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Audi-Prozess
07.10.2020

Ex-Audi-Ingenieur im Prozess: "Diese Leute haben uns betrogen"

Fertigungsmechaniker bringen an einem Fließband im Audi-Werk die Front an einem Audi an.
Foto: Andreas Gebert, dpa

Im Audi-Prozess sagt Giovanni P. umfangreich aus und belastet dadurch ehemalige Kollegen. Der Italiener verlangt den Juristen mit technischen Details viel ab.

Giovanni P. ist ein leidenschaftlicher Ingenieur. Für den Motorenentwickler und Abgas-Experten ging ein Traum in Erfüllung, als er von Fiat zu Audi wechseln konnte. Dafür verließ der aus der Nähe von Turin stammende Italiener mit Frau und Kindern seine Heimat und entschied sich, 2002 zum Autobauer mit den vier Ringen zu wechseln.

„Damals sprach ich noch kein Deutsch“, erinnert sich der heute 63-jährige Angeklagte am Mittwoch vor Gericht in München. Heute ist sein Deutsch ganz passabel, wenn es auch immer wieder schwerfällt, ihm bei der Fülle technischer Details, mit denen er den Weg in den Dieselbetrug schildert, zu folgen. Entschuldigen tut sich der frühere Audi-Mann am dritten Prozess-Tag nur für seine Sprachkenntnisse: „Es tut mir leid. Ich mache immer noch Fehler.“ Er spricht stundenlang. Immer wieder fallen Worte wie „Dosiermodul“, „Funktionalität“ oder „Mengendeckelung“.

Audi-Prozess: Giovanni P. redet ein bisschen wie Giovanni Trapattoni

Giovanni P. packt aus, auf alle Fälle geht er Jahr für Jahr seiner Tätigkeit bei Audi durch. Detail reiht sich an Detail, Fachausdruck an Fachausdruck. Es ist schwer, daraus ein Gesamtbild der Welt des Giovanni P. abzuleiten, ja seine Verantwortung für die üblen Schummeleien zu verorten. Der Mitangeklagte Wolfgang Hatz, 61, einst Audi-Motorenentwickler und Porsche-Entwicklungsvorstand, hört dem früheren Kollegen im Gerichtssaal genau zu, nennt dieser doch mehrmals seinen Namen, was geeignet erscheint, den tief gefallenen früheren Top-Manager aus dem Volkswagen-Imperium zu belasten.

Giovanni P. legt Wert darauf, dass in seiner früheren Abteilung offen kommuniziert wurde und Probleme nach oben „eskaliert“ worden seien, also auch Vorgesetzte davon erfahren hätten. Der Ingenieur ist auch ein leidenschaftlicher Redner. Er rudert mit den Händen und spricht offen über arbeitsreiche Zeiten, als er bei Audi intensiv daran gearbeitet hat, Dieselmotoren durch eine entsprechende Abgasnachbehandlung umweltfreundlicher zu machen. Dabei sei er mit Begeisterung darangegangen, neue Technologien zu entwickeln. Doch es muss sich bei ihm mit den Jahren zunehmend Ernüchterung breitgemacht haben. Das legen die Schilderungen des Technikers nahe.

„Wir kämpften voll frustriert um saubere Fahrzeuge“, sagt Giovanni P. und schubst seine Brille von der Nase auf die Stirn. Zumindest phasenweise hält der Mann mit dem vollen Haar und dem blauen Anzug eine Wutrede, wie es sein Landsmann Giovanni Trapattoni in seiner Zeit als Bayern-Trainer getan hatte. Giovanni P.’s Ausführungen erwecken den Eindruck, als hätte für Audi-Ingenieure, die mit Abgastechnologie betraut waren, einst schon mal das Trapattoni-Motto „Flasche leer“ gegolten. Der Angeklagte sagt, Abgasnachbehandlung sei in dem Unternehmen „nicht sexy gewesen“. Wirtschaftlichkeit hätte eben Priorität gehabt.

München: Wen meint Giovanni P. mit „diesen Leuten“?

Was Giovanni P. in Rage geraten lässt, ist die immer wieder geäußerte Meinung, nur Techniker seien bei Audi für den Abgasbetrug verantwortlich gewesen. Noch intensiver mit den Armen redend und lauter werdend meint er: „Das kann ich nicht akzeptieren. Diese Leute haben uns betrogen und nicht genug Harnstoff einspeisen lassen.“ Durch die Beigabe von Harnstoff wird der Ausstoß von gesundheitsschädigenden Stickoxiden bei Dieselfahrzeugen verringert. Doch wen meint Giovanni P. mit „diese Leute“? Er löst die Andeutung wie viele andere noch nicht auf. Später sagt der Angeklagte zumindest, der Vertrieb habe den Abgas-Technikern bei Audi „keine Chance gegeben, saubere Autos auf die Straße zu bringen“.

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Damit bringt der Ingenieur in der Diesel-Affäre einen bekannten Vorwurf vor: Demnach haben sich sowohl bei Volkswagen als auch bei der VW-Tochter Audi Vertriebsleute durchgesetzt, bei weitem nicht so große Harnstofftanks, wie sie Techniker eingefordert hatten, in die Autos zu packen. Der Einbau kleinerer Harnstoffbehälter, um etwa Platz für opulente Soundsysteme zu schaffen, soll die Keimzelle des Dieselbetrugs gewesen sein. Als Folge wurden nun zu hohe Stickoxidwerte mit einer entsprechenden Software manipuliert. So fiel das Schadstofflevel auf Testständen niedriger als die später im Straßenverkehr gemessenen Werte aus.

Giovanni P. wühlt es auf, sich an seine Audi-Zeit zu erinnern

Giovanni P. wühlt es sichtlich auf, sich an all das zu erinnern: „Wir standen unter Strom. Der Druck war groß.“ Als Techniker sei er damals nicht zufrieden gewesen. So habe der Konzern SUVs mit einem neuen Dieselmotor zu früh auf den Markt gebracht. „Ich hätte die Einführung ein Jahr nach hinten verschoben“, meint er. Doch der Druck der VW-Verantwortlichen, in den USA endlich dank Dieselfahrzeugen mehr Autos zu verkaufen, war immens. Dieser Druck führte wohl auch dazu, dass ein Techniker im Januar 2008 auch an Giovanni P. einen berühmt gewordenen Satz geschrieben hat: „Ganz ohne Bescheißen werden wir es nicht schaffen.“

Ob der prominenteste Angeklagte, Rupert Stadler, von dem „Bescheißen“ trotz seiner gegenteiligen Beteuerungen Kenntnis hatte, blieb nach den Äußerungen des Abgas-Experten offen. Der Ingenieur nannte den Namen des Ex-Audi-Chefs nicht. Die Staatsanwaltschaft wandte sich schließlich gegen den Antrag der Verteidigung Stadlers, das Verfahren gegen ihn abzutrennen. Eine Entscheidung des Gerichts dazu steht aus. Und Giovanni P. hat lange nicht „fertig“, wie Trapattoni sagen würden. Er will viele Stunden mehr reden.

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