Flammen, eine weithin sichtbare Rauchsäule, verbrannte Autos und mindestens 1,4 Milionen Euro Schaden: Nach dem Großbrand am Freitagabend im Parkhaus am Bahnhof von Bad Wörishofen wird das Ausmaß langsam deutlich. Das Parkhaus bleibt geschlossen. Das hat Folgen für alle, deren Autos noch in dem Gebäude sind.
Am Freitag um 18.18 Uhr brach im Parkhaus am Bahnhof in Bad Wörishofen ein Großbrand aus. Rund 160 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen, die eine weithin sichtbare Rauchsäule über der Stadt verursachten. Die Katastrophen-Warnapp Nina warnte die Bewohner vor Rauchgasen und riet, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Erst nach 21 Uhr gab es Entwarnung. Die Schadensbilanz bisher: mindestens zwölf Autos ausgebrannt, 20 weitere beschädigt. Gesamtschaden vorerst: über eine Million Euro alleine am Gebäude, mindestens 400.000 Euro an den Autos. Nicht alle Fahrzeuge in dem langgestreckten und zweistöckigen Parkhaus wurden beschädigt. Doch raus darf derzeit kein Wagen. Das hat Folgen für die Eigentümer.
Das müssen alle jetzt wissen, deren Auto noch im Parkhaus steht
„Bis zur Begutachtung und Freigabe durch einen Sachverständigen bleibt das Parkhaus bis auf Weiteres geschlossen“, teilt Stadtwerke-Chef Peter Humboldt auf Nachfrage mit. Die Stadtwerke Bad Wörishofen sind der Betreiber des Parkhauses. „Wir bitten um Verständnis für die Schließung des Parkhauses.“ Humboldt bittet alle Autobesitzerinnen und Autobesitzer, deren Fahrzeuge noch im Parkhaus stehen, sich zu melden. Gemeinsam werde man dann das weitere Vorgehen abstimmen. Die Telefonnummer, die dazu genutzt werden soll, ist die 08247/9673-0.
Humboldt berichtet, dass bei dem Brand größere Teile der Dachkonstruktion, der technische Einbauten, Teile der Bausubstanz und geparkte Fahrzeuge beschädigt worden seien. Verletzte gab es glücklicherweise nicht. Die Brandursache sei weiterhin nicht bekannt. Auch die Polizei hatte dazu am Samstag keine weiteren Angaben. Die Ermittlungen dauerten an, hieß es nur.
Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden rückten an, um zu helfen
Dass das Feuer mitten in der Stadt nicht einen noch größeren Schaden angerichtet hat, ist dem Großeinsatz der Feuerwehren zu verdanken. Humboldt dankt den Feuerwehren und dem THW. Im Einsatz waren die Wehren aus Bad Wörishofen, Dorschhausen, Kirchdorf, Schlingen, Stockheim, Altensteig, Irsingen, Mindelau, Mindelheim, Weicht und Wiedergeltingen, dazu die Polizei und das THW aus Kaufbeuren und Memmingen. Stadtwerke Bad Wörishofen, der Bauhof und der Rettungsdienst halfen ebenfalls mit. Nach Zahlen der Feuerwehr Bad Wörishofen vom Samstag waren insgesamt rund 200 Einsatzkräfte am Kampf gegen die Flammen beteiligt. Die Wehren mussten Löschwasser sogar aus dem Wörthbach pumpen, weil die Kapazitäten der Hydranten alsbald erschöpft waren.
Was die Brandquelle angeht, so besteht laut Feuerwehr der Verdacht, dass ein Auto Feuer fing und die Flammen auf den Dachstuhl übergriffen. Dafür spricht auch ein Video, das eine Augenzeugin gedreht hat und das ein einzelnes, brennendes Autos im hinteren Bereich des Parkhauses zeigt.
Der Großbrand brachte auch den Bahnverkehr zwischen Bad Wörishofen und Türkheim zum Erliegen, da die Schienen unmittelbar an dem Parkhaus vorbeiführen. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Am Samstag fuhren die Züge dann wieder plangemäß.
Es ist nicht der erste Großbrand im Parkhaus am Bahnhof. Schon im Mai 2016 stand das Gebäude in Flammen. Damals suchten die Ermittler nach einem Brandstifter:
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