Konzern RWE profitiert von der Energiewende, wenn...
...Strom teurer wird. Das bestätigte am Samstag ein Sprecher des Unternehmens.
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet mit Bezug auf ein Gutachten vom Sommer 2010, wonach die Strommenge sinkt, wenn die Kernkraftwerke abgeschaltet werden. Dann wiederum würde der Strompreis ansteigen. Die zum Teil nicht völlig ausgelasteten Kohlekraftwerke von RWE würden davon profitieren.
Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpad, dass sich die Abschaltung der Atomreaktoren in Biblis mittelfristig für die Firma bezahlt machen könnte, aber nur, wenn die Strompreise tatsächlich steigen.
Die Zusatzgewinne dort könnten laut RWE-Szenario die Ausfälle in Biblis mittelfristig deutlich übersteigen, zumal der Bund durch die Brennelementesteuer Teile des Atomgewinns abschöpfe, schrieb das Magazin.
Die Frage ist nur, ob die Strompreise tatsächlich steigen. Der Sprecher von RWE wies daraufhin, dass die durch den Ausstieg fehlenden Strommengen durch Importe aus dem Ausland ausgeglichen werden könnten.
Er betonte auch, dass RWE durch das Moratorium der Bundesregierung kurzfristig Verluste in dreistelliger Millionenhöhe zu verkraften habe. Das Szenario wurde laut Magazin auch dem Aufsichtsrat zugeleitet. Am Mittwoch ist die RWE-Hauptersammlung. Einen Tag zuvor, am Dienstag, wollen die Kontrolleure RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann zu seinen Plänen befragen. (dapd)
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