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Unterallgäu: Schuldenstand im Unterallgäu sinkt, doch nicht mehr lange

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Schuldenstand im Unterallgäu sinkt, doch nicht mehr lange

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    Der Schuldenstand des Landkreises ist gesunken, wird aber angesichts von Projekten wie dem Klinikneubau bald stark ansteigen.
    Der Schuldenstand des Landkreises ist gesunken, wird aber angesichts von Projekten wie dem Klinikneubau bald stark ansteigen. Foto: Julia Beck, Stadt Mindelheim

    „Genießen Sie es nochmal“, sagte Kreiskämmerer Sebastian Seefried zu den Kreisrätinnen und Kreisräten mit einem Augenzwinkern, als er die Pro-Kopf-Verschuldung des vergangenen Jahres präsentierte. Er stellte im Kreisrat die Jahresrechnung 2023 vor, in der sich der Schuldenstand noch einmal verringert hatte. Doch das wird nicht so bleiben, machte Seefried gleich darauf klar: In den nächsten Jahren werden sich große Investitionen wie der Neubau an der Klinik in Mindelheim, aber auch Projekte der Zweckverbände, etwa bei den Beruflichen Schulen Bad Wörishofen, auf die Bilanz auswirken.

    Doch bis dahin sind die Zahlen noch einmal ein Grund zur Freude. Die Pro-Kopf-Verschuldung im Landkreis hat sich von 34 Euro im Jahr 2022 auf 28 Euro im Jahr 2023 verringert. Zum Vergleich: Bayernweit lag die Zahl 2022 im Durchschnitt bei 164 Euro. Mehr als eine halbe Million Euro wurde vergangenes Jahr wie geplant getilgt, dazu kamen außerordentliche Tilgungen in Höhe von 322.000 Euro. Allerdings sind im Schuldenstand von 4,18 Millionen Euro weder die Seniorenwohnheime noch die Schulden im Rahmen des Klinikverbunds und über die Zweckverbände (zum Beispiel für Schulen, Landkreiswohnungsbau, Gewerbepark am Allgäu Airport) enthalten. Nimmt man sie alle mit dazu, erhöht sich die Pro-Kopf-Verschuldung auf 229 Euro – bayernweite Vergleichszahlen gibt es dazu nicht.

    Die Schulden des Landkreises werden stark steigen

    Das Haushaltsvolumen lag im vergangenen Jahr bei 183,8 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 26,8 Millionen Euro im Vermögenshaushalt, wie Seefried erläuterte. Der Anteil des Landkreises an den Schulden des Klinikverbunds beträgt ein Drittel – in Euro sind das rund 6,6 Millionen. Diese Zahl, so Seefried, werde sich stark nach oben verändern, nicht nur wegen des Neubaus in Mindelheim, sondern auch, weil in Kempten eine Baumaßnahme geplant sei. Für den Neubau in Kempten sind rund 150 Millionen Euro veranschlagt, für den ersten Bauabschnitt in Mindelheim rund 100 Millionen Euro. Seefeld geht deshalb davon aus, dass dieser Wert bald „weit im zweistelligen Millionenbereich“ liegen werde. Er appellierte an diejenigen Kreistagsmitglieder, die in Zweckverbänden sitzen, bei Investitionen noch stärker auf die Kosten und mögliches Einsparpotenzial zu achten, etwa, wenn Sanierungsmaßnahmen anstehen.

    Kreisrat Rudolf Jackel, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, leitete seinen Bericht über die Prüfung der Jahresrechnung mit den Worten ein: „Ich freue mich, dass wir in der Entschuldung so weit fortgeschritten sind.“ Das führe zu mehr Spielräumen und niedrigeren Zinszahlungen – etwas, das man angesichts der bevorstehenden Investitionen sicher gut gebrauchen kann.

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