Die ominösen Roten Tonnen: Seit mehr als sechs Monaten stehen sie an den großen Recyclinghöfen in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries. Darin können Tintenpatronen und Druckerkartuschen kostenfrei entsorgt werden. Laut Angaben des Abfallwirtschaftsverbands Nordschwaben (AWV) bei der öffentlichen Präsentation im Sommer werde nur jede zehnte Patrone recycelt, die meisten landen im Restmüll. Durch die Einführung der Roten Tonne sollte sich das ändern.
In den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries wurden mehr als 1,3 Tonnen Tintenpatronen abgegeben
Nach sechs Monaten liefert der Abfallwirtschaftsverband auf Anfrage nun erste Zahlen. Mehr als 1,3 Tonnen wurden im Zeitraum vom 1. Juni bis zum 31. Dezember 2024 in acht Recyclinghöfen in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries gesammelt. Mehr als 500 Kilogramm wurden in den Wertstoffhöfen in Dillingen, Gundelfingen/Lauingen sowie Wertingen gesammelt; 264 Kilogramm alleine am Wertstoffhof in Dillingen. „Die Roten Tonnen werden sehr gut angenommen“, sagt Emma Christa, Werksleiterin beim Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben.
Eine genaue Zielzahl hatte der AWV bei der Einführung der Roten Tonnen nicht. „Wir haben damit gerechnet, dass es ein bisschen dauert, bis es die Leute mitbekommen“, sagt Christa. Sie sei aber sehr zufrieden mit der Nutzung. Die Testphase wurde zunächst in den großen Wertstoffhöfen der beiden Landkreise durchgeführt. Aktuell werde überlegt, die Rote Tonne auch in mittelgroßen Recyclinghöfen anzubieten. Doch was passiert eigentlich mit den eingesammelten Patronen?
55 Prozent der Tonerkartuschen können wieder befüllt werden
Um die Weiterverwertung kümmert sich die Firma CR-Solutions GmbH mit Sitz in Röthlein bei Schweinfurt. Laut Angaben der Firma können 55 Prozent der entsorgten Tonerkartuschen aufbereitet und wieder befüllt werden, je nach Zustand der Kartusche. Dieser ist jedoch nicht immer von außen einsehbar. Im Inneren der Kartusche ist ein scanbarer Code. „Ist dieser beschädigt, erkennt sie der Drucker nicht mehr“, erklärt Sina Drechsler vom Vertrieb der Roten Tonne. „Diesen auszutauschen wäre teurer als eine neue Kartusche.“ Deswegen werden solche Kartuschen weiterverarbeitet.
In Bayern gibt es die Rote Tonne in mehr als 90 Prozent der Landkreise
Denn 30 Prozent der nicht wiederauffüllbaren Patronen werden zu Kunststoffgranulat, welches wiederum als Grundstoff für andere Plastikprodukte genutzt wird. Insgesamt können also 85 Prozent der Tintenpatronen wiederverwertet werden.
Die Abgabe der Druckerkartuschen ist kostenlos. Dies gilt für Privatpersonen genauso wie für Unternehmen. Deutschlandweit gibt es etwa 2000 Abgabestellen für Druckerpatronen. In Bayern gibt es die Rote Tonne mittlerweile in mehr als 90 Prozent der Landkreise und kreisfreien Städte.
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