Von den 20 Prozent Bio, die zur Zeit der rot-grünen Bundesregierung (1998–2005) politisch gewollt waren, sind wir noch immer weit entfernt. Doch vielleicht will gut Ding einfach Weile haben.
Die damals beschworene „Agrarwende“ kommt langsam, sehr langsam. Aber sie kommt, weil sie von Verbrauchern gewollt ist. Und weil immer mehr Bauern erkennen, dass der Ökolandbau sie unabhängiger macht. Dünge- und Pflanzenschutzmittel müssen nicht gekauft werden und der Druck, die Erträge immer weiter zu steigern, fällt weg. Die Natur profitiert davon. Kluge Politiker honorieren das, im Interesse ihrer Wähler. Die Stadt München zum Beispiel zahlt über die staatliche Förderung hinaus eine Extraprämie an Biobauern im Einzugsbereich ihres Trinkwassers. Ergebnis: 25 Prozent der Landwirte im Kreis Miesbach sind Biobauern. Na also, es geht doch!