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Interview
11.05.2020

Banken-Chef: "Die Welle der Kreditnachfragen ebbt nicht ab"

Viele Unternehmen und Selbsständige bringt die Corona-Krise in Liquiditätsprobleme.
Foto: Jens Schierenbeck, dpa-tmn (Symbolbild)

Exklusiv Allein die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken haben seit Ausbruch der Krise 1,3 Milliarden Euro an Krediten vergeben. Doch fließt das Geld zu zögerlich?

Werden die Interessen kleiner und mittlerer Betriebe in der Corona-Krise ausreichend berücksichtigt?

Jürgen Gros: Am Anfang der Krise war es für uns Mittelstandsvertreter – ob von den Wirtschaftskammern oder regional verwurzelten Banken – hart, der Politik klarzumachen, wie wichtig Hilfen für die mittelständischen Betriebe sind. Für mich ist es bis heute völlig unverständlich, dass sich die Politik anfangs ganz auf die großen Betriebe konzentriert hat, obwohl doch allenthalben bekannt ist, dass die deutsche Wirtschaft wesentlich vom Mittelstand getragen wird. Wir mussten massiv dafür kämpfen, bis sich die überragende Bedeutung des Mittelstandes auch in den Förderprogrammen niederschlug. Großunternehmen bringen viel auf die Waage. Was dabei aber manchmal übersehen wird, ist, für wie viel an Mitarbeitern, Wertschöpfung und Ausbildungsleistung der Mittelstand steht.

Politiker haben Vertreter der Finanzwirtschaft am Anfang der Krise gereizt. Bundesfinanzminister Olaf Scholz riet Bankern, bei der Vergabe von Krediten ein bisschen alle Fünfe gerade sein zu lassen. Sie sprachen von einem „starken Stück, uns aufzufordern, Regeln nicht einzuhalten“. Hat Ihre Empörung Wirkung gezeigt?

Gros: Unsere Kritik an solchen Aufforderungen der Politiker hat Wirkung gezeigt. Es war wichtig, dass wir dagegen gehalten haben, zumal solches Banken-Bashing zum Beginn der Krise und auch heute aus der Luft gegriffen ist und jeglicher Grundlage entbehrt.

Wirklich? Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ermahnte die Banken wie Scholz, bei der Kreditvergabe unbürokratisch vorzugehen. Und manche Kunden beklagen sich, dass sie nicht schnell genug an Kredite kommen.

Gros: Die Situation Ende März war von extremer Unsicherheit geprägt. Alle mussten sich zunächst mal sortieren, auch die Volksbanken und Raiffeisenbanken. Die Bank-Mitarbeiter haben damals wie heute Enormes geleistet: Sie mussten zunächst einmal die Kunden über die staatlichen Programme aufklären, was eigentlich nicht der Job der Bank-Beschäftigten ist. Und dazu mussten sie sich in die Thematik einarbeiten. Zudem haben sich die Konditionen der Förderbanken immer wieder verändert.

Wie hoch war der Arbeitsaufwand?

Gros: Viele der Beschäftigten haben bis spät in den Abend und auch am Wochenende gearbeitet, um die hohe Zahl an Kreditanfragen und Wünschen nach einer Stundung bestehender Kreditraten zu bewältigen. Insbesondere am Beginn der Krise waren viele Bankmitarbeiter bis an die Grenze der Belastungsfähigkeit gefordert. Da wirkte natürlich das Banken-Bashing extrem frustrierend, zumal die Kreditinstitute am Anfang Kreditgelder der Förderbanken, die noch nicht geflossen waren, mit eigenen Mitteln der Banken vorgestreckt haben. Schon von Anfang an ist so das Geld schnell bei den Antragstellern gelandet.

Warum haben Sie sich damals nicht einfach locker gemacht, wie etwa Scholz das gefordert hat und die Kredite im Eiltempo vergeben?

