Kampf gegen die Symptome
Gut drei Jahre nach Beginn der Anti-Piraten-Mission Atalanta fällt die Bilanz durchwachsen aus.
Zwar ist dank der Militärpräsenz die Zahl der gekaperten Schiffe deutlich gesunken, doch die von den Piraten erpressten Lösegelder sind gestiegen. Das Kapern von Tankern und Frachtern bleibt ein lohnendes Geschäft.
Daran ändert auch die vom Bundeskabinett beschlossene Ausweitung des Mandats nichts. Zwar dürfen nach dem Willen der Bundesregierung die Soldaten künftig auch noch auf einem zwei Kilometer breiten Küstenstreifen tätig werden, doch in der Praxis hat diese Ausweitung lediglich psychologischen Charakter. Die Abschreckung dürfte sich in Grenzen halten.
Das Grundproblem der Mission bleibt unverändert bestehen: Die Europäer bekämpfen zwar die Symptome, nicht aber die wahren Ursachen der Piraterie. Solange das Kapern Einnahmen in Millionenhöhe verspricht, werden die Beutezüge nicht aufhören. Es ist höchste Zeit, dass die westliche Welt die Profiteure des Geschäfts mit der gleichen Entschlossenheit bekämpft wie die Piraten. Auch wenn das deutlich schwieriger ist.
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