Seit 60 Jahren motiviert die Stiftung „Jugend forscht“ Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland dazu, ihre Kreativität und ihr Wissen zu präsentieren. Zehn Kinder des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums (DHG) beteiligten sich beim Regionalwettbewerb in Augsburg in der Kategorie „Jugend forscht Junior“ (bis 14 Jahre). In vier von sieben Themenbereichen konnten sie sich gegen 62 weitere Teilnehmer beweisen. Alle Regionalsieger rücken vor in den bayerischen Landesentscheid, der am 10. und 11. April in Regensburg stattfindet.
Diese Schüler des DHG Aichach werden in Augsburg Regionalsieger
Wie verhalten sich tierische und pflanzliche Zellen in der Magensäure? Dieser Frage gingen Anna Stegmair, Katharina Schmidberger und Severin Schmidberger nach. Die drei legten Präparate aus Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse in ein Gemisch aus Salzsäure, Pepsin und Wasser. Mit ihren Beobachtungen erreichten sie den dritten Platz in der Sparte Chemie.

Leonie Hager und Ella Meissner konnten es gar nicht richtig glauben, als sie den Regionalsieg im Bereich Arbeitswelt gewannen. „Wir haben uns ziemlich gefreut, weil wir hatten schon aufgegeben“, erzählt Hager. Gleichzeitig sei die Preisverleihung aber ein „ziemlicher Nervenkitzel“ gewesen. Sie entwickelten natürliche Feueranzünder aus trockenen Blättern, die mit Heu und Stroh gefüllt und einem Gemisch aus Bienenwachs und Asche versiegelt wurden. Im Vergleich mit handelsüblichen Anzündern brannten die alternativen Anzünder mit 15 Minuten am längsten, erzählt Hager. Die Anzünder seien außerdem rußarm und gäben weniger Feinstaub ab.

Meissner erklärt, dass die Feueranzünder von Hand herstellbar und die Rohstoffe in jedem Garten auffindbar seien. Nur das Bienenwachs erhielten die Mädchen von einem Nachbarn, der Imker sei. Die Anzünder sind nach Hagers Ansicht deshalb besonders, weil sie sich in unter einer Minute zusammenbauen lassen. Und die Produktionskosten beschränkten sich auf circa 15 Cent pro Stück. Die natürlichen Anzünder seien somit nicht nur umweltschonend, sondern auch kostengünstig.

Für die Umwelt engagiert sich auch Clara Kunze. Im vergangenen Jahr verglich die Schülerin Smartphoneapps, die für die Bestimmung von Vögeln genutzt werden. Nun überprüfte die Achtklässlerin, wie nützlich der Vergleichssieger bei der Erfassung und Verortung von Vogelarten – der avifaunistischen Kartierung – wirklich ist. Damit konnte Kunze einen weiteren Regionalsieg für das DHG sichern.
Aichachs Jugend forscht: Wie ein Rauchmelder zum Wassermelder wird
Samuel Egger befasst sich in seinem Projekt im Bereich Technik mit Wasser und wie es genutzt werden kann. Mit einer selbstgebauten Mini-Turbine, die in einem Wasserhahn befestigt wird, möchte der Schüler Strom erzeugen. Die Haltbarkeit der Turbine und die Dichtheit des Wasserhahns stellen für Egger noch eine Hürde dar.

Das Team aus Simon Bartke, Valentin Daurer und Leandro Elbl gewann mit einem Hochwasserfrühwarnsystem den Regionalsieg im Bereich Technik. Die drei erhielten ebenfalls einen Sonderpreis des Vereins Deutscher Ingenieure. Inspiriert war der „High Water Detector“ (HWD) vom Hochwasser, das vergangenes Jahr viele Keller in der Region volllaufen ließ, erzählt Valentin Daurer. Der HWD funktioniert mithilfe eines Wassersensors, der an einen weiterhin funktionsfähigen Rauchmelder gelötet wurde.

Nächste Ideen bestünden laut Daurer bereits. Neben einer Meldung auf das persönliche Smartphone, soll der Melder sich über Funk mit anderen Rauchmeldern im Haus verbinden und Alarm geben. Über den Gewinn und den Sonderpreis hätten sich die Jungs „total gefreut“, sagt Daurer. „Es war viel Arbeit, die sich aber auch gelohnt hat.“
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