Bischof Zdarsa bleibt bei seiner Linie
Konrad Zdarsa hält an seinen Plänen zur Umstrukturierung des Bistums fest. Entgegen anderer Berichte lockert er sein Verbot von Wortgottesfeiern an Sonn- und Feiertagen nicht.
Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hält an seinen Plänen zur Umstrukturierung des Bistums fest. Entgegen anderslautender Berichte lockert er sein Verbot von Wortgottesfeiern an Sonn- und Feiertagen nicht. Die Süddeutsche Zeitung hatte mit Verweis auf die bistumseigene Katholische SonntagsZeitung berichtet, Zdarsa rudere angesichts des wachsenden Widerstandes gegen seine Reformpläne zurück. Markus Kremser, der Sprecher des Bischofs, sagte am Montag: „Es gibt kein Zurückrudern.“ Es handle sich um Missverständnisse.
Die Katholische SonntagsZeitung berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe über einen Besuch Zdarsas vor Kurzem im oberbayerischen Murnau. In dem Artikel „Bischof glättet die Wogen“ wird der Bischof indirekt zitiert: „Auch sei keineswegs gedacht, sämtliche Formen der Wortgottesdienste am Sonntag ohne Wenn und Aber zu streichen.“ Zudem heißt es, Zdarsa habe nichts gegen die jeden zweiten Sonntag gefeierten Wortgottesdienste in Grafenaschau bei Murnau einzuwenden.
Die Wortgottesfeiern in Grafenaschau besuchen neben Bewohnern eines nahen Alten- und Pflegeheims auch Gläubige aus Murnau. Die Feiern werden gehalten, weil der zuständige Pfarrer nicht in allen Kirchen seines Pfarrverbands Eucharistiefeiern anbieten kann. Theodor Dohmen, der die Wortgottesfeiern seit Jahrzehnten in der Grafenaschauer Kirche St. Wolfgang mitgestaltet, hat nach eigenen Angaben zu Zdarsa gesagt: „Ohne Wortgottesfeiern sinkt die Verkündung der Frohen Botschaft um 50 Prozent.“ Zdarsa habe geantwortet: „Machen Sie weiter wie bisher.“
Ist Zdarsa also doch von seiner Linie abgerückt, die lautet, Wortgottesfeiern „grundsätzlich nicht mehr“ zu genehmigen, „mit Ausnahme von Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen“? Kremser sagt: „Die Ausnahmen sind klar geregelt und es gibt keine zusätzlichen Ausnahmen. Da scheint der Bischof falsch verstanden worden zu sein.“
Die Diskussion ist geschlossen.