So viel Macht haben Industriebarone auf Merkel und Co.
Plus Der BDI bündelt die Macht der deutschen Wirtschaft. Doch seine Bosse haben es immer schwerer, durchzudringen. Ein früherer Siemens-Kronprinz soll das Blatt wenden.
Wenn der BDI ruft, kommt die Kanzlerin, kommt der Bundespräsident. Sie bedanken sich dann in ihren Grußworten artig bei den Unternehmen, dass diese Wohlstand schaffen. Es ist eine über Jahrzehnte eingeübte Praxis. Es scheint, als sei es wie immer, doch in den vergangenen Jahren hat sich einiges geändert. Denn der BDI dringt immer weniger durch. Der Interessenvertretung der Industrie fehlt es an Schlagkraft. „Das ist kein Vergleich zu früher“, ist ein Satz, der immer wieder fällt. Er kommt aus den Mündern von anderen Einflüsterern, Abgeordneten, Journalisten. Namentlich will aber niemand rufen, dass der Kaiser nackt sei. Gründe für die Schwäche des BDI gibt es viele. Angefangen bei der Spitze, über Angela Merkel bis hin zur veränderten politischen Landschaft. Aber der Reihe nach.
Dieter Kempf ist seit über drei Jahren als Präsident das Gesicht des Verbandes. Ende des Jahres hört er planmäßig mit Ablauf seiner zweiten Amtszeit auf. Kempf war ein Experiment. Kein Schraubenmagnat, Stahlgießer oder Baulöwe, sondern ein Dienstleister. Als Student verkaufte er Burger in Deutschlands erster McDonald’s-Filiale, später führte er zwei Jahrzehnte die Geschäfte der Software-Genossenschaft Datev. Vor der Corona-Krise schenkte er der Bundesregierung kräftig ein und ließ keine Gelegenheit aus, die Wirtschaftspolitik von Schwarz-Rot als nicht-existent zu geißeln. Bewirkt hat er damit wenig. „Ihm fehlt die Authentizität, die seine Vorgänger hatten“, sagt ein altgedienter Wirtschaftspolitiker aus dem Bundestag. Das waren Männer aus dem Maschinenbau, Konzernchefs von Bauunternehmen oder die Eigentümer großer Familienunternehmen.
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