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Rüttelt das chinesische KI-Startup DeepSeek an der US-Vorherrschaft?

Künstliche Intelligenz

Rüttelt das chinesische KI-Startup DeepSeek an der US-Vorherrschaft?

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    Die Innovationen des chinesischen KI-Startups DeepSeek sorgen Ende Januar an den großen Börsen auf Turbulenzen.
    Die Innovationen des chinesischen KI-Startups DeepSeek sorgen Ende Januar an den großen Börsen auf Turbulenzen. Foto: Peter Steffen, dpa (Symbolbild)

    Ein Start-up im Bereich künstliche Intelligenz (KI) zeigte am Montag (27. Januar), wie fragil die Finanzmärkte sein können: Eine Nachricht aus China versetzte das Silicon Valley in Alarmbereitschaft und vernichtet eine Menge Börsenkapital. Für die Turbulenzen an den Börsen – als auch bei den etablierten Technologiekonzernen – sorgt das Unternehmen DeepSeek aus Hongkong.

    Mit dem neuen KI-Chatbot „R1“ hat das chinesische Tech-Unternehmen in kürzester Zeit die Spitze der Download-Charts erklommen. Das Open-Source-Modell, das kostenlos verfügbar ist, hebt sich nach Angaben von Experten mitunter durch „simuliertes Denken“ hervor. Die Technologie ermögliche Verbesserungen in komplexen Bereichen wie Mathematik oder auch Physik.

    KI-Spezialist DeepSeek: Effizienz schlägt Milliardeninvestitionen

    Deepseek zeigt, dass technologische Innovation nicht immer mit hohen Kosten einhergeht. Während Unternehmen wie OpenAI oder Google Milliarden in ihre KI-Entwicklung stecken, hat DeepSeek eigenen Angaben zufolge gerade einmal rund 5,5 Millionen Dollar „Trainingsbudget“ (laut Golem.de) investiert – und erreicht eine vergleichbare oder gar stärkere Leistungsfähigkeit. Dafür ist der Ressourcenverbrauch des KI-Unternehmens bemerkenswert gering, was die Effizienz des chinesischen Modells unterstreicht.

    Laut Branchenexperten markiert der Erfolg von R1 einen Meilenstein im globalen Wettlauf um die KI-Dominanz und ist ein Indiz für Chinas rasanten Aufstieg im KI-Bereich. Diese Dynamik bringt westliche Technologiefirmen wie Nvidia, Meta oder auch Alphabet unter Zugzwang. Nvidia verzeichnete zum Wochenstart einen Kursverlust von 11,1 Prozent, Meta von 4,34 Prozent und auch die Wertpapiere von Microsoft und Amazon erlitten Einbußen.

    DeepSeek-Erfolg lässt Aktie von Siemens Energy abrauschen

    Dabei macht der Erfolg von DeepSeek nicht nur US-amerikanische Tech-Konzerne nervös: Ein Beispiel ist Siemens Energy, das durch die Debatten um den Erfolg des chinesischen Start-ups kurzfrisig massive Verluste hinnehmen musste. Über den Hintergrund klärt das Handelsblatt auf: Siemens Energy ist an der Netzinfrastruktur für Rechenzentren beteiligt, die ursprünglich im Rahmen des US-Projekts „Stargate“ in großem Umfang ausgebaut werden sollten.

    Der Erfolg von DeepSeek stellt jedoch infrage, ob die geplanten Rechenzentren in der angekündigten Größe überhaupt benötigt werden. Auch dies führte laut Experten zu einem dramatischen Kursrutsch der Siemens-Energy-Aktie um über 20 Prozent und einem Verlust von rund zehn Milliarden Euro Börsenwert.

    KI aus China könnte Vorherrschaft des Silicon Valley bedrohen

    Dabei verschärft sich offenkundig auch im Hinblick auf künstliche Intelligenz die Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten und China. Laut Medienberichten sind die Chefetagen der großen Tech-Unternehmen von Meta bis Google alarmiert. „Es herrscht die Ansicht, dass das KI-Modell von DeepSeek das beste der Welt werden könnte“, zitiert Tagesschau.de den Börsenexperten Yeap Jun Rong vom Broker IG.

    Für den technologielastigen US-Index Nasdaq 100 wurde zunächst ein Minus von fünf Prozent prognostiziert. Tatsächlich war er nach Öffnung der US-Börse Montag gegenüber dem Vortag um 3,59 Prozent eingebrochen. DeepSeek-Aktien kann man derweil aktuell übrigens nicht kaufen, schildert Finanzwissen.de.

    Im weiteren Wochenverlauf hat der US-Finanzmarkt die Sorgen vor der chinesischen Konkurrenz durch das neue Open-Source-KI-Modell weitgehend abgeschüttelt und deutliche Gewinne verbucht.

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