Auf die Wiederholung des diesjährigen Eurovision Song Contests wird Hazel Brugger vermutlich verzichten. 170 Millionen Menschen werden dabei zusehen, wenn die 31-Jährige zusammen mit Michelle Hunziker und Sandra Studer am Samstagabend (21 Uhr/ARD) den ESC live aus Basel moderiert. Es ist Bruggers größter Auftritt ihrer Karriere, wieso also nicht noch einmal ansehen? „Ich mag es gar nicht, mir Sachen anzuschauen, wo ich dabei bin, wenn ich mich sehe und höre“, sagte sie einst. Indes wächst die Zahl der Menschen, die Brugger sehen wollen.
Bruggers Touren füllen die größten Hallen des Landes. Sie hat die wichtigsten Comedy-Preise im deutschsprachigen Raum gewonnen. Ihr trockener, oftmals schwarzer Humor und ihre Beobachtungsgabe kommen an – und das schon seit vielen Jahren. Mit 17 Jahren startet die Tochter eines Schweizer Neuropsychologen und einer deutschen Englischlehrerin ihre Bühnenkarriere mit Poetry-Slam. Nach dem Abitur studiert sie drei Semester Philosophie und Literatur in Zürich, ehe sie abbricht, um sich ganz auf ihre Comedy-Laufbahn zu konzentrieren.
Hazel Brugger legt nach der Geburt ihres ersten Kindes eine längere Pause ein
Obwohl sie in San Diego in den USA geboren ist, verbringt sie den Großteil ihrer Kindheit in der Schweiz. Neben der Schweizer und deutschen hat sie auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. An ihre Jugend erinnert sich Brugger gerne. „Meine älteren Brüder haben so schlimme Streiche gespielt, dass ich machen konnte, was ich wollte. Keiner hatte mehr die Energie, sich auch noch über das dritte Kind zu ärgern“, sagte sie einmal in einem Interview mit der Zeit.
In Deutschland wird Brugger, die mittlerweile mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in der Nähe von Darmstadt lebt, durch Auftritte in der „heute Show“ bekannt. Sie ist zudem Rekordteilnehmerin der Bully-Herbig-Show „Last One Laughing“. Im Podcast „Hazel Thomas Hörerlebnis“ (früher: „Nur verheiratet“), den sie zusammen mit ihrem Mann und Geschäftspartner Thomas Spitzer moderiert, spricht sie offen über ihr Privatleben – auch über sehr ernste Themen wie Morddrohungen in Verbindung mit der Corona-Pandemie und Depressionen: Nach der Geburt ihres ersten Kindes legte sie etwa eine längere Pause ein, weil sie erschöpft war.
Hazel Brugger über die ESC-Moderation: „Es ist ein irres Projekt“
Dort erzählt sie auch von den anstrengenden Vorbereitungen auf den ESC, von 14-Stunden-Arbeitstagen: „Es ist ein irres Projekt. Auf diesen Monat werde ich irgendwann zurückschauen und sagen: ‚Was war das eigentlich Gestörtes?‘“ Vielleicht macht Brugger nach all dem ESC-Stress doch eine Ausnahme und schaut sich ihre Moderation noch einmal an – dann aber ganz in Ruhe.
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