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Gefährliche Zeckenkrankheit: Warum Augsburg ab sofort als FSME-Risikogebiet gilt

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Augsburg ist jetzt offiziell FSME-Risikogebiet: Was das bedeutet

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    Die Zahl der FSME-Erkrankungen bewegt sich in Augsburg auf überschaubarem Niveau, dennoch ist die Stadt nun Risikogebiet.
    Die Zahl der FSME-Erkrankungen bewegt sich in Augsburg auf überschaubarem Niveau, dennoch ist die Stadt nun Risikogebiet. Foto: Marijan Murat, dpa

    In Sachen FSME war Augsburg lange so etwas wie ein Gallisches Dorf. Nahezu alle bayerischen Regionen waren in den vergangenen Jahren bereits als Risikogebiet ausgezeichnet, die Stadt blieb lange Ausnahme. Doch damit ist es nun vorbei. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilt, zählt die Stadt Augsburg nun ebenfalls zu den FSME-Risikogebieten. Damit sind in Bayern 95 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte so kategorisiert.

    Gesundheitsreferent Reiner Erben sagt, Grund für den Schritt sei eine Zunahme von FSME-Erkrankungen in Augsburg und insbesondere bayernweit. Die Zahl der FSME-Erkrankungen in Augsburg bewegt sich insgesamt auf überschaubarem Niveau. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilt, wurden im vergangenen Jahr insgesamt drei Fälle registriert. 2023 und 2022 waren es jeweils zwei, in den Vorjahren pendelte die Zahl zwischen null und eins. Bayernweit erkrankten 2024 insgesamt 311 Personen an der Krankheit, die durch Zecken übertragen wird - der höchste Stand in den vergangenen fünf Jahren.

    FSME tritt in Augsburg selten auf, kann aber gefährlich werden

    Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren hervorgerufen wird. Das Virus vermehrt sich hauptsächlich in kleinen Nagetieren wie etwa Mäusen. Über infizierte Zecken wird es dann auf Menschen übertragen. Durchschnittlich tragen in FSME-Risikogebieten 0,1 bis fünf Prozent der Zecken FSME-Viren in sich, wie die Stadt mitteilt. FSME könne in Abhängigkeit von Witterung und Aktivität der virustragenden Zecken ganzjährig auftreten, bevorzugt jedoch im Frühjahr und Sommer bis in den Herbst hinein. „In dieser Zeit sollte, auch ohne Erinnerung an einen Zeckenstich, bei Erkrankungen mit einem entsprechenden Krankheitsverlauf an eine FSME gedacht werden“, so die Stadt.

    Zunächst treten laut Gesundheitsamt grippeähnliche Beschwerden auf, gefolgt von einem mehrtägigen symptomfreien Intervall. Danach könne es zu den spezifischen Erscheinungen kommen, etwa Hirnhautentzündung, Gehirn- oder Rückenmarksentzündung. 70 bis 95 Prozent verliefen asymptomatisch oder die zweite Krankheitsphase bleibe aus. Schwere Verläufe träten insbesondere bei älteren Erwachsenen auf, aber auch Kinder seien gefährdet.

    Krankheit wird durch Zecken übertragen: Gesundheitsamt rät zu Impfung

    Laut Gesundheitsamt gibt es keine spezifische Behandlung gegen FSME, nur die Beschwerden könnten behandelt werden. Umso wichtiger sei Vorbeugung durch Vorsichtsmaßnahmen (etwa längere Kleidung oder Abwehrmittel bei Aufenthalten in der Natur) sowie eine Impfung. Die Ständige Impfkommission empfehle sie unter andere Personen, die in Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen könnten. In der Regel sind drei Impfungen in einem Zeitraum von maximal 15 Monaten notwendig, um den vollen Impfschutz zu erreichen, er reicht dann mindestens drei Jahre. Laut bayerischem Gesundheitsministerium sind in Bayern nur gut ein Fünftel der Erwachsenen und gut ein Drittel der Schulanfänger ausreichend gegen FSME geimpft. Mit Verweis darauf erklärt Thomas Wibmer, Leiter des Augsburger Gesundheitsamts: „Jetzt vor Beginn der Zecken-Saison ist es angebracht, den Impfschutz zu überprüfen, und gegebenenfalls in der Hausarztpraxis auffrischen zu lassen.“

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