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Schwäbische Rakete darf in Großbritannien starten

Raumfahrt

Rocket Factory darf jetzt in Europa starten

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    In der Rocket Factory hat man Grund zum Feiern: Das Unternehmen erhält eine Startlizenz für einen Weltraumbahnhof in Schottland.
    In der Rocket Factory hat man Grund zum Feiern: Das Unternehmen erhält eine Startlizenz für einen Weltraumbahnhof in Schottland. Foto: Ulrich Wagner (Archivbild)

    Die britische Luftfahrbehörde CAA hat der Augsburger Rocket Factory eine Startlizenz für den schottischen Weltraumbahnhof Saxavord Spaceport erteilt. Das hat das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Der schwäbische Raketenbauer sei damit das erste Unternehmen überhaupt, das eine solche Lizenz für privat entwickelte, senkrecht startende Orbitalraketen in Europa erhalten hat. Genutzt werden soll die Lizenz für die Rakete RFA One. Noch im vergangenen Sommer hatte die Rocket Factory einen Rückschlag erlitten, als eine ihrer Raketen bei Tests in Saxavord explodiert war.

    Bislang hatten europäische Raumfahrtprojekte den Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana in Südamerika genutzt. CCO Jörn Spurmann teilt mit, dass in Schottland nun „kosteneffiziente und flexible Starts“ möglich wären. Die von Großbritannien ausgestellte Lizenz ist nach Unternehmensangaben zeitlich nicht begrenzt. Zusätzlich zur Startlizenz hatte die Rocket Factory in Großbritannien noch zwei weitere Nutzungslizenzen erhalten.

    Warum die neue Lizenz für die Rocket Factory in Augsburg wichtig ist

    Die Rocket Factory hat ihren Sitz in der Berliner Allee in Augsburg auf dem ehemaligen Gelände des Osram-Lampenwerks. Das Unternehmen wurde 2018 als Start-up gegründet und ist eine Tochter des Bremer Unternehmens OHB. Unter anderem in Augsburg beschäftigt es über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und will zivile Kleinraketen entwickeln und bauen, die Satelliten in den Weltraum transportieren. Das Unternehmen setzt darauf, dass der Bedarf an Satelliten für die Telekommunikation und die Erdbeobachtung in den kommenden Jahren weiter steigt. 

    Neben der Produktion in Augsburg gibt es auch einen Teststandort in Schweden. Die Rocket Factory konkurriert mit dem oberbayerischen Raketenbauer Isar Aerospace um den ersten Start ins All eines bayerischen Start-up-Unternehmens. Der Saxavord Spaceport, von dem dies nun gelingen soll, liegt im Norden Schottlands bei Unst auf den Shetlandinseln. Die RFA One soll Kleinsatelliten mit einer Nutzlastleistung von bis zu 1300 Kilogramm in den niedrigen Erdorbit bringen, also eine Höhe von etwa 500 Kilometern. Grund der Explosion im August war nach Angaben von Vorstandsmitglied Stefan Brieschenk übrigens ein Sauerstoffbrand in einer der Turbopumpen.

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