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Stadtbergen: Stadtbergerin kämpft mit ihrem „Sag Hallo“-Projekt gegen die Einsamkeit

Stadtbergen

Stadtbergerin kämpft mit ihrem „Sag Hallo“-Projekt gegen die Einsamkeit

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    Silke Behrens grüßt wieder mehr und bewusster Mitmenschen, die ihr im öffentlichen Leben begegnen, etwa beim Joggen.
    Silke Behrens grüßt wieder mehr und bewusster Mitmenschen, die ihr im öffentlichen Leben begegnen, etwa beim Joggen. Foto: Andreas Lode

    War früher wirklich alles besser? Eines bestimmt, findet die Stadtbergerin Silke Behrens. Vor allem beim Joggen war ihr aufgefallen, dass sie nicht mehr so oft zurückgegrüßt wird. „Das war früher anders“, ist sie überzeugt. „Heute dagegen schauen einem die Menschen oft nicht einmal mehr in die Augen.“ Doch Silke Behrens hatte eine Idee um die Gemeinschaft zu stärken, die ursprünglich aus Schweden stammt. Im Amtsblatt „Stadtberger Bote“ veröffentlichte sie im Dezember daher eine kleine Anzeige, in der sie ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger dazu auffordert, ihr Projekt „Sag Hallo!“ zu unterstützen.

    So funktioniert's: „Grüßen Sie Ihr Gegenüber doch einfach bei der nächsten Begegnung mit einem netten Hallo oder einem kleinen Lächeln!“ Im Laufe dieses Jahres möchte sie weitere aufbauende Mitmachaktionen starten. Damit das Projekt erfolgreich und das gesellschaftliche Miteinander wieder freundlicher wird, sollen so viele wie möglich mitmachen, wünscht sich Behrens. Inspiriert wurde sie dazu durch einen Bericht aus Schweden. Dort wurde in der Stadt Luleå ein ähnliches Projekt wie ihres auf die Beine gestellt, um die Verbundenheit innerhalb der Gemeinschaft zu stärken. Mit dem Aufruf „Säg hej!“ werden die Einwohner dazu aufgefordert, einander wieder mehr zu begrüßen.

    Kleines Lächeln, große Wirkung

    Ihrer Meinung nach muss es nicht einmal zwingend ein „Hallo“ sein, aber Signale der Wahrnehmung und Wertschätzung senden ist schon genug: ein Nicken, ein Lächeln oder Blickkontakt - und schon fühlt man sich gesehen. Eine Selbstverständlichkeit, könnte man meinen. Was banal klingt, hat aber positiven Effekt: Studien haben gezeigt, dass selbst kurze oberflächliche Unterhaltungen einen Menschen, der sich einsam fühlt, bereichern und ein Gemeinschaftsgefühl schenken können. Gerade Menschen, die schon isoliert sind und sich in einer schwierigen psychischen Lage befinden, kostet es oft Überwindung, sich Hilfe zu suchen. Durch eine einfache freundliche Geste eines Mitmenschen kann in solchen Situationen schon die nötige Hoffnung wiedergefunden werden und es fällt leichter, aufeinander zuzugehen.

    Laut der Deutschen Depressionshilfe fühlt sich jeder vierte Bundesbürger einsam. Die Gründe dafür sind vielseitig und jede Altersgruppe ist vertreten. Auch Einsamkeit wird zunehmend zum gesamtgesellschaftlichen Problem. Für Silke Behrens Gründe genug, um aktiv zu werden: „Man muss im Kleinen beginnen, um es dann auf das Größere übertragen zu können“, findet sie.

    Und sie hat bereits beim Joggen und Grüßen positive Erfahrungen und neue Bekanntschaften gemacht, die sie motivieren, weiterzumachen und andere mit ins Boot zu holen. „Nun entsteht oft aus einem freundlichen Grüßen beim Vorbeilaufen spontan ein Lächeln, ein Nicken oder ein Gegengruß. So macht das Laufen gleich mehr Spaß und es läuft sich leichter.“

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    1 Kommentar
    Isolde Mair

    Ganz passend zu dieser Aktion passt mein Beitrag bei LinkedIn vor drei Monaten. https://www.linkedin.com/posts/rolandmair_ich-habe-die-45-sekunden-regel-45-sekunden-activity-7247508559603638272-6dvJ?utm_source=share&utm_medium=member_desktop Ich kann auch gerne einen Leserbrief zu formulieren. Der Post hat fast 20.000 Impression erhalten, das hatte ich in den letzten Jahren nicht. Als die Aktion ist absolut sinnvoll und vielleicht ist Motivation für die Stadtberger:innen mehr "hallo" zu sagen. Roland Mair, Reiterweg 15, 86391 Stadtbergen

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