Kunstwerke als direkte Vermittler der Bibel
Künstler Bernhard Maria Moehnle möchte mit seinen Werken im Höchstädter Schloss an die Reformation anknüpfen
Der Künstler Bernhard Maria Moehnle hat mit Anfang 30 ein luxuriöses Leben mit vielen Partys in Augsburg geführt. Er malte das Bühnenbild für die Augsburger Puppenkiste und verdiente nicht schlecht. Er sagt: „Ich habe ein tolles Leben geführt, aber bin trotzdem immer unglücklicher geworden.“ In den 70er Jahren in der Karibik entdeckte er die Bibel für sich. Mit einem kleinen Schiff geriet er in einen heftigen Sturm. Er erzählt im Gespräch mit der Donau-Zeitung: „Das Schiff ist von den Wellen zehn Meter rauf- und runtergeworfen worden. Alles ist von Bord gespült worden. Da habe ich mir zum ersten Mal Gedanken über Leben und Tod gemacht.“ Er wollte Antworten und fand diese im Evangelium. Seitdem beschäftigt er sich auch in seinen Gemälden mit dem Thema Glaube und Bibel.
Seine Ausstellung Sola Pintura in der Kapelle des Höchstädter Schlosses dreht sich darum. Seiner Ansicht nach genießt der Glaube heute keine hohe öffentliche Wertschätzung mehr. Die Vertreter der Kirche hätten durch die endlosen Skandale ihren Teil dazu beigetragen, den Glauben in Verruf zu bringen. Man benötige eine erneute Reformation, um den Glauben wieder mit Leben zu füllen. Mithilfe seiner Kunstwerke möchte Moehnle seinen Teil dazu beitragen. Seine Gemälde zeigen Bibelszenen. Daneben stehen entsprechende Bibelzitate. Er möchte den Menschen die Bibelinhalte ohne zwischengeschaltete Instanzen vermitteln. „Die Bilder sind ein Denkanstoß, damit jeder zum Glauben findet. Man muss sich von allen Institutionen lösen und als mündiger Christ seinen eigenen Standpunkt erobern“, so Moehnle. So werde das Bild zum Wort.
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