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Trainerwechsel beim SSV Ulm 1846: Fans reagieren schockiert auf Wörle-Aus

SSV Ulm 1846 Fußball

Trainerbeben in Ulm: So reagieren die Fans im Netz auf das Wörle-Aus

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    Da war die Ulmer Fußballwelt noch in Ordnung: SSV-Geschäftsführer Markus Thiele (links) und Trainer Thomas Wörle (Mitte) feierten mit den Fans den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
    Da war die Ulmer Fußballwelt noch in Ordnung: SSV-Geschäftsführer Markus Thiele (links) und Trainer Thomas Wörle (Mitte) feierten mit den Fans den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Foto: Horst Hörger

    Schockstarre. Dieses Wort beschreibt wohl am besten die momentane Gefühlslage im Umfeld des SSV Ulm 1846 Fußball. Am Dienstagabend hat der Zweitligist völlig überraschend seinen bisherigen Cheftrainer Thomas Wörle, Co-Trainer Maximilian Knauer und Athletikcoach Christoph Zellner freigestellt. Die Nachricht traf viele Fans ins Mark. Wörle galt bis dato als unantastbarer Aufstiegsheld, der die Spatzen binnen kürzester Zeit zurück ins Profigeschäft geführt und den Verein dadurch wieder zum Leben erweckt hatte. Entsprechend fallen auch die Reaktionen im Internet aus. Die Beiträge in den sozialen Netzwerken schwanken zwischen Unverständnis, Wut und Resignation. Nur wenige Anhänger des SSV können den Schritt nachvollziehen.

    „Schämt Euch, so einen tollen Trainer und Menschen so zu rasieren“, schreibt ein User beim Branchenportal tranfermarkt.de - und er trifft damit die Grundstimmung in der Fanszene ziemlich genau. Die Gründe für den sportlichen Misserfolg nach dem Aufstieg sehen viele Anhänger der Spatzen nicht beim Trainerstab, sondern vielmehr in der Qualität des Kaders. „Mit dem Kader überhaupt in der zweiten Liga zu sein, grenzt schon an ein Wunder“, schreibt ein anderer. Und ein Nutzer fügt hinzu: „Mit einem mittelmäßigen Kader könnt ihr nicht mehr erwarten.“ Weitere Fans meinten: „Das Problem ist die Offensive, man schießt zu wenig Tore“, „Keine gute Entscheidung. Das wird der Mannschaft endgültig den Boden unter den Füßen wegziehen“ oder auch „Schade, macht eher viel Kaputt, als dass es Positives bewirkt“.

    Die meisten Kommentare, die Fans unter den Facebook-Posts unserer Redaktion hinterlassen haben, schlagen sich auf die Seite des beurlaubten Coaches. „Wäre doch kein Beinbruch gewesen, mit ihm in die 3. Liga zu gehen. Top Trainer. Ulm wird ihm nachtrauern, Tom wird seinen Weg gehen“, schreibt ein SSV-Anhänger. Als Antwort darauf meint ein Fan: „Der Aufstieg in Liga 2 kam definitiv zwei bis drei Jahre zu früh - das ist eigentlich auch jedem bewusst. Und jetzt versucht man, mit einer absolut unsinnigen Aktion und aller Gewalt, den Abstieg zu verhindern. Ich glaube nicht, dass das im Moment das richtige Signal ist. Lieber ein Tom Wörle in Liga 3, als wer weiß ich in Liga 2 nächste Saison.“ Nicht nur in und um Ulm wird über die Entscheidung diskutiert. Auch bundesweit sorgt die Trainerentlassung für Aufsehen. Ein Sympathisant des Karlsruher SC, dem nächsten Gegner des SSV, schreibt zum Beispiel: „Ich hoffe, mein KSC schießt die Ulmer am Sonntag richtig ab. [...] Auch als Strafe für diese Entlassung. Ich wünsch den Ulmern überhaupt nichts Schlechtes, aber diese Entscheidung muss Folgen haben. Ich kann nur den Kopf schütteln.“ Ähnlich kommentiert ein Fan des Hauptstadtklubs aus Berlin: „Auch der gebeutelte Hertha-Fan schüttelt sein weißes Haupt. Wie verkauft man das der Ulmer Fangemeinde?“

    Die Wut der Fans richtet sich gegen die Vereinsführung

    Die Wut der Spatzen-Anhänger in den Kommentaren richtet sich gegen die Entscheidungsträger im Verein, vor allem gegen Geschäftsführer Markus Thiele. „Typisch Chefetage. [...] Beim Aufstieg dank des Trainers haben sie sich feiern lassen“, meint einer. Ein anderer schreibt: „Erinnert mich an die Zeit, als Ulm in die erste Liga aufstieg. Da wurde die Führungsebene auch größenwahnsinnig. Man weiß ja, was daraus wurde.“ Markus Thiele hat bei aller zum Teil sehr heftigen Kritik aber auch Befürworter. Einer etwa schreibt: „Gut, schlechter kann es nicht mehr werden. Man muss halt irgendwann mal auf den Misserfolg reagieren. Von zurückliegenden Erfolgen kann man sich nichts kaufen.“ Eine weitere Reaktion auf das Trainerbeben: „Tut weh, aber so ist das Business. Was macht Ihr alle, wenn Ulm in Baden gewinnt? Ohne undankbar zu sein für seine hervorragende Arbeit in Ulm, welchen Impuls soll der Vorstand setzen neun Spieltage vor Schluss?“

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