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Energyfishe: Schwimmende Wasserkraftwerke sollen am Augsburger Lech Strom erzeugen

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Im Augsburger Lech erzeugt bald ein besonderer „Fischschwarm“ Strom

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    Der „Energyfish“ beim Einsetzen in den Auer Mühlbach in München. Georg Walder (r.) und Richard Eckl von der Firma „Energyminer“ wollen auch 100 schwimmende Wasserkraftwerke in den Lech setzen.
    Der „Energyfish“ beim Einsetzen in den Auer Mühlbach in München. Georg Walder (r.) und Richard Eckl von der Firma „Energyminer“ wollen auch 100 schwimmende Wasserkraftwerke in den Lech setzen. Foto: Energyminer GmbH/Thomas Hosemann (Archivfotos)

    Sie sind 2,40 Meter breit, drei Meter lang und schwimmen künftig im Lech-Abschnitt neben dem Augsburger Klärwerk: Die Stadt Augsburg hat ein Projekt des Start-up-Unternehmens „Energyminer“ genehmigt, das im besagten Flussabschnitt schwimmende Wasserkraftwerke zur Stromgewinnung einsetzen will. Der Betrieb der sogenannten „Energyfishe“ ist vorerst auf ein Jahr angelegt. Danach sollen die Auswirkungen auf Fische und Fluss ausgewertet werden.

    Bis zu 100 solcher Energyfishe könnten langfristig im Lech schwimmen und Strom für 200 bis 300 Haushalte erzeugen, ohne dass dafür eine Staumauer errichtet werden müsste. Für den einjährigen Probelauf hat die Stadt Augsburg vorerst fünf der schwimmenden Anlagen genehmigt. Eingesetzt werden sollen sie im Abschnitt neben der Kläranlage, der Lech ist dort 70 Meter breit. So soll gewährleistet werden, dass nicht zu stark ins Fließgeschehen des Flusses eingegriffen wird.

    Energyfishe im Lech: Studie soll ökologische Verträglichkeit untersuchen

    Das Unternehmen „Eneryminer“ aus Gröbenzell bei München startet mit der Genehmigung des Projekts ein Forschungsprojekt, an dem sich die TU München beteiligt. Ziel ist es, einerseits den Beitrag erneuerbarer Energien voranzutreiben und andererseits den ökologischen Aspekt in den Mittelpunkt zu stellen, heißt es in einer Pressemitteilung des Start-ups. Der Energyfish sei „auf der Grundlage detaillierter Fisch- und Umweltstudien konzipiert worden“. Das Projekt sehe deshalb von Anfang an Maßnahmen vor, die sicherstellen, „dass der natürliche Zustand des Lechs und seine ökologischen Funktionen erhalten bleiben“.

    Obwohl die Genehmigung vorliegt, werden die Anlagen erst installiert, wenn erste positive Teilergebnisse der Studie vorliegen. Dazu würden aktuell Untersuchungen an der Pilotanlage im Auer Mühlbach in München vorgenommen. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, sei noch nicht klar, betonen Stadt Augsburg und das Unternehmen „Energyminer“. Nach Ablauf der zwölfmonatigen Testphase im Augsburger Lech muss das Start-up die Wasserkraftwerke je nach Bewertung durch die Fachbehörden entweder zurückbauen oder neu beantragen. Für eine größere Anzahl an Energyfishen müsste laut Stadt ein förmliches Verfahren eingeleitet werden, an dem auch die Öffentlichkeit beteiligt würde.

    Der Fischereiverband Augsburg hatte bereits früh Bedenken gegen das Projekt geäußert. Es stelle eine Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht des Lechs vor, insbesondere für den Bereich unterhalb der Wertach-Mündung, der ein Bereich mit sehr hoher Biodiversität sei.

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