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Justiz
22.02.2010

Elitetruppe hinter Gittern

Frank Neumeyer mit Drogenhund Aron.
Foto: Silvio Wyszengrad

Sie werden gerufen, wenn es im Knast brenzlig wird: Die Beamten der Sicherungsgruppe. Die Männer sind topfit, nervenstark und haben ganz konkrete Aufgaben.Von Jörg Heinzle

Wenn Walter Artmeier zur Arbeit geht, weiß er nie, was ihn erwartet. "Bei uns kann jede Situation gefährlich sein", sagt er.

"Wir müssen mit allem rechnen." Artmeiers Berufsalltag spielt sich die meiste Zeit hinter Gefängnismauern ab. Er ist Chef der sogenannten Sicherungsgruppe, der Elitetruppe der Augsburger Justizvollzugsanstalt. Seine durchtrainierten Männer passen auf, wenn mal wieder ein Boss der Russenmafia nach Augsburg gebracht wird. Sie greifen ein, wenn ein Gefangener in der Zelle durchdreht. Und sie sollen verhindern, dass Drogen in den Knast kommen.

Es ist kein leichter Auftrag in einer Welt hinter Gittern, in der vor allem Macht und Stärke zählen. Im Augsburger Gefängnis sitzen viele Untersuchungshäftlinge. Das stellt die Beamten vor besondere Herausforderungen. Eher harmlose Kleinkriminelle warten hier in der Zelle auf ihre Gerichtsverhandlung, aber genauso auch brutale Mörder und Dunkelmänner aus der organisierten Kriminalität. Was Walter Artmeier mit seinen sechs Männern erledigt, musste bis vor zehn Jahren noch der "normale" Vollzugsbeamte schultern. Doch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Öffnung der Grenzen kamen immer mehr "härtere Fälle" in die Gefängnisse und das Klima wurde rauer.

Als Reaktion darauf entstanden die Sicherungsgruppen. Deren Mitglieder sind topfit. Sie trainieren den Einsatz mit Waffen, lernen Kampftechniken und treiben viel Sport. "Rambos können wir trotzdem nicht brauchen", sagt Artmeier. "Wir wollen Leute, die psychisch stark sind und sich unter Kontrolle haben." Die Männer dürfen nicht einfach wild losprügeln. Selbst wenn einer ihrer Kollegen von einem Häftling angegriffen wird. "Wer diesen Druck nicht aushält, kann nicht bei uns bleiben." Martialisch sehen die Beamten aus, wenn sie ihre Sicherheitsausrüstung anlegen. Schutzpanzer aus Kunststoff, Helm und Stock. Meist kommt das alles gar nicht zum Einsatz. "Oft reicht unser Erscheinungsbild, und der Gefangene erkennt, dass es jetzt besser ist, einzulenken."

Derzeit achtet die Elitetruppe unter anderem auf Mitglieder der sogenannten Russenmafia, die im Gefängnis von Kaisheim (Kreis Donau-Ries) mit einem System aus Erpressung und Gewalt für Angst und Schrecken sorgten. Den Männern wird vor dem Landgericht der Prozess gemacht. In solchen Fällen besteht immer ein Risiko, dass Komplizen versuchen könnten, die Gefangenen mit Gewalt zu befreien.

Im Alltag der Haftanstalt geht es dagegen meist um kleinere, nicht ganz so brisante Dinge. Etwa um Drogen. Auch der Hundeführer Frank Neumeyer gehört der Augsburger Sicherungsgruppe an. Mit seinem Schäferhund Aron geht er im Gefängnis auf die Suche nach Drogen. "Hinter Gittern geht es vor allem um kleine Mengen", sagt er. "Oft sind es nur wenige Gramm, die irgendwo versteckt werden."

Beispiel: Bei einem Kuss zwischen einem Insassen und dessen Freundin wird eine Plombe mit Heroin von Mund zu Mund übergeben. Leicht zu schmuggeln ist auch die Psychodroge LSD. Sie wird einfach auf Papier aufgebracht. Doch Arons Schnüffelnase ist sehr empfindlich. Seit der Hund im Knast im Einsatz ist, ging die Zahl der positiv auf Drogen getesteten Gefangenen zurück. Ein Erfolg. Immer öfter gehen die Beamten der Sicherungsgruppe auch auf Suche nach Handys. Mobiltelefone sind im Knast eigentlich tabu - aber sehr begehrt.

Zur Aufgabe der Sicherungsgruppe gehört es auch, mögliche Fluchtwege aus dem Gefängnis zu testen. Mit Bettlaken hangeln sie sich dabei schon mal eine Hauswand hinunter. Artmeier: "Wenn wir eine Lücke finden, dann wird sie geschlossen." Seit über 15 Jahren ist es in Augsburg keinem Häftling mehr gelungen, sich davonzustehlen. Obwohl das Gefängnis alt ist und mitten im eng bebauten Domviertel liegt. Darauf sind die Männer stolz. Walter Artmeier klopft auf die Platte seines Besprechungstisches. "Hoffen wir", sagt er, "dass es noch lange dauert, bis der Nächste erfolgreich ist." (Jörg Heinzle)

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