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Interview
03.08.2021

Klimaforscher: "Wir sehen jetzt die Vorboten des Klimawandels"

Extreme Wetterereignisse wie aktuell im Westen Deutschlands werden durch den Klimawandel häufiger.
Foto: Harald Tittel, dpa

Klimaforscher Matthias Garschagen hält das extreme Wetter im Westen Deutschlands für einen Vorboten des Klimawandels. Und von dem werde auch Bayern stark getroffen.

Herr Professor Garschagen, der Starkregen und die dramatische Hochwasserlage etwa in der Eifel – sind das Folgen des Klimawandels?

Matthias Garschagen: Es ist ein extremes Wetterereignis. Es ist immer schwierig, einzelne dieser Extremwetterereignisse dem Klimawandel zuzuschreiben. Was aber ganz klar ist: Phänomen wie das jetzige werden durch den Klimawandel künftig wahrscheinlicher, also potenziell häufiger auftreten. Insofern ist es ein Vorbote dessen, was wir vom Klimawandel zu erwarten haben – unabhängig von der Frage, ob das jetzige Phänomen auch ohne Klimawandel so möglich gewesen wäre. Dazu wird es in den nächsten Wochen und Monaten genauere Erkenntnisse geben.

Mit welchem Phänomen haben wir es zu tun?

Garschagen: In Westdeutschland wird in diesen Tagen ein sehr festsitzendes Tiefdruckgebiet, das relativ lange an einem Platz bleibt, zum Problem. In anderen Jahren hatten wir sehr stationäre Hochdruckgebiete, die große Hitze und Dürre verursacht haben. Die Klimawissenschaft ist gerade dabei, das zu verstehen. Aktuell ist die Lage so, dass fortlaufend feuchte Luft nach Westdeutschland geschaufelt wird und dort anhaltende und starke Niederschläge hervorruft. Und das kann durch den Klimawandel verstärkt sein. Normalerweise ziehen Tiefdruckgebiete auch aufgrund von globalen Windsystemen zügiger weiter. Es gibt aber deutliche Anzeichen dafür, dass sich diese Windsysteme aufgrund des Klimawandels abschwächen und das Risiko von anhaltenden Wetterlagen damit zunimmt. Es ist schon beängstigend, was verstärkte Niederschläge, aber auch Hitze und Dürre ausrichten können.

Professor Matthias Garschagen ist einer der führenden Klimaforscher Deutschlands.
Foto: Garschagen, LMU

Welche Vorboten des Klimawandels konnten Sie denn schon in Deutschland beobachten?

Lesen Sie dazu auch

Garschagen: Wir hatten in den vergangenen Jahren große Hitze, große Dürre. Wir sehen auch eine Häufung von Starkniederschlagsereignissen.

Sind die Hitze und Brände in den USA und Kanada dem Klimawandel zuzuschreiben?

Garschagen: Eindeutig. Das Extremwetterereignis, das wir momentan in Nordamerika beobachten, wäre ohne den Klimawandel mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht möglich gewesen. Dazu gibt es eine ganz frische Studie. Sie ist letzte Woche erschienen. Das wirklich Erschreckende ist ja, wie die Wahrscheinlichkeiten eines solchen Extremwetterereignisses mit dem Klimawandel steigen.

Das müssen Sie erklären.

Garschagen: Wir haben bislang über 1 Grad Erderwärmung. Ohne dieses 1 Grad Celsius Erwärmung, wäre das, was wir gerade in Nordamerika beobachten, in dieser Intensität mit aller Wahrscheinlichkeit nicht möglich gewesen. Wenn sich die Erde auf 2 Grad erwärmt, kann das jetzige Extremereignis Nordamerikas, das statistisch gesehen einmal pro Jahrtausend auftreten kann, sehr viel häufiger auftreten, laut der Studie vielleicht sogar alle fünf bis zehn Jahre. Wir sehen bei den Eintrittswahrscheinlichkeiten also massive Veränderungen.

Die Politik hat das Ziel von 1,5 Grad ausgegeben – darauf soll der menschengemachte Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 begrenzt werden. Halten Sie das Ziel noch für realistisch?

Garschagen: Wir sollten auf keinen Fall den politischen Willen aufgeben, daran zu arbeiten. Wir sehen ja jetzt die Vorboten des Klimawandels, auf verschiedenen Erdteilen. Und schon der Unterschied zwischen 1,5 und 2 Grad wäre brachial, ich habe ja eben von den Eintrittswahrscheinlichkeiten von Extremwetterereignissen gesprochen. Wir sollten tunlichst am 1,5-Grad-Ziel festhalten und alles in Bewegung setzen, Klimaschutz effektiver und beschleunigt zu betreiben. Sonst wird es sehr schwierig, im Laufe des Jahrhunderts mit den dann noch folgenreicheren Auswirkungen des Klimawandels zurechtzukommen.

