"Stuttgart 21": Explodieren nach den Kosten jetzt die Ticketpreise?
Verkehrsminister Ramsauer hat vor einem Ansteigen der Preise bei der Bahn gewarnt, falls sich Stuttgart und Baden-Württemberg nicht an den Mehrkosten für "Stuttgart 21" beteiligen.
"Stuttgart 21" - Verkehrsminister Ramsauer warnt vor steigenden Fahrpreisen: Bahnfahren dürfe nicht deshalb teurer werden, "weil sich ein einzelnes Land seiner Verantwortung entzieht", sagte Ramsauer der "Bild"-Zeitung (Donnerstagausgabe). Die Kosten für das vor Jahrzehnten gemeinsam vereinbarte Bauprojekt müssten von Bahn, Land und Stadt gemeinsam getragen werden: "Baden-Württemberg darf seine Vertragspartner nicht im Regen stehen lassen."
"Stuttgart 21": Preise steigen
Auch der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), hält steigende Ticketpreise wegen "Stuttgart 21" für wahrscheinlich. Die Bahn werde die Mehrkosten für den Stuttgarter Bahnhof "vielleicht nicht sofort, aber wenigstens mittelfristig auf die Tickets umlegen", sagte er der "Bild".
Spart die Bahn bei de3r Infrastruktur?
Nach Schätzungen des Bahnexperten Christian Böttger von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin müssten die Bahnpreis rein rechnerisch um drei Prozent für die nächsten zehn Jahre steigen, um die Mehrkosten für Stuttgart 21 aufzufangen. Er rechne allerdings eher damit, dass die Bahn bei der Infrastruktur sparen werde, statt die Preise zu erhöhen.
"Stuttgart 21": Kosten explodieren
"Das heißt, wir bauen Stuttgart, lassen aber andere Bahnhöfe verfallen", sagte Böttger der Zeitung. Am Dienstag hatten die Bahn-Aufseher entschieden, dass das Tiefbahnhofprojekt in Stuttgart trotz Mehrkosten weitergebaut werden soll. Der Aufsichtsrat hatte dabei einer Erhöhung des Kostenrahmens von 4,5 auf 6,5 Milliarden Euro zugestimmt.
Der Konzern will seine Projektpartner - das Land Baden-Württemberg, die Stadt und die Region Stuttgart - auffordern, sich an den Mehrkosten zu beteiligen. Stadt und Land sind dazu bisher nicht bereit. (dpa AZ)
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