Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Ulm: Angriff auf Lehrer an Sägefeldschule: Staatsanwaltschaft legt Revision ein

Ulm

Angriff auf Lehrer an Sägefeldschule: Staatsanwaltschaft legt Revision ein

    • |
    • |
    • |
    Dem 23-jährigen Angeklagten wurde vorgeworfen, einen Lehrer der Sägefeldschule aus Rache fast totgeschlagen zu haben. Er wurde lediglich wegen Beihilfe zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
    Dem 23-jährigen Angeklagten wurde vorgeworfen, einen Lehrer der Sägefeldschule aus Rache fast totgeschlagen zu haben. Er wurde lediglich wegen Beihilfe zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Foto: Thomas Heckmann (Archivbild)

    Im Fall des brutalen Angriffs auf einen Lehrer an der Sägefeldschule in Wiblingen hat die Staatsanwaltschaft Ulm Revision gegen das Urteil des Landgerichts Ulm eingelegt. Ein 23-Jähriger, der wegen versuchten Totschlags angeklagt war, ist vor zwei Wochen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Die Schwurgerichtskammer unter dem Vorsitz von Wolfgang Tresenreiter sah es lediglich als erwiesen an, dass der junge Mann der Beihilfe schuldig ist.

    „Die mündliche Begründung des Urteils durch das erkennende Gericht überzeugte die Staatsanwaltschaft nicht“, teilt Michael Bischofberger, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm, am Donnerstag auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Sobald die schriftlichen Urteilsgründe vorliegen, werde die Anklagebehörde ihr Rechtsmittel prüfen und begründen, so Bischofberger werden.

    Revision nach Urteil im Prozess um Angriff auf Lehrer an Sägefeldschule Wiblingen

    Die Verteidigung hatte bereits nach Verkündung des Urteils angekündigt, Rechtsmittel einlegen zu wollen. Rechtsanwalt Dominik Hammerstein bestätigt das am Donnerstag auf Nachfrage unserer Redaktion. Jedoch gehe es dabei erst einmal darum, die dafür vorgesehene Frist von einem Monat für das Rechtsmittel der Revision zu wahren. „Wie man das als Verteidiger, aber auch als Staatsanwalt so macht“, sagt er. Erst, wenn das schriftliche Urteil vorliege, werde entschieden, wie es weitergeht. Die schriftliche Urteilsbegründung liegt in der Regel erst mehrere Wochen nach dem Urteil in der Gerichtsverhandlung vor.

    Wie mehrfach berichtet, war am 26. Februar 2024 direkt hinter der Grund- und Werkrealschule im Ulmer Stadtteil Wiblingen ein 34-jähriger Lehrer von einem Vermummten beinahe totgeschlagen worden. Der Lehrer hatte sich als Nebenkläger dem Verfahren angeschlossen und forderte ein hohes Schmerzensgeld. Ein medizinischer Gutachter bescheinigte ihm Berufsunfähigkeit.

    Attacke an Sägefeldschule Wiblingen: Lehrer hatte Nacktfotos von Schülern auf dem Handy

    Als Motiv für die Attacke gegen den Lehrer war die Staatsanwaltschaft von Rache ausgegangen. Nach Namen oder Spitznamen sortiert fanden sich auf dessen Mobiltelefon auch kinderpornographische Inhalte. Mindestens 23 ehemalige männliche Schüler der Schule zeigten sich dabei nackt oder bei der Selbstbefriedigung. Teilweise waren sie erst 13 Jahre alt. Mit Zigaretten, Geld und besseren Noten soll der Lehrer die Schüler dazu gebracht haben, diese Fotos zu schießen und sie ihm zu schicken. Die Staatsanwaltschaft führt deswegen ein separates Ermittlungsverfahren gegen den Lehrer. (mit thhe)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden