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Geschichte
17.01.2021

150 Jahre Kaiser-Proklamation: Der deutsche Kaiser und seine Zeitgenossen

Die Proklamation des preußischen Königs Wilhelm I. zum Kaiser, gemalt von Anton von Werner.
Foto: Bismarck-Museum Friedrichsruh

Christoph Nonns Buch „12 Tage und ein halbes Jahrhundert“ über das Deutsche Kaiserreich stellt die Menschen in den Mittelpunkt. Der Historiker findet auch Ursachen für das Scheitern der Demokratie.

„Diese Kaisergeburt war eine schwere“, zitiert Christoph Nonn den preußischen Ministerpräsidenten Bismarck aus einem Brief an seine Frau, „und Könige haben in solchen Zeiten ihre wunderlichen Gelüste, wie Frauen, bevor sie der Welt hergeben, was sie doch nicht behalten können.“ Bismarck bezeichnete sich als „Accoucheur“, also als Geburtshelfer dieser Kaisergeburt, die sich am 18. Januar zum 150. Mal jährt.

Das Deutsche Kaiserreich aus vielen Perspektiven

Der Autor dieses bewundernswerten Buches, Christoph Nonn, ist Professor für Neueste Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Der Titel dieses Werkes ist Programm: „12 Tage und ein halbes Jahrhundert“. Nonn erzählt die Geschichte des Deutschen Kaiserreichs 1871–1918 in einem Lesebuch mit literarischer Qualität. Er behandelt zwölf Themen und beginnt jedes mit einem Menschen. Fast in der Art der klassischen Novelle greift er ein oft unbekanntes oder scheinbar abgelegenes Ereignis auf, bringt dem Leser die Hauptpersonen dieses Geschehens nahe und entwickelt an dieser Story sein Thema, das in der Geschichte des Kaiserreichs eine zentrale Rolle spielte.

Für die Kaiserproklamation am 18. Januar 1871 im Schloss von Versailles wählt er den Maler, der dieses Ereignis großformatig und in mehreren Versionen festgehalten hat: Anton von Werner, damals 27 Jahre alt. In den elf weiteren Kapiteln, die chronologisch angeordnet sind, entsteht eine Art Kaleidoskop. In jeder dieser Geschichten spielt ein bestimmter Mensch die Hauptrolle. Aber nicht nur Kaiser oder Kanzler oder ein Admiral, sondern auch ein Bauernmädchen, eine politisch engagierte Putzmacherin, eine Hausfrau und Mutter aus Leipzig und der Sohn eines jüdischen Bäckers. Der Mensch im Mittelpunkt der Geschichte eröffnet vielfältige Perspektiven.

Autor Christoph Nonn widerlegt den Vorwurf des preußischen Militarismus

Der Themenkatalog liest sich wie eine Gliederung: Reichsgründung, Kulturkampf, Sozialistengesetz, Sozialversicherung, Kolonialpolitik, Flotten- und Außenpolitik, Antisemitismus, Parlamentarismus, Militarismus usw. Nach der jeweils individualisierten Geschichte entwickelt sich in jedem Kapitel eine kritische Darstellung des Themas nach dem Stand der historischen Forschung. Dabei geizt Nonn nicht mit Beweisen seiner Urteilskraft und räumt mit manchem zum Klischee gewordenen Fehlurteil auf. Ein populäres Beispiel ist der von Carl Zuckmayers Dramatisierung des Hauptmanns von Köpenick ausgehende angebliche Beleg für den preußischen Militarismus. Nonn widerlegt diese Behauptung Punkt für Punkt mit den Mitteln des Historikers – aus den Quellen.

Besonders interessant ist das Schlusskapitel, das in die Weimarer Republik überführt. Nonn setzt sich mit der gängigen These auseinander, von der Reichsgründung und den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen des Deutschen Kaiserreichs gebe es eine direkte Kontinuität zum Scheitern der Weimarer Republik, zum Nationalsozialismus, als sei Auschwitz bereits in Versailles programmiert gewesen. Er setzt die Modernisierung Deutschlands während des Kaiserreichs, sein im Verhältnis zu westeuropäischen Ländern relativ demokratisches Reichstagswahlrecht in Kontrast zu der unmodernen und nicht demokratischen Verfassung des Kaiserreichs.

Der Reichskanzler war nicht verantwortlich

Es gab im Reichstag, zu dem zwar wie überall nur Männer wählen durften, dafür aber mit einer nicht einmal in der Bundesrepublik erreichten hohen Wahlbeteiligung, zwar das Budgetrecht und hochrangige Debatten. Aber es gab keine Verantwortlichkeit des vom Kaiser ernannten Kanzlers. Die differenzierten Parteien im Reichstag hatten nie die Chance, einen Reichskanzler zu wählen oder abzuwählen. Sie konnten Verantwortung für das ganze Land nicht übernehmen und sich auch nicht darin üben. Dieses Defizit habe sich kontinuierlich auch nach dem Sturz der Monarchie in der Weimarer Republik gezeigt. Parlamentarische Demokratie wird nicht nur durch ein demokratisches Wahlrecht, sondern erst durch die Verantwortung der Exekutive gegenüber der Volksvertretung vollendet. Diese von Nonn ausgemachte Hauptursache für das Scheitern der jungen Demokratie Weimars, wird sicher Kontroversen auslösen, so unbestreitbar das Fehlen parlamentarischer Verantwortung im Kaiserreich auch ist.

Christoph Nonn: 12 Tage und ein halbes Jahrhundert. Eine Geschichte des Deutschen Kaiserreichs 1871–1918. C.H.Beck, 687 S., 34 ¤

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