Justiz-Phantom: Wann wird mutmaßlicher Millionenbetrüger ausgeliefert?
Plus Der mutmaßliche Drahtzieher einer der größten Augsburger Betrugsfälle sitzt seit zwei Monaten in Auslieferungshaft. Womöglich drohen ihm in Deutschland mehrere Anklagen.
Bei der Augsburger Justiz erinnern sie sich immer noch an Karlheinz Schreiber, wenn es um das Thema Auslieferungen geht. Der Waffenlobbyist wurde hier letztlich vom Landgericht wegen Steuerhinterziehung zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt, doch bis es so weit war, dauerte es lange. Schreiber, der sich nach Kanada abgesetzt hatte, kämpfte Jahre gegen seine Überführung nach Deutschland, am Ende bekamen ihn die Strafverfolger dann doch. Oft braucht es deutlich weniger Zeit, ehe ein Verdächtiger nach Deutschland ausgeflogen wird. Wie sich die Sache im Fall des mutmaßlichen Millionenbetrügers Manfred D. (Name geändert) entwickelt, ist noch unklar. Seit zwei Monaten sitzt der 67-Jährige aber zumindest in den USA in Auslieferungshaft.
Wie berichtet, halten ihn die Ermittler der Kriminalpolizei und der Augsburger Staatsanwaltschaft für den Drahtzieher hinter einem der größten Betrugsfälle in der Region in den vergangenen Jahren. Er soll als entscheidende Figur der "Firmenwelten"-Gruppe ein Schneeballsystem aufgesetzt haben, in dem Hunderte Anleger viel Geld verloren; in einem Prozess 2019 gegen weitere Verantwortliche der Gruppe ging das Landgericht von zwölf Millionen Euro Anlegergeldern aus, die geflossen waren. Im Oktober 2019 wurden vier Menschen verurteilt, drei von ihnen zu Haftstrafen. Unternehmen der Gruppe hatten Anleger mit hohen Renditeversprechen gelockt, diese aber nicht eingelöst, da hinter den vollmundigen Ankündigungen zumeist keine tatsächliche Geschäftstätigkeit bestand. Das Geld wurde nicht investiert, sondern floss nach Erkenntnissen der Ermittler und des Gerichts zum Beispiel in eine Villa in New Jersey, in der Manfred D. zunächst wohnte, nachdem er sich im September 2015 in die USA abgesetzt hatte.
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