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Homophober Angriff im Augsburger Nachtleben: Video wirft Fragen auf

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Homophobe Attacke im Augsburger Nachtleben: Ein Video wirft Fragen auf

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    Die Attacke auf zwei Männer spielte sich auf Höhe des Judenbergs in der Maximilianstraße ab. Derzeit gehen die Ermittler dem Verdacht nach, dass ein schwulenfeindliches Motiv vorgelegen haben könnte.
    Die Attacke auf zwei Männer spielte sich auf Höhe des Judenbergs in der Maximilianstraße ab. Derzeit gehen die Ermittler dem Verdacht nach, dass ein schwulenfeindliches Motiv vorgelegen haben könnte. Foto: Ina Marks/Daniel Karmann, dpa

    Die Täter müssen mit einiger Brutalität vorgegangen sein. Sie sollen in jener Nacht auf den 22. März auf zwei Männer, die im Nachtleben von Augsburg in der Maxstraße unterwegs waren, eingeprügelt und eingetreten haben. Einer der bislang fünf Verdächtigen ist Halid S., 22 Jahre alt. Er hat die meiste Zeit der vergangenen fünf Jahre im Gefängnis verbracht. 2019 hatte er nach einem Streit am Königsplatz einen Mann geschlagen, der durch diesen einen Faustschlag gestorben ist. Nun gibt es aber neue Erkenntnisse zur Gewalttat in der Maxstraße, die das Geschehen möglicherweise in einem etwas anderen Licht zeigen. Ein Video soll zeigen, wie eines der späteren Opfer vor der Gewalteskalation in die Gruppe der Tatverdächtigen springt.

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    11 Kommentare
    Maria Reichenauer

    Reißerischer BILD-Journalimus rächt sich nun. Ich hatte mehrmals darauf hingewiesen, dass diese Art von Berichterstattung, die nur auf Vermutungen beruht, nicht in Ordnung ist, man hat immer weiter an dieser Schraube gedreht, es hat nur noch eine Zellen-Home-Story über Halid S. gefehlt. Ich hatte darauf hingewiesen, dass man die Ermittlungen der Polizei abwarten solle – auch dafür durfte ich üble Schelte kassieren. Dass diese Zeitung sich durch Vermutungen und Vorurteile treiben lässt, ist schade, es ist halt Boulevard – aber das kann die BILD besser.

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    Peter Pfleiderer

    Der Totschläger vom Königsplatz ist Ihnen aus welchen Grund so sympathisch oder bedeutend, dass Sie hier mit dieser Show eröffnen? Das passt gut zu "Der Verteidiger kritisiert, dass die Ermittler öffentlich und mit Vollnamen nach seinem Mandanten fahndeten." - Wir wissen schon, dass wir bei diesen Männern im öffentlichen Raum nur devot in den Boden blicken dürfen und effektive Strafverfolgung rasch als Rassismus verunglimpft wird. Und dabei sind Presseberichte über "Halid" und seine Tritte sowieso ganz böse...

    Maria Reichenauer

    Herr Pfleiderer, wenn Sie den Unterschied zwischen Boulevardjournalismus und seriöser Berichterstattung nicht kennen oder nicht kennen wollen, dann ist es halt so, da kann ich Ihnen auch nicht helfen. Die Unterstellung, ein Gewalttäter sei mir "sympathisch" ist falsch, um nicht zu sagen, das ist ziemlicher Blödsinn. Die Presse hat Fakten zu präsentieren und keine Mutmaßungen, die man über ein paar Ecken erfahren hat und keine Spekulationen, die an den Ermittlungen der Polizei vorbeigehen. Dass die Polizei sich nicht äußert, sollte selbst Ihnen zu denken geben, statt hier Ihren Sarkasmus zu Markte zu tragen.

    Viktoria Reissler

    Interessant wäre die Reaktion von Frau Reichenauer, wenn es "rechte" Täter gewesen wären..................................

    Matthias Kitirk

    Liebe Maria, ich habe es beim letzten mal schon geschrieben: Die Zeitung ist nicht der Hofberichterstatter der Polizei. Wenn sie bestätigte Informationen erhalten wollen, dann können Sie sich den Pressebericht der Polizei durchlesen. In meinen Augen ist es wichtige Aufgabe von Journalismus auch über behördliche Informationen hinaus zu berichten. . Was ich hingegen wenig nachvollziehen kann, ist ihre sympathie gegenüber dem notorischen Kriminellen und Totschläger Halid S. Wieso nehmen sie ihn so in Schutz? Offensichtlich hat der Junge eine äußerst kurze Zündschnur und lässt dies an seinen Mitmenschen aus. Haftstrafen schrecken ihn offenbar nicht ab.