Wie könnte denn Bayern in 50 oder 100 Jahren klimatisch aussehen?

Garschagen: Das wird stark davon abhängen, wie intensiv wir in den Klimaschutz einsteigen. Bayern hat ein großes Risiko von Hitzeperioden, deren Intensität steigen wird. Das heißt: Sie werden wärmer, sie werden länger dauern und auch ihre Wiedereintrittswahrscheinlichkeit wird steigen, sie werden also häufiger. Das Starkniederschlagsrisiko wird sich ebenfalls erhöhen, ganz massiv im Alpenvorland. Und wir werden, sozusagen zu den falschen Zeiten des Jahres, Wasserknappheit in einigen Teilen Bayerns bekommen. Das sehen wir ja jetzt schon in Teilen Nordbayerns.

Was sagen Sie Klimawandelleugnern? Oder denjenigen, die an der menschengemachten Erderwärmung zweifeln?

Garschagen: Es gibt beim Thema Klimawandel zum Glück eine Institution beziehungsweise einen Mechanismus, der hier sehr hilfreich ist: Im Weltklimarat wird ganz systematisch im Auftrag der Regierungen der Stand der Wissenschaft ausgewertet und bewertet. Da kommen mehrere hundert weltweit führende Forscher zusammen und tauschen sich aus. Und sie sind zu einem absolut eindeutigen Ergebnis gekommen: Das, was wir hier sehen, ist menschengemachter Klimawandel. Daran ist nicht zu rütteln. Es ist Fakt und auch keine wissenschaftliche Einzelmeinung, sondern breiter Konsens. Ich kann nur an alle appellieren, das zur Kenntnis zu nehmen.

Zur Person

  • Matthias Garschagen ist Professor am Department Geographie der Ludwig-Maximilians-Universität München und Inhaber des Lehrstuhls für Anthropogeographie mit Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Beziehungen.
  • Der aus Köln stammende Wissenschaftler wurde vom IPCC als Kernautor für den Synthesebericht des aktuellen sechsten Bewertungszyklus berufen. Damit ist der Klimaforscher einer von nur zwei deutschen Experten unter den 30 Autoren und neun Review-Editoren des Berichts, der 2022 veröffentlicht werden soll.
  • Das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist in Deutschland als Weltklimarat bekannt und ein Gremium der Vereinten Nationen. Der Synthesebericht gilt als wichtigste Publikation des IPCC. Er fasst den Stand der Wissenschaft in der Klimaforschung zusammen und soll den Entscheidungsfindungsprozess von politischen Entscheidungsträgern und Regierungen unterstützen.
Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

16.07.2021

Schon im Jahr 1978 gab es ein Jahrhundert Hochwasser im und am Neckar.

16.07.2021

Das letzte Jahrhunderthochwasser in Deutschland war um den 9. Juli in Franken:
https://www.youtube.com/watch?v=GjNw5ls6tnM

Das nächste (Laschet: "Flutkatastrophe von historischem Ausmaß") ca. 14 Tage später . . .

16.07.2021

deutsche Wetterrekorde:

https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/presse/wetterrekorde.pdf?__blob=publicationFile&v=12

Trockenster Winter: 1890/91 mit 68,6 mm
Trockenster Sommer: 1911 mit 123,9 mm
Trockenstes Jahr: 1959 mit 551,1 mm

Nassester Winter: 1947/48 mit 304,0 mm
Nassester Sommer: 1882 mit 357,5 mm
Nassestes Jahr: 2002 mit 1.018,1 mm

16.07.2021

Jedem zu empfehlen, das gerade laufende Tagesgespräch auf BR 2.
Später in der Mediathek.

16.07.2021

Von Lothar B. 06:36 Uhr >>Das Problem ist halt, dass es dem Klima relativ egal ist, was wir hier in Bayern oder Deutschland machen<<

Auch eine der schon tausende male vorgebrachten Ausflüchte, nichts gegen die Erdaufheizung tun zu wollen.

1. Jeder einzelne Erdenbürger ist natürlich in der Gesamtsumme unwichtig. Wenn Sie ein SUV mit 15 l/100 km über die Autobahn heizen, ist das in der Summe der Treibhausgase unsichtbar. Doch wir Menschen haben Anstand und Moral - vornehm Ethik - entwickelt, um die Folgen unseres Tuns zu bedenken. "Wenn das alle so machen würden, ..."

