Chance vertan
Das Sportgericht des DFB hätte ein deutliches Zeichen setzen können. Den Protest der Berliner wegen des chaotischen Relegationsspiels zurückzuweisen, war keine gute Entscheidung.
Schade. Das Sportgericht des DFB hätte ein deutliches Zeichen setzen können. Ein Zeichen dafür, dass der Sturm auf einen Fußballplatz nie tolerabel sein darf, dass die Verletzung eines Verbots immer schwere Konsequenzen nach sich zieht, dass man sich nicht auf einen Irrtum („...dachten, der Schiri hat schon abgepfiffen...“)hinausreden kann. Auch wenn am Ende nur noch eineinhalb Minuten gespielt wurden: Die Verhältnisse in Düsseldorf waren irregulär, die Berliner Spieler waren in ihrer Konzentration beeinträchtigt. Der Gedanke, wenn wir jetzt noch ein Tor schießen und Fortuna damit doch nicht aufsteigt ... Was passiert dann, wie reagiert der Fanpulk? Dieser Gedanke ließ sich nach dem ersten Sturm aufs Feld nicht mehr verdrängen.
Das Gericht sah das anders. Keine gute Entscheidung. Jetzt wird es interessant zu sehen, ob die Sportrichter auch in der weiteren Behandlung des Falles so nachsichtig zu Werke gehen. Denn sowohl Fortuna Düsseldorf, das die Erstürmung des Platzes nicht verhindern konnte, wie auch Hertha BSC Berlin, dessen Spieler und Fans sich grob danebenbenommen haben, verdienen empfindliche Strafen.
Strafen, die Zuschauern und Akteuren verdeutlichen, dass sie mit ihren Taten vor allem „ihrem“ Verein schaden.
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