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Münsterhausen
22.07.2023

Eine ausgezeichnete Idee: "Stricken für Obdachlose" erhält die Silberdistel

Initiatorin und Vereinsgründerin von Stricken für Obdachlose, Alexandra Hager, vor ihrem Minimarkt in Münsterhausen. Dort werden Strickwaren für den guten Zweck verkauft.
Foto: Oliver Wolff

Ein Verein aus Münsterhausen engagiert sich für Menschen ohne Wohnsitz. Frauen stricken Kleidungsstücke für die Wärmestube. Die Hilfsaktion wird nun ausgezeichnet.

Wenn sich Alexandra Hager aus Münsterhausen (Landkreis Günzburg) jeden ersten Dienstag im Monat mit "ihren Mädels" in den Räumlichkeiten des örtlichen Kleintierzuchtvereins trifft, dann dauert es nicht lange, bis die Nadeln heiß laufen: Masche für Masche, Reihe für Reihe arbeiten sich die Frauen voran – immer in der Hoffnung, dass das Garn nicht ausgeht. So entstehen liebevoll designte Einzelstücke, vom Babysöckchen bis zur Strickweste. Manche sind eher schlicht und zeitlos gehalten, andere kunterbunt und extravagant. Das hängt auch davon ab, welche Wolle den Frauen gerade zur Verfügung steht.

Stricken für Obdachlose: 60 Frauen stricken für den guten Zweck

Die gestrickten Kleidungsstücke, die Hager als Kunstwerke bezeichnet, werden an Menschen ohne Wohnsitz gespendet. Oder sie werden verkauft, auf Märkten oder im "Hofladen", einem Gartenhäuschen vor Hagers Wohnhaus. Der Erlös wird dann den Wärmestuben in Augsburg und Günzburg überreicht. Für das soziale Engagement wird der Verein "Stricken für Obdachlose" aus Münsterhausen nun mit der Silberdistel unserer Redaktion ausgezeichnet.

Regelmäßig am ersten Dienstag im Monat treffen sich die Strickerinnen für Obdachlose.
Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr

Mittlerweile bis zu 60 Frauen stricken für den guten Zweck. Vereinsgründerin Alexandra Hager kann es immer noch nicht wirklich glauben, was aus ihrer Idee geworden ist. "Ich erhalte immer wieder Anrufe von Interessierten, die mitmachen wollen, oder ich bekomme Pakete mit Strickwaren geliefert", erzählt die 53-Jährige. Seit Herbst 2019 setzt sie sich für die SKM-Wärmestuben in Augsburg und Günzburg ein. Damals sei von Stricken noch keine Rede gewesen. Der Kontakt ist über eine Frau zustande gekommen, die Hager im Supermarkt angetroffen hatte.

Stricknachmittage beim Kleintierzuchtverein Münsterhausen

"Sie stand vor mir an der Kasse und hatte zwei Wägen voll Hygieneartikel eingekauft. Als ich sie gefragt habe, wofür sie so viel Duschgel und anderes Zeug benötigt, sind wir ins Gespräch gekommen." Schnell sei dann der Gedanke gekommen, sich ebenfalls zu engagieren und sie habe angefangen, zusammen mit ihrer Mutter, Sachspenden zu sammeln und Weihnachtspäckchen zu schnüren, sagt Hager. Später kamen noch Lebensmittelspenden hinzu.

Viele Menschen seien grundsätzlich bereit, zu spenden. Jedoch würden die Bedürftigen vor Ort schnell vergessen, so Hager. "Die Menschen in der Wärmestube sind mir nicht fremd, meine Großeltern hatten ein Transportunternehmen und haben sich auch sozial engagiert. Einige Männer und Frauen aus der Wärmestube konnten bei ihnen arbeiten." Als Hager in einer der gesammelten Sachspenden selbst gestrickte Socken fand, war das Projekt "Stricken für Obdachlose" geboren. Die Münsterhauserin organisierte Stricknachmittage. Immer mehr Frauen haben sich dem Projekt angeschlossen und es wurde notwendig, eine juristisch und steuerlich praktikable Basis zu schaffen. So hat Hager zusammen mit sechs Mitstreiterinnen und Mitstreitern vor ein paar Monaten einen Verein gegründet. Sie wolle aber keinen Verein der üblichen Art mit einem regen Vereinsleben oder strikter Aufgabenverteilung.

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Ihre Strickerinnen sollen eher das bleiben, was sie sind: Eine Gemeinschaft, bei der jede und jeder nach Lust und Laune mitwirken kann, dafür brauche man nicht Vereinsmitglied zu sein. "Unsere Älteste ist 90 Jahre alt, sie bedankt sich jedes Mal bei uns, dass sie mitmachen kann. Es sei für sie eine sinnvolle Aufgabe, sagt sie." Hager berührt es sehr, zu sehen, dass viele Menschen bereit sind, etwas uneigennützig für andere zu tun. "Es macht aber auch nachdenklich, wenn ich sehe, wie viele auf die Wärmestuben angewiesen sind. Mir tun die Menschen leid, viele Frauen sind von Altersarmut betroffen." Bei der Begegnung mit obdachlosen Menschen kommt ihr große Dankbarkeit entgegen.

Auch Plüschtiere und Accessoires werden gestrickt.
Foto: Oliver Wolff

Von den verkauften Strickwaren, darunter handgefertigte Socken, Schals, Tücher oder Stirnbänder, wurden etwa fürs letztjährige Weihnachtsfest über 500 Päckchen mit Hygieneartikeln und eine umfangreiche Spende von haltbaren Lebensmitteln an die Wärmestube Augsburg überreicht. Auch 900 warme Mahlzeiten am ersten Weihnachtsfeiertag wurden so finanziert. Der Landgasthof Bischof aus Edelstetten, der das Essen kochte, spendierte weitere 150 Mahlzeiten. Der Wärmestube Günzburg überreichte Hager einen Einkaufsgutschein in Höhe von 500 Euro. Insgesamt 350 Menschen ohne Wohnsitz erhielten zudem ein Paar handgestrickte Socken, Handschuhe, eine Mütze und einen Schal.

Für weitere Spenden stricken und nähen die Frauen bereits auf Hochtouren und immer mit Herzblut. Mittlerweile organisiert Alexandra Hager nicht nur, sondern strickt auch selbst mit. "Es klingt vielleicht merkwürdig: Ich konnte gar nicht stricken, als ich "Stricken für Obdachlose" initiiert habe. Zum Glück ist in unserem Team eine Handarbeitslehrerin." Im Grunde fehle es dem Verein an nichts, sagt sie. Das Wichtigste seien gute Laune und der Wille, etwas Gutes zu tun. Nur Wolle, die könne man nie genug haben.

Infos zum Verein gibt es im Internet unter www.stricken-fuer-obdachlose.de.

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