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Pfaffenhofen/Lauterbach: Das Quintett „Schwäbischwild“ begeistert vor laufender Kamera

Pfaffenhofen/Lauterbach

Das Quintett „Schwäbischwild“ begeistert vor laufender Kamera

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    Die Musikgruppe „Schwäbischwild“ (von links): Johanna Held, Magdalena Held, Lukas Linsmeier, Martin Hegele und Tobi Mittelmaier.
    Die Musikgruppe „Schwäbischwild“ (von links): Johanna Held, Magdalena Held, Lukas Linsmeier, Martin Hegele und Tobi Mittelmaier. Foto: Franz Käsinger

    Was die fünf jungen „Schwäbischwilden“ vor einem Jahr beim „Aufspieln beim Wirt“ in Gottmannshofen mit ihrer neuen Volksmusik versprochen haben, konnten sie im brechend vollen Zehentstadel in Pfaffenhofen einlösen – mit abwechslungsreichen Arrangements, furiosem Instrumentalspiel und fetzigen schwäbischen Liedern ohne Abstrichen. Dass das Quintett im Sommer 2024 mit dem Förderpreis Volksmusik des Bezirks Schwaben ausgezeichnet worden ist, war die logische Folge ihrer Experimentierfreude und Professionalität, mit der traditionellen Volksmusik kreativ und innovativ umzugehen. Akkordeonspieler Martin Hegele, Trompeter Lukas Linsmeier, Tubist Tobias Mittelmaier und die beiden Schwestern Magdalena mit der Klarinette und Johanna Held am Cello beweisen von der ersten Minute an: Mit ihrer Spielkunst und der gelungenen Mischung der Volksmusik aus aller Herren Länder können sie mühelos in die Fußstapfen der Wegbereiter der neuen Volksmusik wie Haindling oder La Brass Banda treten, ohne sie zu kopieren. Das verhindert allein schon der schwäbische Sound ihrer Sprache und Musik.

    Auf den Spuren von Haindling oder La Brass Banda

    Der Auftakt von zweieinhalb Stunden traditioneller und furioser neuer Volksmusik beginnt mit dem Walzer Kishinev aus Serbien, gekonnt instrumentiert und mit zusätzlichen Notenvariationen aufgepeppt, um das Etikett „schunkelig“ zu vermeiden. Eigenkompositionen aus der Feder von Martin Hegele wechseln mit traditionellen Melodien wie dem Münzl Ländler, dem Marsch aus Welden, dem Birkenau Schottisch, der Jura Polka oder einem Zwiefachen.

    Doch auch bei dieser seit Jahrzehnten überlieferten Volksmusik juckt es den fünf Vollblutmusikern in den Fingern, die eine oder andere Notenschleife einzufügen oder sich gegenseitig zur Höchstleistung anzutreiben. So leisten sich Magdalena Held mit der Klarinette und der Trompeter Lukas Linsmeier immer wieder einen gekonnten Wettstreit ihrer Instrumente. Die sanften Töne des Cellos, von Johanna Held ungemein einfühlsam gespielt, holen die beiden immer wieder zurück in eine bewundernswerte harmonische Gemeinsamkeit. Angeführt vom Akkordeonspieler Martin Hegele und melodiesicher begleitet vom „Tuba Tobi“ Tobias Mittelmaier, beherrscht das Quintett sämtliche Variationen der neuen Volksmusik, gemixt mit Jazzelementen, auch mal mit Klezmermusik, orientalischen Klängen oder südamerikanischen Notenkaskaden. Mit ihrer Improvisationskunst und Spielfreude machen sie auch vor der Klassik nicht halt, was Brahms, Wagner und Co. sicher in Erstaunen versetzt hätte.

    Moderatorin Traudi Siferlinger vom Bayerischen Fernsehen beim Interview mit Zuhörern im Zehentstadel.
    Moderatorin Traudi Siferlinger vom Bayerischen Fernsehen beim Interview mit Zuhörern im Zehentstadel. Foto: Franz Käsinger

    Dass die jungen „Schwäbischwilden“ auch stilsicher singen können, zeigen sie nicht nur beim schwäbischen Klassiker „Der Wirt vo Roadamasdura“, sondern auch bei der Beatles-Version von „Ain´t she sweet“ oder beim Dschungelbuch-Song „Probier´s mal mit Gemütlichkeit“. Improvisierte Jodler und der Ganzkörpereinsatz als Rhythmusinstrument fordern das Publikum ebenso zu Beifallstürmen heraus wie der „Klarinettenmuckl“, rasant und feurig gespielt von Magdalena Held. Und all das geschieht vor der Linse des Kameramanns vom Bayerischen Fernsehen, das für Aufnahmen mit der Moderatorin Traudi Siferlinger und ihrer Crew nach Pfaffenhofen gekommen ist. Die genauen Termine der Ausstrahlung in der Sendung „Schwaben und Altbayern“ und bei den „Wirtshausmusikanten“ werden noch rechtzeitig bekannt gegeben.

    „Schwäbischwild“-Auftritt im Pfaffenhofen wird im Fernsehen gezeigt

    Ohne mehrfache Zugabe mit einem rassigen Galopp, dem Schädlweh-Song und Fridas Walz aus Schweden lassen die begeisterten Konzertbesucher die Combo „Schwäbischwild“ nicht von der Bühne. Der Kleinkunstbühne Lauterbach ist wieder einmal gelungen, jungen Musikerinnen und Musikern einen Auftritt zu bieten. So rücken sie und mit ihnen die neue Volksmusik ins Interesse der Öffentlichkeit, was die regionale Kultur nur bereichern kann.

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