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Künstlerin Antje Sträter zeigt ihre Werke im Rathaus Neusäß

Neusäß

Eine poetische Auseinandersetzung mit dem Sein

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    Es geht um Schweben und Verschwinden, um die Erde hinauf in die Luft, um das Atmen und die Wichtigkeit der Dinge bis hin zur Unkenntlichkeit von allem. Die Künstlerin Antje Sträter zeigt ihre Werke aktuell im Neusässer Rathaus.
    Es geht um Schweben und Verschwinden, um die Erde hinauf in die Luft, um das Atmen und die Wichtigkeit der Dinge bis hin zur Unkenntlichkeit von allem. Die Künstlerin Antje Sträter zeigt ihre Werke aktuell im Neusässer Rathaus. Foto: Jutta Kaiser-Wiatrek

    Eine Ausstellung voller Rhythmus und Klang, voller Leichtigkeit und Intensität bietet derzeit die Künstlerin Antje Sträter im Rathaus Neusäß. „Meine Ausstellungsbesucherinnen und -besucher sollen inmitten meiner Bilder, bestehend aus meinem Frühwerk wie auch sehr aktuellen, erst einmal durchatmen können, ruhig ein- und ausatmen können und Ruhe finden“, so ihr Wunsch.

    Inspiriert durch das zentrale Gedicht des Poeten Paul Celan „An den langen Tischen der Zeit“ setzt sich die Künstlerin in dieser Ausstellung mit ihren eigenen langen Tischen der Zeit in ihrem Künstlerleben auseinander und nähert sich statt Versen mit ihren so besonderen Bildern den Themen Zeit, Erinnerung oder Vergänglichkeit. So macht sie die vielschichtigen Ebenen des Gedichts für sich und diejenigen, die ihre Werke lieben, erfahrbar.

    Antje Sträters Motiv in der Ausstellung in Neusäß

    Sträter bietet eine poetische Auseinandersetzung mit dem Sein und Vergehen und nimmt die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher mit auf eine ganz persönliche Reise durch ihr eigenes Kunstleben. Dabei übersetzt sie auf beeindruckende Weise Celans existenzielle Fragen nach dem Schweben und Verschwinden, dem Aufsteigen von Erde in die Luft und der Bedeutung der Dinge in ihre ganz eigene visuelle Poesie.

    All das begleitet sie bei ihrem Tun: Farbenfrohe Bänder werben im Streben nach Leichtigkeit, kreatives Konstruieren von Türmen und Tempeln des Geistes, düsteres Streben in Zeiten des Nebel und des Bewahrens, in der Schwebe und im Verschwinden, Schaffen von Gefäßen der Öffnung. Springen, bewegen, tanzen und gehalten werden im Lichtraum. Sich vertiefen im Erdreich und nach dessen Rätsel suchen, nach der Essenz forschen, mit der Frage: „Aus welcher Erde bin ich, aus welcher Erde bist du?“ Fliegen und gegen den Wind sein, aus dem Bedürfnis heraus eines freien Wesens. Auf dem Hochstuhl sitzen und der Sprache und den Klängen im Wald lauschen, um im Jetzt zu sein und nach neuen Wegen zu suchen.

    Über Mailand, Florenz und New York führte Sträters Weg

    Immer wieder ist Sträter während ihrer Künstlerlaufbahn völlig neue Wege gegangen, hat etwa fünf Jahre nur mit Erde beschäftigt, ist als Wandernde durch viele einzelne Projekte gegangen wie Zeichnungen, Lichtobjekte, Porträts oder zum Thema „Macht und Ohnmacht der Sockelmenschen“ sowie der Leichtigkeit des Seins. Weiterentwickelt praktisch an ihren ganz persönlichen „langen Tischen der Zeit“.

    Ihr Weg führte über Mailand, München und Florenz bis nach New York. „Florenz war und ist dabei seit 1953 der inspirierende Ort, der Aufbruch von Antje Sträter vor Jahren hin zum existenziellen Dasein als Künstlerin – auch wenn inzwischen Pöttmes der verlässliche und zugleich anregende Ort für viele, tiefe und bewegende Werke geworden ist“, so die Laudatorin Susanne Niemann.

    Die 1940 in Leipzig geborene Künstlerin, die an kaum mehr zu zählendenden Einzelausstellungen und Gruppenausstellungen teilgenommen hat und mit zahlreichen Kunst-am-Bau Projekten mit Kunstsegeln und Lichtobjekten im privaten wie öffentlichen Raum überzeugte, präsentiert in Neusäß eine überraschende Werkschau ihrer Arbeitstechniken. Neben beeindruckenden Bildern erfreuen Papierarbeiten auf Holz, Arbeiten auf Büttenpapier bis zur Collage mit viel Poesie.

    Info: Gerne führt Antje Sträter am Mittwoch, 2. Juli Interessierte von 17 bis 18 Uhr persönlich durch die Galerie im Rathaus Neusäß. Die Ausstellung ist noch bis zum 17. Juli 2025 zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.

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