Die meisten der Tiere auf dem Lebenshof in Hohenwart wären ohne die Hilfe von Petra Supica und Werner Vogt wahrscheinlich längst gestorben. Viele von ihnen sind ehemalige Nutztiere, die für die Landwirtschaft nicht mehr zu gebrauchen sind. Sie sind krank, erblindet, behindert. Etwa 150 Tiere leben auf dem Hof in Fuchstal: 60 Rinder, 60 Schafe, Esel, Schweine und Ponys. Möglich macht das die Arbeit des Ehepaars. Doch es mangelt an Geld für die Versorgung der Tiere. Jahr für Jahr stecken Supica und Vogt hohe eigene finanzielle Ressourcen in den Lebenshof. Sie hoffen auf mehr Unterstützung.

„Wir können das Defizit gerade noch abfangen“, sagt Petra Supica. Die 62-Jährige würde gerne in Rente gehen – doch für den Lebenshof braucht sie ihr Einkommen. 30 Stunden die Woche arbeitet sie als Hausmeisterin und kümmert sich zusätzlich um den Hof und die oft hilfsbedürftigen Tiere. „Alleine auf dem Hof gibt es so viel zu tun, dass man hier in Vollzeit arbeiten könnte. Aber durch die Spenden kann sich der Hof derzeit nicht selber tragen“, so Supica, die monatlich mehrere tausend Euro ihres Gehalts in den Hof steckt.
Kranke und behinderte Tiere bekommen auf dem Lebenshof Hohenwart einen Platz
Für sie und ihren Mann ist es ein Herzensprojekt. Supica hat bereits als Kind kleine Tiere wie Hamster aufgepäppelt. „Das ist für uns eine Lebenseinstellung. Wir können hier ein wenig von dem Leid abfangen, welches die Tiere zuvor erlebt haben“, meint sie. Für die 62-Jährige ist der Lebenshof gleichzeitig ein Aufklärungsprojekt, um die Folgen für Tiere auf landwirtschaftlichen Betrieben zu zeigen. Eins von 60 Rinden ist die Kuh Cleo. Neben ihren gleich alten Artgenossen sieht sie aus wie ein junges Kalb. „Sie wurde auf einem Milchviehbetrieb geboren und hat deutliche Entwicklungsprobleme. Sie sollte deutlich größer sein“, sat Supica. Tiere wie Cleo werden auf dem Hof „Kümmerer“ genannt.

Die Patenschaft für ein Tier können Außenstehende ab fünf Euro im Monat übernehmen. Wie das Ehepaar sagt, helfen auch kleine Beträge dem Hof weiter. „Ich verstehe nicht, wieso sich hier nicht mehr Firmen beteiligen“, sagt Supica. Denn eigentlich besteht der Hof auf Spendenbasis. „Das Schlimmste wäre, wenn die Tiere wegmüssen“, so die Fuchstalerin. Sollte sich die finanzielle Situation nicht ändern, könnte das passieren. Für Helferinnen und Helfer sowie Interessierte jeder Art veranstaltet das Paar am Sonntag, 27. Juli, ein Sommerfest auf dem Hof in Hohenwart. Dort kann sich jeder und jede ein eigenes Bild von der Arbeit der beiden machen.
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