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So feiern die Augsburger Stadtteile in den Advent

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„Wirklich kuschlig“: So feiern die Augsburger Stadtteile in den Advent

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    Der Weihnachtsmarkt vor dem Holzerbau ist besonders stimmungsvoll. Er wird von Ehrenamtlichen aus dem Bürgertreff Hochzoll gestaltet.
    Der Weihnachtsmarkt vor dem Holzerbau ist besonders stimmungsvoll. Er wird von Ehrenamtlichen aus dem Bürgertreff Hochzoll gestaltet. Foto: Anna Kondratenko

    Der Advent in der Stadt hat begonnen. In vielen Stadtteilen haben die Menschen am Wochenende stimmungsvolle Märkte veranstaltet. So fand unter anderem der traditionelle Gögginger Weihnachtsmarkt im Kurhaus statt, in Kriegshaber konnte wieder die lebende Weihnachtskrippe bestaunt werden und in der Jakobervorstadt gab es das Christbaumfest des Stadtteilvereins Jakober Vorstadt e.V. Auch Oberhausen, die Hammerschmiede und Hochzoll feierten ihre traditionellen Weihnachtsmärkte.

    Auf dem Platz zwischen dem Holzerbau und der Heilig-Geist-Kirche in Hochzoll drängen sich die Menschen am Samstag zwischen den Buden. Gerade haben die Domsingknaben in der Kirche ihr Konzert beendet, jetzt füllt sich der Platz und die Menschen versorgen sich mit Glühwein und Bratwurstsemmeln oder schlendern zunächst noch durch die Budenstraße und bewundern die handwerklichen Produkte, die hier angeboten werden. Irene Halter geht von Stehtisch zu Stehtisch und entzündet die Teelichter, die hier für die weihnachtliche Stimmung sorgen sollen. „Auf dem Hochzoller Weihnachtsmarkt wirken viele unterschiedliche Gruppen, die sonst im Holzerbau aktiv sind, zusammen“, berichtet die Ehrenamtliche. Der Weihnachtsmarkt ist gemeinnützig, das heißt, die Gewinne gehen in die soziale Arbeit des Bürgertreffs Hochzoll. Deshalb gibt es hier auch keine Händler - hier wird nur Selbstgebackenes, Selbstgemachtes oder Selbstgebasteltes verkauft.

    Dagmar und Eva Henschen sind mit den Kindern aus Kissing zum Konzert der Domsingknaben gekommen - jetzt gibt es an einer der 14 Buden heiße Schokolade und Glühwein. „Der Weihnachtsmarkt ist wirklich kuschlig, wir wussten gar nicht, dass er hier stattfindet“, findet Mutter Anna. „Dass man Lebkuchen auf Spendenbasis erwerben kann, sehe ich zum ersten Mal“, sagt sie, und zeigt auf den Stand im Hintergrund. Dann hören Mutter, Großmutter und die Kinder weiter dem Tenor zu, der vor der Kirche stimmungsvolle Weihnachtslieder zum Besten gibt.

    Anja und Evelin grillen mit ihren Kindern Antonio, Franz und Gwendolyn Marshmallows auf dem Weihnachtsmarkt in der Hammerschmiede.
    Anja und Evelin grillen mit ihren Kindern Antonio, Franz und Gwendolyn Marshmallows auf dem Weihnachtsmarkt in der Hammerschmiede. Foto: Anna Kondratenko

    In der Hammerschmiede ist die Musik auf dem Platz vor der Schule gerade poppig gehalten. Eine Tanzgruppe des SV Hammerschmiede hat die Gäste mit einer kleinen Tanzeinlage unterhalten. „Bei uns sind die Vereine und auch die Schulen stark integriert und beteiligen sich mit verschiedenen Beiträgen“, erklärt Sandra Boiger von der Arge Hammerschmiede. Auch hier werden weihnachtliche Basteleien von Privatleuten an den Ständen verkauft - den Wurststand betreibt die Arge mit Fleisch eines lokalen Metzgers. 13 Stände sind im kleinen Pappelwäldchen der Schule aufgebaut worden.

    Eine besondere Attraktion für die Kinder ist eine Feuerschale, an der Marshmellows geröstet werden können. David Sverev hilft seiner kleinen Tochter, den Holzstecken ruhig über der Glut zu halten. „Der Weihnachtsmarkt ist klein, gemütlich und familiär - hierher kommt die ganze Hammerschmiede und man trifft sich, um mal wieder zu ratschen oder etwas zu trinken“, sagt der Besucher, der selbst aus dem Stadtteil stammt.

    Die Schafe Gudrun, Gwendoline und Babette waren dieses Jahr auf dem Weihnachtsmarkt am Helmut-Haller-Platz zu Gast.
    Die Schafe Gudrun, Gwendoline und Babette waren dieses Jahr auf dem Weihnachtsmarkt am Helmut-Haller-Platz zu Gast. Foto: Anna Kondratenko

    Gudrun, Gwendoline und Babette sind am Samstag so etwas wie die „Stargäste“ auf dem Weihnachtsmarkt der Arge Oberhausen auf dem Helmut-Haller-Platz. Die drei Schafe sind vom nahen Krümelhof zu Besuch gekommen und werden gleich von Kindern belagert. Nach einem kurzen Blick ist klar, dass die Kinder nichts zu fressen dabei haben, und die Schafe wenden sich wieder ihrem Heu zu, das in einem Netz am Rand ihres Geheges aufgehängt ist. „Viele Stadtkinder haben noch nie ein Schaf aus der Nähe gesehen und wir wollen aufklären und auch etwas Werbung für uns machen“, sagt die Gründerin des Krümelhofs, Alexandra Schorer. Auf dem Krümelhof wird pädagogisch-therapeutische Arbeit mit Tieren angeboten - außerdem finden hier Tiere ein Gnadenbrot, so Schorer.

    Susanne Brosche von der Werbegemeinschaft Oberhausen schätzt den kleinen Weihnachtsmarkt. „In Oberhausen gibt es ein tolles Miteinander, das hat man ja auch zuletzt beim Straßenfest gesehen“, betont die Chefin der Metzgerei Ludwig Mayer, die heute Gulasch- und orientalische Linsensuppe anbietet. Die Vereine und Standbetreiber haben sich abgesprochen, um ein möglichst breites Angebot an Essen und Trinken bieten zu können, so die Oberhauserin.

    An der Feuertonne auf dem Weihnachtsmarkt sitzt Stadtteilmanager Werner Hartmann und grillt Marshmallows mit den Kindern. „Die letzten Jahre gab es Stockbrot - heuer probieren wir es mal mit Marshmallows, sagt Hartmann. Er schätzt den Weihnachtsmarkt als Aufwertung des Helmut-Haller-Platzes und Gemeinschaftsprojekt der Oberhauser. „Wir sind nicht kommerziell, hier helfen alle zusammen, von der Freiwilligen Feuerwehr über die Vereine, Kolping oder auch die Oberhauser Schulen“, sagt der Stadtteilmanager. „Ich denke, der Weihnachtsmarkt ist ein weiterer positiver Impuls für den Platz.“

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