„Die Zukunft gehört unserer Meinung nach dem E-Auto“, antwortet Stefan Klein. Auf Instagram hatte die Redaktion gefragt, ob man sich im vergangenen Jahr für oder gegen ein E-Auto entschieden habe. Er least ein E-Auto. Kaufen will er sich aber keins, die Entwicklung sei „nach wie vor sehr volatil“. Erst müsse die Förderung der E-Autos gestärkt werden, meint er. Manuela Rößle antwortete ebenfalls auf Instagram. Sie habe sich dagegen entschieden: „Es sind sicherlich die Kosten. Auch die zu wenigen Ladestationen und natürlich die Reichweite der Pkw.“ Aber wie steht es allgemein um die Nachfrage nach E-Autos im Landkreis Augsburg? Und was müsse geschehen, dass das E-Auto attraktiver wird? Dafür hat die Redaktion mit drei Autohäusern aus der Region gesprochen.
Laut Florian Dirschl ist der Wegfall der BAFA-Prämie ein Grund für das niedrige Interesse
Florian Dirschl vom Autohändler Motoren Weiß aus Neusäß bringt die Nachfrage nach E-Autos knapp und bündig auf den Punkt. „Schlecht. Besser gesagt: sehr schlecht.“ Zwar wurden einige Leasingverträge für E-Autos abgeschlossen, das habe aber vor allem an den günstigen Leasingraten gelegen. Zu den Gründen für die geringe Nachfrage hat er gleich mehrere Antworten. Ausschlaggebend sei der Wegfall der BAFA-Prämie. Der Umweltbonus beim Kauf eines E-Autos wurde nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes im Dezember 2023 eingestellt. „Wenn die Deutschen nichts geschenkt bekommen, kaufen sie es nicht“, vermutet er. Dass viele Autoproduzenten versucht haben, den Wegfall der Prämie durch unterschiedliche Arten von Preisreduzierungen auszugleichen, habe laut Dirschl keine Wirkung gezeigt.
Die hohen Strompreise würde sich ebenfalls auf das Kaufverhalten auswirken. Das betreffe vor allem die, die das Auto nicht zu Hause laden können, sagt Dirschl. Anfang Januar 2025 kostet das Laden an den öffentlichen Ladestationen im Landkreis Augsburg zwischen 49 und 59 Cent pro Kilowattstunde. Wer zu Hause lädt, zahlt mit etwa 36 Cent als Bestandskunden oder 28 Cent als Neukunden deutlich weniger. Auch die schwächelnde Automobilbranche „tut seinen Teil dazu“, so der Autohändler. Dabei seien die Deutschen aber nicht ganz abgeneigt von der E-Mobilität. Plug-in-Hybride oder Voll-Hybride seien aktuell besonders gefragt.
Die Anschaffungs- und Stromkosten von E-Autos seien zu hoch
Ähnlich sieht es ein Werkstattmitarbeiter aus einem Autohaus in Untermeitingen. Die Nachfrage nach E-Autos sei abgeflacht und werde vermutlich in diesem Jahr weiter sinken. Die Anschaffungskosten und die Kosten für den Stromverbrauch seien „nicht ideal“. Zwar würden vermehrt billige E-Autovarianten aus China auf den Markt kommen, er glaubt aber nicht, dass diese von der Kundschaft angenommen werden. Sowohl dabei als auch wegen der Automobilkrise hätten die Menschen „Angst, das Falsche zu kaufen“. Das höre er in letzter Zeit immer öfter. Zwei Faktoren könnten sich, seiner Meinung nach, jedoch positiv auf den Verkauf von E-Autos auswirken. Durch die aktuelle wirtschaftliche Situation, würden viele „verstärkt schauen, wo sie sparen können“. Einerseits hätten E-Autos einen geringen Servicebedarf, wodurch niedrigere Servicekosten anfallen. Andererseits werde der Sprit durch die Erhöhung der CO₂-Steuer teurer. Das könne zumindest für manche die hohen Anschaffungskosten ausgleichen.
Roland Freundl von Auto Freundl aus Meitingen sieht in der geringen Nachfrage ein gesellschaftliches Problem: „Der Kunde ist noch nicht bereit dafür.“ Über 100 Jahre sei man Verbrenner gefahren, der Umstieg auf E-Autos sei einfach zu schnell gedacht, meint er. 2024 sei bei ihm ebenfalls die Nachfrage gesunken. Er erwartet nicht, dass sich die Situation heuer ändern werde. Langfristig hat er einen optimistischeren Blick: „Das kommt wieder, es wird ein paar Jahre brauchen.“ Als Voraussetzung dafür sieht er jedoch eine höhere Qualität der Fahrzeuge, die Durchdringung in verschiedenen Preissegmenten sowie eine Erhöhung der Reichweite.
Die Erhöhung der CO₂-Abgaben wird, laut Freundl, keinen Effekt haben
Eine neue Prämie würde, seiner Meinung nach, das Interesse an E-Autos nicht steigern. Auch in der Erhöhung der CO₂-Steuer sieht Freundl kein Anreiz, diese sei viel zu gering, um Wirkung zu erzeugen. Seit dem ersten Januar 2025 stieg die CO₂-Abgabe. Benzin und Diesel sind nun im Schnitt drei Cent teurer. „Wenn, muss es dem Kunden weh tun“ meint er. Die Anschaffung eine E-Autos „muss sich über die Kosten decken“, sagt Freundl. Neben den zuvor genannten Voraussetzungen helfe dabei vor allem eins: Strompreis runter, Spritpreise hoch.
Ich, denn mein derzeitiger ist nach dem Hagel vor 1,5 Jahren ein rollender Golfball geworden. So langsam steigen auch die Batteriekapazitäten und damit die Reichweite zudem ist der neue für bidirektionales Laden ausgelegt was meinen bisherigen Speicher massiv erweitert. Rein elektrisch fahren empfinde ich mittlerweile als traumhaft, sagenhafte Beschleunigung beim Überholvorgang erzieht aber insgesamt zur Langsamkeit um den Verbrauch zu mindern.
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