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  3. Malerei: Bei Richard Vogl wird das Bild zum Gesang

Malerei
01.04.2023

Bei Richard Vogl wird das Bild zum Gesang

01 Porträt Richard Vogl vor „Leichter Tag“. 2019, Öl/Lwd., 121 x 180 cm
Foto: Wolfgang B. Kleiner / Kunstraum

Erneut ist der Zeichner und Maler Richard Vogl im Raum Augsburg zu sehen. Und erneut erweist er sich als ein Meister der Kristallisation intensiver Lebensszenen.

Bei einer Ausnahme hat der Kunstraum im Pfarrhof von Leitershofen programmatisch fortgeführt, was die einstige Galerie Oberländer wenige Schritte davon entfernt an figürlichen, gegenständlichen, existenziellen Bildwerken handverlesener Künstler gezeigt hatte. So wirkt langjährige Seherfahrung zum Vorteil aller – auch der Kommune – weiter, nun auch in der jüngsten Schau des Kunstraums, die den Bilderfindungen und Bilder-Findungen des Malers und Zeichners Richard Vogl nahezu eine ganze moderne Villa einräumt.

Wiederholt hatte ja der Galerist Oberländer auf diesen empfindsamen, behutsamen, leisen Schüler von Rudi Tröger und Heinz Butz hingewiesen und seine szenischen Ölgemälde, lyrischen Ölpastelle und zeichensetzenden Kohleblätter zum Studium, zur Augenfreude und Inbesitznahme empfohlen. Sodass nun eine Wegstrecke zurückliegt, auf der Schwabens Kunstfreunde immer mal wieder Richard Vogl begegnen konnten. 

Richard Vogl scheint nun abgeklärter zu sein

Die Betrachter haben sich verändert, der Künstler hat sich verändert und mit ihm seine Kunst – nicht aber deren Qualität. Tendenziell – so legen Erinnerung und die laufende Kunstraum-Ausstellung nahe – scheint Richard Vogl heller, abgeklärter, freier, sogar heiterer geworden zu sein, ohne – und dies ist keine Selbstverständlichkeit – an Substanz eingebüßt zu haben. Weiter belebt er wunderbar die kleine alltägliche Momentaufnahme und hält impulsiv Gelebtes im Bild fest. Das "Verweile doch, du bist so schön" setzt er in die Tat um.

Richard Vogls Ölbild "Der Zweig".
Foto: Kunstraum

Geradezu zu einer weltlichen Epiphanie wird seine "Figur mit vier Früchten" aus dem vergangenen Jahr: Ein Mädchen, eine Frau steht frontal in orangefarbenen Kleid mit einer gesenkten langstieligen Blüte vor einem gelben offenen Raum. Mit ihr und ihr zu Füßen leuchten vier Früchte um die Wette. Und riskant setzt Vogl im kleinen Ölpastell noch ein paar Rose-Tupfer auf ihren Kragen. Hat der 1952 geborene Oberpfälzer bei betörend mild-milchigem Licht je so einfach und doch so dicht gemalt? Ein bildgewordener Traum, ein bildgewordener Gesang. Es überfällt einen die Angst, das Mädchen, die Frau, könnte mit ihrer Blüte zwei Schritte zurücktreten – und verschwinden. Dabei hat Vogl immer wieder betont, dass er vielleicht von einem Moment – zum Beispiel einer impulsiven Tat, einer glücklichen Geste – angeregt sein könne, aber dann diesen Moment nicht abbildhaft direkt umsetzt, sondern ihn in Zwiesprache mit langsam gesetzten Zeichen, in Zwiesprache mit Leinwand und Papier, neu schöpfe und (weiter-)entwickle.

"Etwas im Bild antwortet auf das, was in mir geschieht, und etwas in mir antwortet auf das, was im Bild geschieht. Das ist meist ein langes Hin und Her, ein Aufbauen, Zerstören, wieder Aufbauen …"  So entstehen Gedichte in Pastell. Gedichte über die alten kunsthistorischen Themen Menschenbild, Landschaft, Stillleben. Gedichte auch mit solchen von Vogl besonders geliebten Motiven wie Frauen/Mädchen, Blumen, Früchte, Tiere, Wolken. In dieser knappen Aufzählung mag das lieb-gefällig klingen, ist es in Wirklichkeit jedoch nicht. Zwar ist Vogl kein Umstürzler, wohl aber ein Künstler, der ohne auszuschweifen, ohne schmückend abzuschweifen, zur Kristallisation von Lebensszenen kommt.

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Alltag in Person: Zweighalterin, Fahnenträger, Hundezieherin

Nicht nur heller ist er geworden, auch klarer, reduzierter in blanker Gegenüberstellung von Motiv und flächigem Hintergrund, der eine Mauer sein kann, eine hochgezogene Landschaft oder ein tiefgezogener Himmel. In einem Spannungsfeld erhalten sie also Auftritt, die Menschen und Tiere Vogls. Die Zweighalterin, der Fahnenträger, die Hundezieherin, die Vogelbetrachterin, die drei Goldhähnchen auf dem Haarschopf dreier Köpfe, nicht zu vergessen Seiltänzer und nackte Schwebende vor nächtlichem Himmel. 

Komprimiert wird hier eine Stimmung, ein Gleichklang, eine kleine Welt evoziert. Wer es nicht erfühlt, der wird es nicht erhaschen. Der allzu früh gestorbene Karl Bohrmann, auch er ein einst in Augsburg regelmäßig vertretener Künstler, muss ein künstlerischer Geistes-, Seelen- und Herzensbruder von Vogl gewesen sein. Neben beider Mitgliedschaft in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verbindet sie das Festhalten des intensiven Augenblicks in Skizze, Bagatelle, Miniatur und Großformat. Das Gemalte wird zu einem lyrischen Ereignis. 

Die Ausstellung: Richard Vogl: "col tempo" im Kunstraum des Pfarrhofs von Leitershofen (Bergstraße 3). Ausstellungsdauer bis 4. Juni. Öffnungszeiten: Sa./So. von 15 bis 18 Uhr.

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