächtige Strahlen dieses Liedes, vortrefflich gelungen vom Liederkranz, bereitet jedes Mal erneut einen Hörgenuss.  Aus der gleichen Zeit stammt „Zu Bethlem überm Stall“ von Liguori, der die Weihnachtsgeschichte dem Volk näher bringen wollte und deshalb eine Melodie im Stil der Hirten auf den Abruzzen schrieb. Der Chor erzählte volkstümlich und wundervoll tänzerisch in vielen Strophen die Weihnachtsgeschichte.

    „Veni Veni Emmanuel“ ist ein über 1200 Jahre alter Hymnus, dem Zoltán Kodály in “Adventi enek“ neues Leben einhauchte. Die schöne Melodie in Moll ist mal im Sopran, mal bei den Männern vertreten, abwechselnd mit starken Tuttiphrasen. Auch ins frühe 20. Jahrhundert, und somit in die „Neue Musik“, gehört Distlers bekanntes „Ich brach drei dürre Reiselein“, bei dem der Chor anmutig, mit filigranen Klängen den Reisigschnitt am Barbaratag beschrieb. Passend dazu wurde von Guggenmos das Gedicht „Am Barbaratag“ vorgelesen.

    Das Publikum in der Stadtpfarrkirche Wertingen bekommt zwei rührende Geschichten vorgetragen

    Auch bekam das Publikum zwei berührende Geschichten vorgetragen, die erste vom Weihnachtsstern, die zweite ließ uns an den fiktiven Gedanken des Esels an der Krippe teilhaben – alles sehr passend und wohlüberlegt ins Programm eingefügt. Die Organistin Pamela Putz bereicherte mit einem Präludium von Führer, einem tänzerischen Sicilienne von Paradis und einer Pastorale von Rudnick musikalisch und sicher musiziert das abwechslungsreiche Konzert. Eine Begrüßung und ein Abschied übernahm der Hausherr, Pfarrer Ostermayer, mit dankbaren Worten an den Liederkranz, der die Adventszeit, die Wartezeit mit schönem Gesang belebte. Es gab großen Dankesapplaus für die großartige Leistung aller Beteiligten. (AZ)

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