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Leitartikel
02.02.2012

Ein Bischof im Elfenbeinturm

Der Ton im Bistum Augsburg ist autoritärer geworden. Bischof Zdarsa verzichtet auf die meisten Beratergremien.

Drei Seiten Papier haben Anfang dieser Woche die ganze Diözese Augsburg erschüttert. Sie enthalten das Konzept für einen epochalen Umbruch im kirchlichen Leben. Diametral zu der großen Tragweite dieser Entscheidungen stand allerdings die dürftige Kommunikation. Nur das Allernötigste wurde mitgeteilt, obwohl die pastorale Raumplanung 2025, ist sie erst einmal umgesetzt, unumkehrbare Fakten für lange Zeit schafft. Anstatt sich den Fragen der Presse zu stellen, beließ man es bei einer amtlichen Mitteilung.

Aber der innerkirchlichen Öffentlichkeit erging es nicht anders. Die epochale Planung wurde weitgehend hinter verschlossenen Türen ausgeheckt. Nicht einmal alle Führungskräfte der mittleren Ebene, also die Dekane, wurden in den laufenden Prozess eingeweiht. Was mit den Voten aus den Pfarrgemeinden aus dem vergangenen Jahr geschah, haben die Gläubigen bislang nicht erfahren. Eine Mitwirkung des Diözesanrats der Katholiken in den beiden Arbeitsgruppen im bischöflichen Ordinariat war nicht vorgesehen.

Schwerlich dürfte eine solche Geheimniskrämerei die Akzeptanz der – gewiss notwendigen – Strukturreform der Diözese erhöhen. Die Bürger einer demokratischen, offenen Gesellschaft wollen bei so weitreichenden Entscheidungen mit- und ernst genommen werden. Wenn über ihre Köpfe hinweg entschieden wird, setzen sie sich zur Wehr – nicht nur gegen Bauprojekte, sondern auch gegen den Umbau ihrer Glaubensheimat.

Auch in der katholischen Kirche sind die Gläubigen nicht mehr die willigen Schafe, die blindlings ihren Hirten folgen. Vielmehr wollen sie informiert werden, überzeugende Argumente hören, in ihren Anliegen gehört und auf keinen Fall bevormundet werden. So hatten sie es noch im Pastoralgespräch unter dem Leitwort „Missionarisch Kirche sein“ im Jahr 2007 im Bistum Augsburg erlebt. Den Wert seiner Ergebnisse hat der neue Bischof Konrad Zdarsa jedoch massiv in Zweifel gezogen. Im Hirtenbrief zur Fastenzeit 2011 sprach er „nach Art des Guten Hirten“ das „richtungsweisende, notfalls gebietende Wort“. Nämlich dass seine Katholiken dazu bereit sein sollten, „in den Zug einzusteigen und in die vorgegebene Richtung mitzufahren“.

Eine solche Diktion wirbt nicht gerade um Zustimmung aus Einverständnis, sondern befiehlt Gehorsam. Tatsächlich herrscht inzwischen im Bistum Augsburg ein Klima der Einschüchterung. In der Vollversammlung des Diözesanrats erlebten Delegierte ein Donnerwetter aus heiterem Himmel, nur weil sie dem Bischof die falsche Frage gestellt hatten.

Der Ton im Bistum ist autoritärer geworden. Bischof Zdarsa verzichtet auf die meisten Beratungsgremien. Das Domkapitel, immerhin eine Körperschaft eigenen Rechts, spielt in der Bistumsleitung so gut wie keine Rolle mehr. Der Diözesanpastoralrat ist seit Zdarsas Amtsantritt nicht mehr gebildet worden. Die Dekane werden nicht mehr einberufen, um auf mehrtägigen Konferenzen mit dem Bischof zu beratschlagen; in ein paar Stunden wird ihnen die Entscheidung von oben mitgeteilt.

Man sagt, dass gerade zwei Personen Zdarsa beraten. Der Bischof hält die reine Lehre hoch und sitzt dabei im Elfenbeinturm, egal was um ihn herum geschieht. Zdarsa scheut die unabhängigen Medien. Schon lange hat er keine Pressekonferenz mehr gegeben. Während er im persönlichen Gespräch sympathisch und fröhlich sein kann, wirkt er in größeren Menschenansammlungen eher kühl.

Vielleicht ist der Mann aus der ostdeutschen Diaspora von der Wucht seiner neuen Aufgabe überfordert. Zdarsa soll erschrocken sein, als ihm die Größe seines neuen Bistums und die Anzahl seiner Beschäftigten bewusst geworden ist.

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