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Als der Kaiser zu Gast in Kloster Holzen war

Allmannshofen

Eine Wallfahrtskirche mit angeschlossenem Standesamt

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    Auch zur Heirat empfohlen: Die barocke Kloster Holzener St. Johannes-Wallfahrtskirche.
    Auch zur Heirat empfohlen: Die barocke Kloster Holzener St. Johannes-Wallfahrtskirche. Foto: Heinz Münzenrieder

    Es zählt zu den Höhepunkten der mit kulturellen Gütern gesegneten Landschaft zwischen der Donautalung und dem Unterallgäu, das ehemalige Kloster Holzen. Dominant gelegen und gleichsam schwebend an einer eiszeitlichen Uferkante zum Lech- und Schmuttertal hin, ist die ehemalige Benediktinerabtei geprägt durch die aus dem Jahre 1704 stammende imposante barocke Baulichkeit der doppeltürmigen St. Johannes-Wallfahrtskirche. Ziel der Pilger ist und war es, dem in kostbare Tücher gekleideten Holzener Jesulein – das „Göttliche Kind“ – Anbetung und Verehrung entgegenzubringen. Das Kloster selbst wurde Ende des 17. Jahrhunderts errichtet.

    Nach der Säkularisation kam es zunächst in den Besitz der Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen und später der Grafen von Fischler-Treuberg. 1927 übernahm dann alles die Ursberger St. Josefskongregation und schuf vorbildliche Wohn- und Arbeitsstätten für behinderte Menschen. Seit 1996 steht Kloster Holzen unter der Obhut des sozial engagierten Dominikus-Ringeisen-Werkes. Im vormaligen Hauptgebäude entstand ein Tagungshotel, in dem ein gutes Stück des klösterlichen Ambientes weiterlebt und wo auch spirituelle Angebote nicht fehlen. Und der in historischen Gewölben amtierende Hotel-Klostergasthof hat sich zu einem “Renner“ für Hochzeiten entwickelt.

    Ein guter Gastgeber für einen hohen Verwandten

    Das ist schon was: mit eigenem Standesamt im Hause und der barocken Trauungskirche vis-à-vis. Da kann eigentlich später nichts schiefgehen .… Vorbildliche Gastgeber war man in Kloster Holzen schon immer: Als der gute Ferdinand Graf Fischler von Treuberg noch das Sagen hatte, war hier gleich mehrmals dessen allerhöchster Verwandter, Seine Kaiserliche Hoheit Dom Pedro II. von Brasilien, zu Gast. Majestät wird's hier gut gefallen haben. Auch besuchte der beim Königreich Bayern akkreditierte Apostolische Nuntius öfter das Gut. Und kurze Zeit war Kloster Holzen sogar eine „Künstlerkolonie“. Der Maler Wilhelm Leibl traf sich mit Münchner Kollegen zu einem sommerlichen Künstlertreff.

    Hoffentlich wurden da keine allzu wilden Feste gefeiert. Aber immerhin schuf Wilhelm Leibl – einer der führenden Vertreter des Realismus in Deutschland – ein Bildnis des gastgebenden Grafen Treuberg, wie es sich gehört, auf einem Pferd sitzend. Graf Ferdinands Sohn Ernst Ludwig war übrigens mehrere Jahre mit der politischen Pazifistin Hetta von Kaufmann-Asser verheiratet. Sie lebten hier mehrere Jahre. Und gerne gesehene Gäste sind auch jene, die heute mit dem Fahrrad in Kloster Holzen vorbeikommen: So die Mutigen, die den 210 Kilometer langen 7-Schwaben-Weg rund um den Naturpark Augsburg - Westliche Wälder bewältigen wollen und die sich hier für die Weiterfahrt stärken. Okay, mit dem E-Bike oder dem 21-Gänge-Velo düfte es keine Probleme geben.

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