2. Wir Deutschen stoßen pro Kopf doppelt so viele Treibhausgase aus wie der durchschnittliche Erdenbürger. Da das wichtigste Treibhausgas CO2 viele hunderte Jahre in der Atmosphäre bleibt, ist auch wichtig, wie viele Treibhausgase jedes Land seit Beginn der Verfeuerung fossiler Brennstoffe bisher insgesamt in der Atmosphäre deponiert hat. Deutschland das viertmeiste!!
Hier ist das gut im CarbonBrief visualisiert: https://www.klimafakten.de/sites/default/files/downloads/carbonbriefcumulative-co2-edit.mp4

3. Wir haben dank der Leistungen unserer Wissenschaftler, Ingenieure, Umweltschützer und Unternehmer alle Techniken zur Verfügung, um sogar ohne Wohlstandsverluste schnell auf klimafreundliche Stromerzeugung, klimaneutralen Verkehr, dekarboniserte Wärmeversorgung usw. umzusteigen.
Das Haupthindernis ist die Trägheit in den Köpfen zu vieler Zeitgenossen - und wir leben in einer Demokratie - Wähler/innen!

Raimund Kamm

16.07.2021

Das sind keine Ausflüchte, das ist die bittere Realtität. Auch wenn viele einzelne, auch alle Deutschen den Treibhausgasausstoß reduzieren, Flächenversiegelung rückgängig machen und Wiederaufforsten, wird das nur ein kleines Rädchen im Getriebe des globalen Klimasystems sein. Klimaschutz geht nur über eine globale Kraftanstrengung und je früher, desto besser (nach 1000 Jahren befindet sich immer noch zwischen 15 und 40 % der damals freigesetzten CO2-Emission in der Atmosphäre), denn - wie gesagt - die CO2-Konzentration (egal ob hoch oder niedrig) macht nicht vor den Grenzen halt.

Ich stimme Ihnen aber zu, dass ein Haupthindernis - das betrifft allerdings viele Themen unserer Gesellschaft und Politik - die Trägheit (oder Bequemlichkeit) vieler Zeitgenossen ist.

16.07.2021

@Lothar B.
nicht nur jeder Staat, sondern jede Kommune und vor allem jeder Einzelne ist verantwortlich für Klimaschutz. Das scheinen Sie leider nicht so zu sehen oder es sind billige Ausreden um nicht aktiv für den Klimaschutz zu agieren.

16.07.2021

Vielleicht wachen jetzt auch die auf die meinen, sie können so weiterleben wie bisher.
Raubbau an der Natur.

16.07.2021

Natürlich schreien angesichts dieses Ereignisses viele nach Klimaschutz. Aber je extremer Extremereignisse wie dieses werden, desto schwieriger ist ein statistischer Nachweis. Aus meiner Sicht handelt es sich hier um ein Naturereignis, welches wie Erdbeben, Vulkan- oder Tornadoausbrüche nicht verhindert werden kann. Und man kann sich vor Ereignissen in dieser Dimension auch nicht wirklich schützen. Natürlich sucht man einen Schuldigen für solche Ereignisse, man wird aber effektiv keinen "verklagen" können, als die Natur...

16.07.2021

Extremwetter sind durchaus Folgen von Klimawandel. Das mehrer tausendjähige (überregionale) Ereignisse inenrhalb kurzer Zeit zusammen kommen, ist kein Zufall. Auch hat sich die Zahl der Tornados seit 1970 in Deutschland um 250 % gestiegen.
https://weather.com/de-DE/wissen/wetterphaenomene/news/2019-04-12-bis-zu-60-gefahrliche-tornados-pro-jahr-deutschland-liegt
Der Klimawandel ist unstrittig. Darin sind sich die betreffenden Wissenschaftler weitgehend einig.
Es geht nur noch darum, wieviel Anteil der Mensch hat. Anteil hat er definitiv. Das Freisetzen von millionjahrelang eingelagerten Kohlenstoff, großflächige Abholzung, immer größerer Massentierhaltung (Methan!) kann nicht folgenlos bleiben. Schließlich ist die Erde und ihre Atmosphäre ein geschlossenes System.
Der Mythos, dass die Sonne am Temperaturanstieg Schuld ist, ist längst widerlegt.
https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/sonne-und-klima/
Das der Mensch unabhängig vom Klimawandel an den Überflutungen eine hohen Schuldanteil hat, ist ebenfalls unzweifelhaft.
Es wurde zwar in den letzten 20 Jahren schon viele Sünden bereinigt bzw. abgemildert aber das ist noch lange nicht genug. Insbesondere wenn man solchen Ereignissen ausgehen muss.
Immer mehr versiegelete Flächen, immer noch viele begradigte Bäche und Flüsse, und und und.
Es wurde zwar schon einiges an Hochwasserschutz getan, aber das ist nicht genug. und man muss schauen, dass die versiegelte Flächen gringer wird.

