Mutmaßliches Bus-Kartell: Ein Mammutprozess in Corona-Zeiten
Plus Busfirmen sollen den Wettbewerb im Nahverkehr torpediert haben. Im Prozess wird es um Millionensummen gehen. Brisant in Corona-Zeiten: Vier Angeklagte sind 80 Jahre und älter.
Der Prozess, der an diesem Dienstag vor dem Augsburger Landgericht beginnen soll, hat es in sich. Und das in mehrfacher Hinsicht. Das Verfahren ist geeignet, die Busbranche in der Region Augsburg durcheinander zu wirbeln. Denn angeklagt sind insgesamt acht Verantwortliche von sechs Busfirmen. Sie sollen, so der Vorwurf, durch Absprachen den Wettbewerb im öffentlichen Nahverkehr torpediert haben – letztlich zulasten der Allgemeinheit. Gleichzeitig ist der Prozess aber auch ein Stresstest für die Justiz in Corona-Zeiten. Denn vier der acht Angeklagten haben den 80. Geburtstag bereits gefeiert. Sie gehören damit zur Risikogruppe, die sich auf keinen Fall mit dem Coronavirus infizieren sollte. Auch das sorgte schon im Vorfeld für Wirbel.
Die Wirtschaftskammer des Landgerichts hat sich für das Verfahren einen großen Saal im Justizgebäude Am Alten Einlass reserviert. Nach Informationen unserer Redaktion haben aber mehrere Verteidiger dennoch ihre Bedenken geäußert, ob ein solcher Mammutprozess angesichts der Corona-Pandemie vertretbar ist, zumal die Mehrzahl der Angeklagten bereits im Seniorenalter ist. Aller Voraussicht nach wollen sie das auch zum Prozessauftakt noch einmal vorbringen. Das Gericht hatte eigens einen Hygienespezialisten damit beauftragt, ein Corona-Konzept für den Prozess zu erstellen. Es gelten nun strenge Abstandsregeln und eine Maskenpflicht für alle Beteiligten auf dem Weg zu ihren Plätzen. Außerdem werden alle Plätze vor jedem Prozesstag desinfiziert.
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