Microsoft schickt Kameraautos in die Region
Bayern ist das erste Ziel für die Fahrt der Kameraautos von Microsoft. Für den Geodatendienst Bing Maps Streetside werden in Augsburg, München und Ingolstadt Fotos gemacht.
Seit Montag fahren wieder Kameraautos durch Deutschland und fotografieren öffentliche Straßen und Plätze. Diesmal sind die Autos im Auftrag von Microsoft unterwegs. Der Softwareriese will seinen Geodatendienst Streetside mit Fotos ergänzen.
Das erste Ziel für die Foto-Tour durch Deutschland ist Bayern. Am Montag begannen die Aufnahmen in den fränkischen Städten Nürnberg, Fürth und Erlangen. Nach Angaben einer Microsoft-Sprecherin werden die Autos dann auch einzelne Gebiete im Umland von Augsburg ansteuern, bevor es weiter in die Landeshauptstadt München geht. Erst danach wird im Juni die Fuggerstadt selbst Ziel der Kameraautos sein. Noch vor den Sommerferien erreichen sie außerdem Ingolstadt.
Befahrungsplan im Internet
In einem Zeitraum von 18 Monaten kommen in ganz Deutschland rund 50 Großstädte und Regionen vor die Linse. Dazu fährt eine Flotte von fünf bis zehn Autos durch die Lande, allerdings sind einige davon zeitweilig auch in England im Einsatz. Mit mindestens vier Wochen Vorlaufzeit aktualisiert Microsoft seinen Befahrungsplan im Internet, so dass Kommunen und Bewohner sich stets aktuell informieren können.
Wann genau welcher Ort Besuch von einem der Kameraautos bekommen, kann aber nicht auf den Tag oder die Woche genau angekündigt werden. Dazu spielen zuviele Faktoren in die Fahrtplanung hinein, so kann nicht bei jedem Wetter gefahren werden. Fotografiert wird auch nicht in jedem kleinen Ort. Größere Ortschaften und Städte sowie wichtige öffentliche Plätze sind der Sprecherin zufolge Ziel der Fotografen.
Microsoft wahrt Privatsphäre
Dabei wahrt Microsoft die Privatsphäre der Einwohner. Die Kameras schauen dem Unternehmen zufolge nicht über Gartenhecken und Grundstücksmauern, sie sind in einer Höhe montiert, die in etwa der Sitzposition eines Lastwagenfahrers entsprechen. Vor der Veröffentlichung der Bilder werden in jedem Fall Gesichter, Autokennzeichen und andere Details unkenntlich gemacht, die in den Bereich des Persönlichkeitsrechts fallen.
Ein Vorabwiderspruchsrecht gegen eine Veröffentlichung gibt es nicht, aber danach wird es eine Möglichkeit geben, das Zeigen von Fotos oder Details einer Aufnahme zu unterbinden. Damit setzt Microsoft die Vorgaben des Datenschutz-Kodex für Geodatendienste (PDF-Dokument) um, der auf Initiative des Branchenverbandes Bitkom entwickelt wurde und den das Unternehmen wie auch andere große Mitbewerber als freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet haben.
Veröffentlicht werden die Fotos ab dem Spätsommer. Microsoft will die Aufnahmen sukzessive in seinem Kartendienst Bing Maps Streetside integrieren. Damit werden die bayerischen Städte auch zuerst zu sehen sein.
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