"Kunst-Kitsch" im Stadthaus Ulm: Es brodelt im Wunderland
Die Ulmerin Heike Sauer, auch bekannt als Kabarettistin Marlies Blume arrangiert aus Krimskrams Kunst. Ihre Arbeiten sind bunt und humorvoll – aber auch frech und satirisch.
Ein Faschingsumzug ist nichts gegen die „Prozession zum Friedhof der abgeliebten Kuscheltiere“, die derzeit durch das Kabinett des Ulmer Stadthauses marschiert. Da winken die Queen und chinesische Glückskatzen, da lauert ein riesiger Grashüpfer in einem Sombrero, der Osterhase reitet auf den Schultern eines Engels, auf dem Hals eines gerupftes Hühnchen sitzt ein Hundekopf. Es ist wie auf einem Wimmelbild: Je länger man hinsieht, desto mehr Details entdeckt das Auge. Gesammelt, kombiniert und aufgebaut hat diesen verrückten Umzug, der tatsächlich zu einem verblichenen Plüschtieren führt, Heike Sauer – eine Frau, die weiß, wie man aus Krempel unterhaltsame und oft sehr schlaue Kunst macht.
Wobei die 46-Jährige selbst nicht großspurig mit dem Begriff „Kunst“ hantiert, sie nennt ihre Kreationen „Kunst-Kitsch“ oder, auf gut Schwäbisch-Englisch, „Gruschd-Upcycling“. Mit dem Dialekt kennt sie sich aus: Die in Eislingen an der Fils aufgewachsene Sauer kennt man in der Region und darüber hinaus vor allem in ihrer Rolle als schwäbelnde Kabarettistin Marlies Blume, manche auch als eine Hälfte des politischeren Kabarett-Duos Münch & Sauer mit ihrer guten Freundin Hanna Münch. Dass sie seit 2010 auch Kunst zum Anfassen macht, wissen nur wenige. Obwohl sie sehr aktiv ist. Sie stöbert für ihr Leben gerne in Trödelläden, bekommt von Freunden kistenweise Krimskrams überreicht, den sie früher bei sich, inzwischen in ihrem Atelier bunkert. Damit die Wohnung nicht zur Messie-Bude wird, wie sie sagt.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.