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Schlachtverbot von Schweinen in Augsburg: Aiwanger vermittelt

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Runder Tisch ringt nach Schlacht-Stopp um Lösungen

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    Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) nahm in Augsburg an einem „Runden Tisch“ teil, in dem es um die Zukunft des Schlachthofes ging.
    Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) nahm in Augsburg an einem „Runden Tisch“ teil, in dem es um die Zukunft des Schlachthofes ging. Foto: Marcus Merk

    Ludwig Mayer ist Metzgermeister und gelernter Bundeswehrfeldkoch. Er kennt sein Handwerk. Seine Fleischerei in der Ulmer Straße 23 gibt es seit 1886, das Unternehmen hat er längst an seine Tochter weitergegeben. Doch eine solche Berufsbiografie geht ja nicht einfach mit in Rente. Er verfolgt die Debatte um den Schlachthof intensiv. Schließlich war er bei der Gründung des heutigen „Kompaktschlachthofs“ in der Proviantbachstraße einer von etwa 50 Kollegen, die die Einrichtung zur Versorgung der Region und als Alternative zur verbotenen eigenen Schlachtung initiiert hatten. Dass das Veterinäramt vor vier Wochen die Schweinetötung verboten hat, besorgt ihn. „Das könnte das komplette Aus bedeuten. Eine Lösung muss doch möglich sein“, erklärte der 74-Jährige im Korridor der Fleischerschule an der Proviantbachtstraße.

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    4 Kommentare
    Richard Merk

    Warum hat der Geschäftsführer des Schlachthofes nicht schon längst nach einer Lösung für sein Problem gesucht. Er wurde abgemahnt und auf die Schließung des Betriebs hingewiesen. Trotzdem hat er weiter gemacht und nicht mal nach einer Lösung gesucht, weil er vermutlich auf die Unterstützung des Fleischhandwerks und der bayerischen Politik gehofft hat. Tierquälerei ist völlig zurecht verboten und muss bestraft werden, da darf es kein Wenn und Aber geben. Es beunruhigt mich, dass das Veterinäramt angegriffen und beschuldigt wird, obwohl diese noch viel Geduld gezeigt haben. Selbstverständlich kann nach einer Lösung gesucht werden aber der Schuldige muss doch deutlich benannt werden. Seltsam erscheint mir, dass im Kommentar von Stefanie Schoene die rücksichtslose Vorgehensweise des Schlachthof-Geschäftsführer Georg Rauch nicht mal ansatzweise zum Vorschein kommt. Dieser bemängelt lediglich, dass er ein Drittel seines Umsatzes verliert, aber von Einsicht und Tierquälerei keine Spur.

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    Gabriele Schuster

    Sehr gut Herr Merk, ich kann Ihnen nur voll und ganz zustimmen

    Maria Reichenauer

    Ich verstehe nicht ganz, warum es hier einen runden Tisch mit Ministerbeteiligung braucht. Der Schlachthof ist dafür verantwortlich, dass die Schlachttiere so betäubt und getötet werden, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist und wie unnötiges Leid der Tiere vermieden wird. Wenn ein Tier schon sterben muss, dann sollte doch zumindest darauf geachtet werden, dass es nicht unnötig gequält muss. Und wenn das Veterinäramt einschreitet, weil dies nicht so ist – auch nach Verwarnung nicht, dann hat der Schlachthof die verdammte Pflicht, dafür zu sorgen, dass dieser Missstand beseitigt wird. Dafür braucht es keinen Minister und keinen Runden Tisch, wo sich ein Minister wichtig machen kann. Das Problem ist, dass sich die wenigsten Verbraucher Gedanken machen, was hinter den Toren eines Schlachthofs abgeht. Gut, wenn wenigstens das Veterinäramt ein waches Auge darauf hat. Am besten wäre es sowieso, weniger Fleisch zu kaufen – möglichst bei einem Metzgermeister, der noch selbst schlachtet.

    Wolfgang Schwank

    Verantwortlich für den momentanen Stand ist doch erkennbar der Chef der Augsburger Schlachthof GmbH, dem amtliche Vorgaben scheinbar genauso egal waren wie das Wohl der Tiere. Er nahm doch ganz bewusst in Kauf, dass durch das angewandte Tötungsverfahren die Gefahr der Tierquälerei bestand. Mutmasslich hoffte er - und das in guter Tradition - auf populistische Unterstützung aus bayrischer Politik und Landwirtschaftslobby. Die Situation wird auch eine FW-Wahlveranstaltung mit dem Parteivorsitzenden, im Nebenberuf Wirtschaftsminister, nicht lösen; auch wenn sie als "Runder Tisch" statt Wahlveranstaltung bezeichnet wird.

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