Das Klimacamp hat in Augsburg Geschichte geschrieben: Vier Jahre lang campierten überwiegend junge Menschen in wechselnder Besetzung neben dem Rathaus. Sie wollten die Öffentlichkeit wachrütteln und warben für ein anderes Umweltverständnis. Die Aktion wurde damals kontrovers begleitet. Ende Juli 2024 kam das Aus für das Camp. Fast 1500 Tage hatten die Aktivisten durchgehalten. Nun kehren Klimacamper nach Augsburg zurück. Fünf Tage sind vorgesehen. Bis Sonntag sind Aktionen geplant. Das Camp ist im Wittelsbacher Park.
Wer im Wittelsbacher Park übernachten möchte, hat das eigene Zelt dabei
Die Zeltlandschaft im Wittelsbacher Park fällt auf. In Richtung der Erhard-Wunderlich-Sporthalle stehen mehrere größere Zelte. Sie sind für die Verpflegung der Teilnehmer vorgesehen, aber auch für Workshops und kreative Bastelaktionen. Wer im Park übernachten möchte, hat sein eigenes kleines Zelt mitgebracht. Leonice Zelle und Felix Strobel sind Mitinitiatoren der mehrtägigen Aktion. Die junge Frau kommt aus der Fridays-for-Future-Bewegung. Bei Strobel sei es ein „schleichender Prozess“ gewesen, sich für Umweltthemen zu engagieren, sagt er: „Es ist erschreckend, wie wenig aktuell über die Klimakrise gesprochen wird. Das muss sich dringend ändern.“

Mit einem offenen Camp möchte man die Öffentlichkeit sensibilisieren. Die Teilnehmer würden sich freuen, heißt es, wenn Spaziergänger im Wittelsbacher Park „einfach mal bei uns vorbeischauen“. Spaß und Geselligkeit gehören zum Programm, auf der Agenda stand zur Eröffnung am Mittwoch auch ein Abendkonzert. Die Organisatoren gehen zum Auftakt von bis zu 50 Personen aus, die sich im Klimacamp aktiv beteiligen. Die meisten Aktiven kommen aus Augsburg, es sind ferner Gäste aus Ravensburg und München angekündigt.
Um diese Themen geht es beim Augsburger Klimacamp
Jeden Tag bieten Gruppen vier Workshops an. Laut Organisatoren geht es um Ursachen der Klimakrise sowie den Zusammenhang der Klimakrise mit Herrschafts- und Machtstrukturen. Auch das Versammlungsrecht werde behandelt. Augsburger Themen sind die Zukunft des Lechs mit dem Projekt „Licca Liber“, die Verkehrswende, der Nahverkehr der Zukunft sowie die Frage, wie lokale Themen in die Politik eingebracht werden können. Ein weiterer Aspekt: Bei der Aktion bieten die Klimacamp-Aktivisten dreimal täglich kostenlose Mahlzeiten an, die gemeinsam gekocht werden.
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