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Zinspolitik
08.09.2022

Zinsen und Inflation: EZB-Chefin Lagarde steckt in der Zwickmühle

Die Europäische Zentralbank hat an diesem Donnerstag eine Anhebung der Leitzinsen beschlossen.
Foto: Andreas Arnold, dpa

Wenn die Notenbank-Präsidentin die Zinsen so stark wie zuletzt erhöht, könnte sie damit die Konjunktur abwürgen. Doch sie muss auch die gestiegene Inflation bekämpfen.

Für den Europa-Abgeordneten Markus Ferber ist die Europäische Zentralbank endlich im Krisenbekämpfungsmodus angekommen. Doch aus Sicht des schwäbischen CSU-Chefs „hat das viel zu lange gedauert“. Ferber ist einer der härtesten Kritiker der Politik von EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Er sagte an die Adresse der Französin: „Frau Lagarde hat fast ein Jahr zugeschaut, wie sich das hohe Inflationsniveau immer weiter verfestigt hat.“

Die Zahlen sprechen für sich: So zogen die Preise im Euro-Raum bereits im August 2021 um 3,0 Prozent an, wobei die Notenbank einen Wert von 2,0 Prozent anstrebt. Im März dieses Jahres war die Teuerung bereits auf äußerst happige 7,4 Prozent nach oben geschnellt. Doch trotz Kritik aus Deutschland hielt die EZB an ihrer Null- und Negativzins-Politik fest.

Für viele Beobachter hatte Lagarde keine andere Wahl mehr als eine kräftige Zinsanhebung

Erst im Juli folgte die Wende, als die Zentralbank den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte erhöhte und weitere Schritte in Aussicht stellte. Und am Donnerstag sollte nun eine kräftige Reaktion folgen, die in die Geschichte der Europäischen Zentralbank eingehen wird. Um zumindest auf lange Sicht – wohl im Jahr 2024 – wieder einen angepeilten Inflationswert von 2,0 Prozent zu erreichen, haben sich Lagarde und die EZB-Spitze durchgerungen, die Zinsen um 0,75 Prozentpunkte nach oben zu schrauben. Um es in der Sprache der Fechter zu sagen: Die Notenbank-Chefin greift nicht mehr zum Florett, sondern zum Säbel.

Dass die Zinsen derart spürbar steigen, deutete sich immer mehr an. Denn die Lagarde-Vertraute Isabel Schnabel hatte auf dem Notenbanker-Treffen im amerikanischen Jackson Hole ein „kraftvolles Handeln“ in Aussicht gestellt. Die Worte des deutschen EZB-Direktoriumsmitglieds wurden umgehend an den Finanzmärkten dahingehend interpretiert, dass es die Zentralbank nicht bei einer weiteren Zinsanhebung von 0,5 Prozentpunkten belässt, sondern kräftiger zulangt. Für viele Beobachter hatte Lagarde keine andere Wahl mehr, seit die Inflationsrate für den Euro-Raum im August wohl auf 9,1 Prozent zugelegt hat, nachdem sie im Juli noch bei 8,9 Prozent lag.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde erhöht die Zinsen massiv.
Foto: Hannelore Foerster, Imago

Weil Zinserhöhungen Anlagen in Aktien tendenziell weniger attraktiv machen, setzte der Dax am Donnerstag seine Talfahrt in Stufen fort und rutschte zunächst deutlich unter die 13.000-Punkte-Marke, an die er sich am Vortag noch herangetastet hatte. Dass der Dax am Ende dennoch nur leicht nachgab, liegt daran, dass die Börsianer nach der klaren Warnung von Isabel Schnabel überwiegend mit einem Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten gerechnet hatten.

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Um die Preise spürbar zu senken, werden weitere Zinserhöhungen erwartet

Die Nachricht war also weitgehend eingepreist, zog aber dann doch die Stimmung am Aktienmarkt etwas herunter. Schließlich wird es langsam attraktiver, Geld auf Sparkonten zu parken, nachdem der Zins im Euro-Raum zum Leben erweckt wurde. Ifo-Präsident Clemens Fuest sagte dazu knapp: „Besser spät als nie.“ Doch Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, ist besorgt: „Die EZB hat mittlerweile Angst, dass ihr die Felle davonschwimmen und sie in ein jahrelanges Inflationsproblem hineinläuft. Die Frage lautet nur, warum das erst so spät gesehen wurde.“

Inzwischen rechnet die EZB mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von 8,1 Prozent für dieses Jahr und noch schmerzlichen 5,5 Prozent für 2023. Um die Preise spürbar nach unten zu kriegen, werden weitere Zinserhöhungen bis Jahresende erwartet. Damit geht die Europäische Zentralbank aber das Risiko ein, die Konjunktur im Euro-Gebiet abzuwürgen und in die Rezession zu drücken, wie dies das Kieler Institut für Weltwirtschaft mittlerweile in seiner Herbstprognose als Folge der hohen Energiepreise für Deutschland erwartet. Die Expertinnen und Experten des renommierten Hauses sehen hierzulande einen Einbruch des Wachstums von noch 1,4 Prozent in diesem Jahr auf ein Minus von 0,7 Prozent in 2023 voraus.

Das kann die EZB nicht kaltlassen. Deswegen glaubt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen bis Anfang nächsten Jahres nur noch moderat anhebt. Wegen der dann sichtbaren Rezession werde sich die EZB selbst einbremsen, um den konjunkturellen Schaden nicht zu vergrößern.

Dabei ist sich Krämer sicher, dass allein der Einlage-Zinssatz auf rund 4,0 Prozent steigen müsste, um die Inflation auf etwa 2,0 Prozent zu drücken. Damit würde die Notenbank ihren Auftrag erfüllen. Lagarde steckt also in einer klassischen Zwickmühle.

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Die Diskussion ist geschlossen.

09.09.2022

Ich glaube. die Möglichkeiten einer Zentralban, hier der EZB, sind beschränkter als oft zu lesen ist. Insbesondere wird die Auswirkung einer Erhöhung des "Zinses" auf die Inflation stark überschätzt. Die psychologische Wirkung einer Zinserhöhung spielt kurzfristig sicherlich auch eine Rolle, ist aber nicht quantifizierbar. Die Nachteile der Erhöhung wurden ja schon verschiedentlich dargestellt. Die Zinsen die man bekommt werden geringfügig steigen, die Zinsen die man zahlen muß aber ebenfalls. Zur Inflationsbekämpfung muß Angebot iund Nachfrage in einem ausgeglichenen Verhältnis sein, noch besser wäre: ein kleines Überangebot.

09.09.2022

Aus meiner Sicht ist die EZB auf dem richtigen Weg. Für die Realwirtschaft sind nicht nur die Zinssätze der EZB entscheidend, sondern vor allem die Zinsen, die sich auf den Märkten eingestellt haben und dort ist das Zinsniveau im Euroraum seit Jahresbeginn bereits um zwei Prozent gestiegen. Der Euroraum befand sich zudem währungspolitisch immer im Windschatten der amerikanischen Zentralbank. Insofern ist es auch folgerichtig, dass die zinspolitischen Maßnahmen der EZB denen der Fed in einem gewissen zeitlichen Abstand folgen.
Herr Stahl sollte besser nicht heute schon sein Urteil fällen, sondern lieber abwarten, wie die Sache am Ende ausgeht. Wichtig ist jetzt, dass die EU die Energiepreise in den Griff bekommt. Dann löst sich das Inflationsproblem voraussichtlich von selbst, ohne dass die EZB die Konjunktur abwürgen muss.