Tesla ist mit seinen Elektroautos vorgeprescht. Doch gerade Volkswagen nimmt den Kampf immer besser an, findet unser Autor Stefan Stahl.
Tesla ist nicht unschlagbar. Die deutschen Premium-Klassiker, allen voran VW mit dem Elektro-Aufholjäger Audi im Kofferraum, sind in der Lage, die Amerikaner auszubremsen. Das wird allerdings noch Jahre dauern, zu groß ist der Vorsprung der Tesla-Macher auf dem Gebiet der Software. Doch bei Audi läuft unter dem Namen „Artemis“ ein vielversprechendes Projekt, das Tesla-Chef Musk einst Probleme bereiten könnte.
VW holt in Sachen Elektroautos immer mehr auf - und Herbert Diess ist der Antreiber
Und VW-Chef Diess ist der leidenschaftlichste Elektro-Antreiber der Nation, eben der deutsche Musk. Er nimmt am US-Manager Maß, ohne sich wie dieser gleich in bizarrer Weise zum „König“ des Unternehmens zu krönen. VW baut eine Software-Truppe auf, die zur Nummer zwei in Europa hinter SAP aufsteigen soll. Die Rechnung des Volkswagen-Chefs, mit Milliarden zu Tesla aufzuschließen, klingt ambitioniert. Doch Berechnungen des Center of Automotive Management zeigen: VW lag schon 2020 hierzulande bei den Neuzulassungen von E-Autos vor Renault und Tesla. So dominant, wie es die selbstsicheren Auftritte von Musk nahelegen, ist sein Unternehmen nicht.
Die deutschen Rivalen sind jedoch Jahre zu spät wirklich beherzt in die E-Mobilität eingestiegen. Das gilt vor allem für Daimler. Ex-Chef Zetsche ist einer fatalen Fehleinschätzung erlegen, dass stromgetriebene Autos noch länger ein Nischenprodukt bleiben. Die Folgen des Managementversagens sind schmerzlich für die Stuttgarter: Der chinesische Großaktionär Li Shufu setzt die lange zu behäbigen Daimler-Mannen unter Strom.
VW holt in Sachen Elektroautos immer mehr auf - und auch BMW ist ist gut dabei
Da befindet sich die Münchner Konkurrenz in einer besseren Lage: BMW-Chef Zipse kann auf die Erfahrungen mit dem eigenen Elektro-Pionierauto i3 aufbauen. Er richtet sich nach dem Geschmack der Kunden und bietet Autos mit allen Antriebsformen an. Das ist pragmatisch und clever. Die deutschen Autobauer nehmen den Kampf mit Tesla auf.
Lesen Sie dazu auch Stefan Stahls Portrait über VW-Chef Diess und den Kampf gegen alte Strukturen: Rückschläge stärken den Charakter
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Ich glaube, weder TESLA noch die deutschen Autobauer haben die Mobilität der Zukunft verstanden. Der Elektromotor an sich wir den Verbrennungsmotor auf Dauer und final ersetzen. Egal ob der benötigte Strom aus einer Batterie, einer Brennstoffzelle oder visionär aus einer PV-Zelle kommt.
Das die (auch hier) genannten Hersteller aber immer noch glauben, das es erstrebenswert ist, für die Fortbewegung von meist einer Person einen 2 bis 3-Tonner mit irrer Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und Platzbedarf zu entwickeln, entzieht sich meiner Wahrnehmung. Klar, die Menschen wollen so etwas kaufen und sich warum auch immer darüber definieren.
Doch was nützt mir das tollste E-Auto, wenn ich mit diesem genauso im überfüllten Verkehrsraum im Stau stehe, wie mit einem herkömmlichen Fahrzeug?
Wenn ich dann vom Audi-Chefentwickler lese, das bei der Entwicklung der E-Zukunfts-Auto im Vordergrund steht, welche Entertainment-Qualitäten das Auto einem bietet, während man damit ggf. autonom unterwegs ist, dann zweifle ich schon an uns und unseren Lebensinhalten.
Ich persönlich bin um jede Minute froh, die ich nicht im Auto (oder auch anderen Verkehrsmittel) verbringen muss. Das ist einfach verlorene Lebenszeit die man anderweitig sicher lebenswerter und sinnvoller verbringen kann.
Aktuell ist VW zu Tesla ähnlich wie Bollerwagen zu Automobil.
Sorry, wir Deutschen sind in vielen Bereichen nicht mal mehr Mittelmaß. Ist leider so.