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München
02.09.2020

Performance am Nationaltheater: Marina Abramovic stirbt acht Tode

Marina Abramovic als Maria Callas in deren nachgestelltem Pariser Sterbezimmer. Finale Szene des Münchner Opernprojekts „7 Deaths of Maria Callas“.
Foto: Wilfried Hösl

Marina Abramovic ersann das Opernprojekt „7 Deaths of Maria Callas“. Am Nationaltheater in München wird es zur eher wehmütigen Liebeserklärung auch an Tragik und Tod.

War es nun ein Abend des Risikos, eine Aufführung auf Messers Schneide, eine Vorstellung von unbedingtem Einsatz? So, wie es der Opernlegende Maria Callas zustehen würde? So, wie es der hoch respektierten, kaum einen Schmerz scheuenden Performance-Künstlerin Marina Abramovic entspricht –und diesen Zeiten, in denen hier langsamer, dort schneller ausgetestet wird, was möglich ist an gesundem Bühnenspiel vor virusbedrohtem Publikum?

Jedenfalls kreiste diese Uraufführung – unter besonderen Bedingungen – um den Tod, ja um gewaltsame Tode, denen eine große, gar übergroße Liebe vorausging. Maria Callas starb diese Tode einst auf der Opernbühne in lauter berühmten Tragödien, sich regelmäßig verzehrend – oder wie es so schön heißt: als Kerze, die an zwei Enden brannte. Unausweichlich.

Dass solch eine Frau für Marina Abramovic ein Alter Ego bedeutet, eine Schwester im Geiste von Biegen und Brechen, kann als gegeben betrachtet werden. Es geht ums Maximum, um höchsten Einsatz. Immer, auch in der Todesstunde.

Die Abramovic erlebt in der Rolle der Callas deren große tragische Opernszenen

So, wie Maria Callas hunderte Mal ihr Leben – nahegehend – aushauchte, so spielte auch schon Abramovic, 1946 in Belgrad geboren und mehrfache Documenta-Teilnehmerin, ihren eigenen Tod auf der Opernbühne (von Madrid) – ganz abgesehen davon, dass sie für ihren wirklichen Tod drei Beerdigungen an drei Orten verfügt hat, ohne dass sich die Trauernden jeweils sicher sein können, der tatsächlichen Beisetzung Abramovics beizuwohnen.

Bevor es dahin kommt, jetzt erst mal an der Bayerischen Staatsoper München zum bewusst frühen Saisonstart „7 Deaths of Maria Callas“ – fünf Vorstellungen à 500 Zuschauer (statt 200), in dieser Größenordnung arg kurzfristig von der Staatsregierung genehmigt. Marina Abramovic liegt in einem Doppelbett auf der Bühne. Und quasi so, wie von Nahtoderfahrungen berichtet wird, dass sich das Leben noch einmal vor dem inneren Auge schnell abspult, erlebt sie – in der Rolle der Maria Callas – deren große, tragische Opernszenen. Aber auf Großleinwand ist nicht die Callas zu sehen, sondern die Abramovic und Willem Dafoe als siebenfache tragische Liebe:

Als tuberkulöse Violetta nickt sie in Verdis „Traviata“ einfach weg („Addio, del passato“) , als Puccini-Tosca springt sie von einem Hochhaus und stürzt minutenlang in eine Straßenschlucht („Vissi d’Arte“), als Verdi-Desdemona wird sie scheinbar von einer wirklichen Riesenschlange erwürgt, die ihr Dafoe um den Hals windet („Ave Maria“), als Cio-Cio-San aus Puccinis „Madama Butterfly“ begeht sie Selbstmord nicht durch Harakiri, sondern indem sie sich radioaktiver Strahlung aussetzt („Un bel di, vedremo“), als Bizet-Carmen kommt es nach Verstrickung zu einem tödlichen Zweikampf (Habanera), als Donizetti-Lucia-di-Lammermoor endet sie in Wahnsinn und Amoklauf („Il dolce suono“), als Bellini-Norma schreitet sie mit Dafoe in die Flammen eines Scheiterhaufens („Casta Diva“).

Zwischen den Opernszenen erklingen Sound-Collagen

Das ist mal eindrücklich dramatisch, mal tricky, mal gesteigert theatralisch gefilmt; alles läuft hier auf Marina Abramovic in Größtaufnahme hinaus, während sieben Live-Sängerinnen am Bühnenrand zu ihren entsprechenden Arien optisch nahezu verschwinden. Sie haben es ohnehin nicht leicht, an diesem Abend gegen die gesetzte Erinnerung an Maria Callas anzusingen; aufhorchen lassen jedenfalls Leah Hawkins als Desdemona und Adela Zaharia als Lucia. Zwischen die großen Opernszenen, die doch eher schlicht, konventionell gereiht sind, erklingen Sound-Collagen zu Video-Wolkenformationen, ausgeführt ebenfalls von den gut 40, auf Abstand gesetzten Instrumentalisten des Bayerischen Staatsorchesters unter Yoel Gamzou, der Verdi und Puccini, Donizetti und Bellini doch mehr hätte aufladen dürfen.

Dann das Finale zu neuer Musik von Marko Nikodijevic: Abramovics Bett steht nun im edlen Pariser Schlaf- und Sterbezimmer der Callas. 16. September 1977, morgens. Nach der Nacht ihrer sieben Bühnentode zwingt sie sich, noch einmal aufzustehen. Sie erinnert sich an Karajan, an Zefirelli, sie ordnet Blumen, betrachtet Fotos, öffnet das Fenster – strahlendes Sonnenlicht bricht herein. Aber vom Gang ins Bad kehrt sie nicht zurück, stattdessen ordnen, putzen die sieben Sängerinnen als Stubenmädchen ihr Appartement – und hängen Trauerflor über das Mobiliar. Ein Mädchen setzt die Nadel auf eine Schallplatte. Erst Rillensprung, dann „Casta Diva“. Jetzt wirklich: die Callas, wenigstens kurz – bis zum abrupten Abbruch mitten in der Arie. Licht aus. Vorbei. Tod Nr. 8.

Marina Abramovics „7 Deaths of Maria Callas“ ist eine multiple Liebeserklärung: an die Callas, an die Oper, an die Tragik, an den Tod, an sich selbst. Marina Abramovics „7 Deaths of Maria Callas“ ist eine Verklärung des Sterbens, des Hingangs. Riskant, auf des Messers Schneide, schmerzvoll, radikal ist dieser Abend nicht. Eher wehmütig.

Die Oper ist am 5. September ab 18.30 Uhr kostenlos im Netz über staatsoper.tv zu empfangen

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