    Maria Reichenauer

    Frau Reissler, das Recht gilt für alle gleich. Im Falle einer rechten Gewalttat wäre meine Reaktion und meine Kritik an der Berichterstattung nicht anders ausgefallen.

    Maria Reichenauer

    Herr Kitirk, ich hege keinerlei Sympathie für einen Menschen, der eine Gewalttat verübt hat. Wer eine Gewalttat begangen hat, wird dafür bestraft. So ist das Gesetz und auf dieser Basis funkioniert unser Rechtssystem. Eine Zeitung hat Tatsachen zu berichten und keine Spekulationen. Vorverurteilungen und Gerüchte können ebenfalls schlimmen Schaden anrichten. Dass man mit einer aufgebauschten Berichterstattung sensationslüsterne Leser triggert – dagegen wehre ich mich, denn das ist die Leidenschaft der Zeitung mit den großen Buchtaben.

    Peter Zimmermann

    <"Vorverurteilungen und Gerüchte können ebenfalls schlimmen Schaden anrichten"> Exakt so ist es. Eine gewisse "Sensationslüsternheit" besteht derzeit bei vielen Medien (Klicks und Werbeeinnahmen?) und trägt damit auch zu einer Steigerung der Verunsicherung bei. Dass hierbei ein bestimmtes Klientel versucht daraus seinen Honig zu saugen verwundert mich jetzt nicht besonders. Leider funktioniert das in krisenhaften Zeiten immer wieder besonders gut.

    Thomas Laufer

    Da haben Sie recht, die Reaktion wäre hier sicherlich eine völlig andere. Ich lese meist nur still mit, aber es ist hier immer wieder faszinierend und lässt einen staunend zurück, wie einige, vorwiegend aus dem linken Spektrum, sich die Welt zurechtbiegen, damit alles in die eigene Ideologie passt. Wiederholungsgewalttäter mit Migrationshintergrund=Opfer der mehrheitsgesellschaftlichen Ausgrenzung, des Staates, der fehlenden Perspektiven und -wie hier- des fiesen Boulevardjournalismus. Wahrscheinlich tragen auch noch die Opfer der Gewalttat eine gewisse Mitschuld, denn sie hätten ja die homophoben Beleidigungen mit der notwendigen deeskalierenden Ruhe hinnehmen können, ohne "Halid" und seine Freunde zur Gewaltanwendung zu provozieren.

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    Walter Koenig

    Sorry, Herr Laufer, aber Sie lesen offensichtlich nur das, was in Ihr Weltbild passt. Guter Journalismus hält sich an Fakten, aber hier in diesem speziellen Fall hat die Berichterstattung genau das Gegenteil gemacht, was sie an anderer Stelle sonst selbst kritisiert. Wohlgemerkt steht nichts dagegen, die Polizei bei einer Personenfahndung zu unterstützen, aber hier wurde der Eindruck erweckt, das die Täterschaft des Halid S. schon erwiesen sei, auch wenn man sich mit dem Satz, dass bis zu einer Verurteilung die Unschuldsvermutung gelte, von einer Vorverurteilung wohl distanzieren wollte. Von einer seriösen Tageszeitung, für die ich ja auch Geld zahle, erwarte ich einfach auch seriösen Journalismus und kein Geschreibe wie im bekannten Boulevardblatt.

    Maria Reichenauer

    Herr Laufer, wenn Sie DAS Zurechtbiegen der Welt nennen, wenn man dafür einsteht, dass Recht und Gesetz für alle gleich gelten, dann heißt das, dass Sie sich nicht mit unserem Rechtssystem identifizieren. Für mich ist es nicht wichtig, ob eine Gewalttat von rechts, links, oben oder unten geschieht, sondern ich bin dafür, die Polizei sorgfältig ermitteln zu lassen und dann das Ergebnis und was dazu geführt hat, zu berichten und von mir aus auch in einem Kommentar zu bewerten. Spekulationen, Hörensagen und irgendwelche "übereinstimmenden Meinungen" führen zu nichts. Sie bedienen nur die Sensationslüsternheit der Leser und schaden oft mehr als sie nützen. Im übrigen – wenn man jeder blöden Bemerkung mit Agression und Handgreiflichkeit begegnen würde – halten Sie das wirklich für sinnvoll?

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