Lange Schlangen vor den Essensständen, dichtes Gedränge vor den Glühweinhütten und fast kein Durchkommen mehr in der Verkaufsausstellung im Schloss - am Wochenende gab es einen wahren Besucheransturm auf den Neuburger Christkindlmarkt und die Schlossweihnacht. Wer versuchte, in der Nähe einen Parkplatz zu bekommen, musste sich in Geduld üben und so manche Extrarunde drehen. Nicht weniger Gelassenheit war gefragt, hatte man sich seinen Weg auf den Markt gebahnt. Kurzum: Es war mächtig viel los.
Christkindlmarkt und Schlossweihnacht: Starkes zweites Wochenende in Neuburg
Dieser Eindruck spiegelt sich auch in den Bilanzen der Veranstalter wider. Nachdem das erste Wochenende „etwas getrübt“ durch den Regen gewesen war, habe das zweite Wochenende auf dem Christkindlmarkt am Karlsplatz umso mehr Menschen angezogen, berichtet der städtische Pressesprecher Bernhard Mahler. Man habe viele Besucherinnen und Besucher aus der Stadt, aber auch dem weiteren Umland feststellen können, was die überregionale Beachtung des Marktes unterstreiche. Insgesamt spricht Mahler von einem „sehr erfolgreichen“ Christkindlmarkt in diesem Jahr.
Er sei „recht zufrieden“, berichtet Bäckermeister Wolfgang Schlegl, der mit seinem Team auf dem Karlsplatz unter anderem den Rahmfleck und Heißgetränke verkauft hat. Die ersten beiden Tage musste man wetterbedingt noch als „Ausfall“ verbuchen, so Schlegl. Am zweiten Wochenende sei jedoch richtig viel los gewesen. Zähle er die insgesamt sechs Tage zusammen, sei er mit der Gesamtbilanz zufrieden. Ähnliches hört man vom Neuburger Lions-Club, der an seinem Stand traditionell Maroni verkauft. Nach einem schwächeren ersten Wochenende habe man am zweiten „alles wieder reingeholt“, erzählt Präsident Heinrich Gastl. Mit dem Gesamtergebnis, das in der Größenordnung des vergangenen Jahres liege, sei man sehr zufrieden. „Wir sind auch nächstes Jahr wieder am Start“, kündigt Gastl an.
Weihnachtsmärkte in Neuburg: Händler spüren teils Zurückhaltung bei Kunden
Regen und Wind am ersten Wochenende haben auch bei Alfons Grasser die Bilanz verhagelt. Zum vierten Mal war er mit seinem Drechselstand im Schlosshof vertreten, verkaufte dort Weihnachtsschmuck und Handgemachtes aus Holz. In den Jahren zuvor hatte er seinen Stand auf dem Schrannenplatz. Und auch wenn der Besuch an den letzten beiden Tagen „sehr gut“ war, so fällt seine Bilanz dennoch ernüchternd aus: „Die Menschen fragen sich viel öfter: Brauche ich das wirklich?‘“ Die wirtschaftliche Situation macht sich laut Grasser auch auf dem Markt bemerkbar. Spontankäufe seien selten geworden, die Menschen würden weniger Geld ausgeben für Dinge, die nicht lebensnotwendig sind.
„Viele Fieranten haben sich für nächstes Jahr wieder angekündigt“, sagt Veranstalter Fredi Lahn. Für ihn ist das ein eindeutiges Zeichen, dass die Schlossweihnacht ein voller Erfolg war. „Im Großen und Ganzen waren alle zufrieden.“ Bei manchen sei die Nachfrage gar so groß gewesen, dass sogar die Lebensmittel ausgegangen oder am zweiten Wochenende kaum noch Waren zum Verkaufen da waren. „So soll‘s sein“, lautet die Bilanz von Lahn.
Weihnachtsmärkte in Neuburger Altstadt waren „absolut friedlich“
Trotz des dichten Gedränges in der Altstadt, trotz der zahlreichen Besucherinnen und Besucher von auswärts, die in der Stadt nach Parkplätzen gesucht haben, ist das vergangene Wochenende aus Sicht der Polizei gänzlich unspektakulär verlaufen. Keine Reibereien, keine Diebstähle, kein Parkchaos. „Absolut friedlich“ nennt Polizeichef Heinz Rindlbacher deshalb die Veranstaltung. (rilu, ands, fene)
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