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Landsberg ehrt den Märtyrer: Sebastiansprozession mit Predigt

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Sebastiansprozession in Landsberg ehrt einen standhaften Gläubigen

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    Der Stadtpatron wird in einer Prozession einmal durch die Altstadt getragen. Vorn weg Mesner Heinrich Gion (Heilig Kreuz).
    Der Stadtpatron wird in einer Prozession einmal durch die Altstadt getragen. Vorn weg Mesner Heinrich Gion (Heilig Kreuz). Foto: Thorsten Jordan

    Eine tragische Geschichte steckt hinter dem heiligen Sebastian, der in Landsberg traditionell mit einer feierlichen Prozession geehrt wird. Weil er sich zum Christentum bekannte, wurde der römische Soldat zum Tode verurteilt. Heute wird er als Märtyrer verehrt. Pfarrer Jean Kapena Mwanza schildert in seiner Festpredigt die Wichtigkeit des Glaubens und appelliert an die Zuhörerinnen und Zuhörer, ihrem Glauben treu zu bleiben.

    Der Stadtpatron wird in einer Prozession einmal durch die Altstadt getragen. Der Heilige Sebastian
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    Die Bilder der Sebastiansprozession in Landsberg. Die Monstranz trägt heuer Pfarrer Jean Kapena Mwanza aus Igling.

    Der Iglinger Pfarrer ist sichtlich erfreut, an diesem Tag die Festpredigt in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt halten zu dürfen. Denn auch in seiner Heimat, Kongo in Afrika, wird der heilige Sebastian verehrt. In einer, wie er es nennt, „afrikanischen Predigt“, erklärt er die Bedeutung des Märtyrers. „Der heilige Sebastian ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch in schwierigen Zeiten zu seinem Glauben stehen kann“, sagt Mwanza. „Durch seine Taten hat Sebastian ein Licht entzündet.“ Das Licht sei immer ein Zeichen für Jesus.

    Der heilige Sebastian ist heute als Märtyrer bekannt und wird in Landsberg geehrt

    Der heilige Sebastian starb, weil er sich zum Christentum bekannte und seinen Mitgläubigen half. Der Überlieferung nach wurde er im Auftrag des Kaisers Diokletian von einem Bogenschützen erschossen, überlebte jedoch unbemerkt. Eine Witwe pflegte ihn, bis er wieder gesund war. Nach seiner Genesung kehrte er zu Diokletian zurück und erklärte erneut, dem Christentum treu zu sein. Der Kaiser ließ ihn daraufhin erschlagen und in die Kanalisation werfen. Christen holten ihn heraus und beerdigten ihn. Über seinem Grab wurde die Basilika San Sebastiano fuori le mura errichtet, eine der sieben Pilgerkirchen von Rom.

    Von links: Stadtpfarrer Gregory Herzel, Pfarrer Jean Kapena Mwanza (Igling) und Stadtpfarrer Michael Zeitler.
    Von links: Stadtpfarrer Gregory Herzel, Pfarrer Jean Kapena Mwanza (Igling) und Stadtpfarrer Michael Zeitler. Foto: Thorsten Jordan

    Wie Prediger Mwanza sagt, werde man als Christ immer wieder belächelt. „Als Religionslehrer einer dritten Klasse fragte ich einmal, wer von den Kindern jeden Sonntag in die Kirche geht. Nur ein Kind meldete sich und wurde von den anderen belächelt“, erzählt er. In solchen Situationen, in denen es womöglich nicht leicht ist, sich zu seinem Glauben zu bekennen, solle man sich ein Vorbild an dem heiligen Sebastian nehmen. „Als Sebastian im Gefängnis war, vertraute er darauf, dass Gott bei ihm ist. Das möchte ich Ihnen an diesem Tag mitgeben: Gottesvertrauen“, spricht Mwanza zu den Anwesenden.

    Festprediger Jean Kapena Mwanza appelliert an die Glaubenstreue der Anwesenden

    Er vergleicht das Folgen Gottes mit dem Folgen der Stimme aus dem Navigationsgerät im Auto. „Ich habe die Stimme nie gesehen und nie getroffen, aber vertraue darauf, was sie sagt und folge ihr“, sagt der Iglinger Pfarrer. „Wie wäre es, wenn man Gott zumindest genau so vertraut wie dem Navi?“, fragt Mwanza. Auch wenn man sich auf dem Weg nicht immer sicher sei, ob man am Ende an der richtigen Stelle herauskommt, solle man darauf vertrauen, dass Gott die Menschen zu Gutem führt. Mit einem Appell beendet er seine Festpredigt: „Legen Sie alles, was Sie bedrückt, heute bei der Prozession in die Hand Gottes.“

    Bei eisigen Temperaturen zieht die Sebastiansprozession nach dem Gottesdienst begleitet von Gesang und Blasmusik durch die Stadt. Angeführt von dem Sebastianskreuz richten die Teilnehmenden ihre Fürbitten an den Stadtpatron.

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