Die Deutsche Bank will wieder etwas deutscher werden
Plus Josef Ackermann hielt als Chef der Deutschen Bank zu lange an riskanten Geschäften fest. Der heutige Unternehmenslenker Christian Sewing wagt eine radikale Erdung.
Christian Sewing wirkt wie ein Mensch, der Frösche nicht nach ihrem Befinden fragt, ehe er den Sumpf trockenlegt. Der Sumpf besteht aus weitflächigen Feuchtgebieten der Deutschen Bank, deren Chef der 50-Jährige seit 2018 ist. Die Brühe in den Tümpeln ist eine Mixtur aus juristischen Streitigkeiten, Rechtsbrüchen wie der Manipulation von Zinssätzen, Milliardenstrafen, zu hoher Risikobereitschaft, ausufernden Kosten und wieder schlechten Zahlen, eben einem Nettoverlust von 5,3 Milliarden Euro für 2019, einer Bürde für die Feierlichkeiten in diesem Jahr. Die Bank besteht seit 150 Jahren.
Es gäbe auf der an diesem Mittwoch stattfindenden Hauptversammlung viel für die Aktionäre zu „quaken“, doch das Treffen läuft digital ab. Da können Anteilseigner nicht derart kritischen Lärm wie sonst erzeugen. „Der Christian“, wie manche Sewing im eigenen Haus nennen, ist ein „Gerade-heraus-Typ“, der sich von seinen Vorgängern, dem Briten John Cryan, dem gebürtigen Inder Anshu Jain und dem Schweizer Josef Ackermann abgrenzt. Dazu bedarf es keiner direkten Kritik. Um sein Missfallen gegenüber der Neigung der drei Deutsch-Banker zum manchmal mit Zockerei verbundenen Investmentbanking kundzutun, genügt dem Deutschen ein Verweis auf seine ostwestfälische Herkunft und die Lehren, die er dort von seinem Vater empfangen hat.
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