Gros: Jeder Bank-Mitarbeiter und Bank-Vorstand weiß: Es gibt eine Zeit nach der Krise. Dann wird von der Aufsicht geprüft, wie Kredite während der Corona-Krise vergeben wurden. Deswegen können Bank-Mitarbeiter nicht einfach mal auf Zuruf geltendes Recht außer Kraft setzen. Die Beschäftigten haben viel mehr erwartet, dass Scholz als oberster Dienstherr der Bankenaufsicht Bafin die Behörde auffordert, bei Regulatorik und Prüfung mal alle Fünfe gerade sein zu lassen. Das ist aber nicht passiert.

Jürgen Gros ist Vorstandsvorsitzender und Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB).
Foto: GVB

Was hätte Bank-Beschäftigten gedroht, wenn sie dennoch alle Fünfe hätten gerade sein lassen?

Gros: Bank-Mitarbeiter müssen sich an geltendes Recht halten, egal ob gerade eine Krise herrscht oder nicht. Sonst können die Konsequenzen hart sei. Bankvorständen droht im Extremfall der Entzug der Vorstandslizenz bis hin zu Haftstrafen. Was hilft einem Bankvorstand das Wort des Bundesfinanzministers aus einer Pressekonferenz, wenn ein Jahr später die Aufsicht anrückt und sein Verhalten während der Corona-Krise kritisch hinterfragt.

Kredite kann man nach Ihrer Darstellung selbst in Extremsituationen nicht zack, zack wie Klopapier und Nudeln rausgeben.

Gros: Nein, denn die Banken sind die letzten zehn Jahre seit der Finanzmarktkrise penibel darauf geeicht worden, das strengere Regelwerk, welches ja eine Konsequenz dieser Krise war, einzuhalten. Zum Glück ist dieses Korsett, eben weil es die Institute in der aktuellen Krise unnötig einschnürt, gelockert worden. Da ist überraschend viel überraschend schnell passiert. Und Finanzminister Scholz hat auch nur wenige Tage nach seinem denkwürdigen Ausspruch, mal alle Fünfe gerade sein zu lassen, die Banken und deren Mitarbeiter für ihr Engagement bei der Kreditvergabe gelobt. Aber klar ist: Nach der Krise brauchen wir eine Überprüfung der aufsichtlichen Instrumente. Auch eine Regulatorik muss in der Krise funktionieren, ohne dass dann erst aufwendig nachgesteuert werden muss.

Wie lange dauerte die Vergabe eines Kredits zu Beginn der Corona-Krise und wie schnell geht das heute?

Gros: Das ist seit Beginn der Krise konstant geblieben: Manche Kredite werden in wenigen Stunden vergeben, bei manchen dauert es zwei bis drei Tage. Ich schließe auch nicht aus, dass es mal vier Tage sind. Doch die meisten Kredite werden rasch vergeben.

Doch manche bekommen gar keinen Kredit. Anfang April waren das 5,5 Prozent der Antragsteller bei den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken.

Gros: Diese Ablehnungsquote schwankt immer ein bisschen, zuletzt waren das zwischen fünf und sieben Prozent. Zum Teil kommen auch Kunden mit einem Kreditantrag, deren Geschäftsmodell schon vor der Krise problematisch war. Da muss auch einmal ein Darlehensantrag abgelehnt werden. Das Niveau der Kreditanfragen ist seit Beginn der Krise konstant geblieben. Täglich kommen bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken in Bayern mehr als 1000 Anfragen rein. Die Welle der Kreditnachfragen und Bitten um Stundungen bestehender Kredite ebbt nicht ab und bleibt auf etwa gleich hohem Niveau.

Wie viel Geld haben die bayerischen Genossenschaftsbanken seit der Krise vergeben?

Gros: Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken laufen jetzt auf rein Corona-bedingte Kredite von etwa 1,3 Milliarden Euro zu. Die Summe der gestundeten Kreditraten nähert sich allmählich dem Wert von einer Milliarde Euro.

Zur Person: Jürgen Gros, 51, ist seit 2016 Präsident des Genossenschaftsverbandes Bayern mit zuletzt rund 30.800 Mitarbeitern.

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