16.07.2021

@Harald V.

Klimawandel äußert sich natürlich nicht nur über Mittelwerte, sondern auch durch Veränderung von Extremwerten. Ein harter Faktor ist dabei die Temperatur. Der Anstieg und die Zunahme von Temperaturextremen und die temperaturbedingten Veränderungen (z. B. Verlängerung der Vegetationsperdiode, Gletscherschmelze) sind klar nachgewiesen. Bei Niederschlägen wird das ganze schon schwieriger, weil Niederschlag die unangenehme Eigenschaft hat, sehr variabel in verschiedenen Zeitabschnitten aufzutreten. Deshalb gibt es dazu u. a. auch solche Stellungnahmen: https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/niederschlag/20160719_entwicklung_starkniederschlag_deutschland.html

Hinsichtlich Tornados muss man sagen, dass es dazu bisher keine brauchbare Statistik gibt. Man hat das zwar im (mittel-)europäischem Raum in der Zeit bis zum 2. Weltkrieg genauer untersucht (Letzmann, Koschmieder, Wegener...), danach ist das allerdings in Vergessenheit geraten. Erst in den 1990er Jahren nahm die Forschungsaktivität hier in Deutschland und Mitteleuropa wieder zu, was u. a. dann in die Europäische Unwetterdatenbank ESWD mündete, die Extremwetterereignisse wie Tornados sammeln. Ein wesentlicher Teil der Zunahme bei uns resultiert auf ein anderes Meldeverhalten (Soziale Medien). Nach dem Krieg gab es auch Tornados, nur wurden diese, von Ausnahmen wie Pforzheim in den 1960er Jahren, meist unter "Gewittersturm" abgespeichert.

Klimawandel kann man ja sowieso nicht leugnen, seit es die Erde gibt, wandelt sich das Klima aufgrund vielerlei Randbedingungen (Erdbahn-Parameter, Sonnenaktivitiät, Plattentektonik, Vulkanismus usw.). Der Mensch hat im Laufe seiner Entwicklung aber nun auch immer stärkeren Einfluss darauf, in erster Linie über den Ausstoß von Treibhausgasen und der Änderung der Landnutzung (Abholzung, Flächenversiegelung usw.).

Nichtsdestotrotz, ein Extremereignis dieses Ausmaßes wird man auch mit Klimaschutzmaßnahmen und -anpassung nicht verhindern können. Das muss man als kleiner Mensch vielleicht auch akzeptieren. Was natürlich nicht heißen soll, Klima- und Umweltschutz stärker zu fordern und zu fördern.

16.07.2021

Schauen wir auf die zentrale Aussage von Herrn Garschagen:
„ Es ist ein extremes Wetterereignis. Es ist immer schwierig, einzelne dieser Extremwetterereignisse dem Klimawandel zuzuschreiben.“

Danach erklärt er etwas über Wahrscheinlichkeiten um am Ende ganz sicher zu sein. Auf der Basis von was? Das eine Zuschreibung SCHWIERIG ist.

Und was hat eine desolate Hochwasserinfrastruktur mit dem Klimawandel zu tun? Wie kann man mit CO2-Einsparungen Talsperren sichern? Und ist der von Umweltschützern immer wieder attackierte Bau von Sperren, wie es sie z.B. am Lech gibt, und die ein normales Leben in Augsburg erst möglich machen, nicht zu verstärken? Ganz unabhängig vom Klimawandel- sondern für den besseren Umgang mit Starkwettererignissen?

Es ist jetzt extrem billig, angesichts des Versagens der Infrastruktur auf den Klimawandel zu verweisen. Damit können sich Politiker ganz leicht aus ihrer Verantwortung für vergammelte Infrastruktur herausreden.

16.07.2021

"Es ist jetzt extrem billig, angesichts des Versagens der Infrastruktur auf den Klimawandel zu verweisen."

Extrem billig sind vor allem ihre Ausflüchte und Verweise auf ein munteres "Weiter so" wie diese.
Aussagen so zu kürzen, dass sie die eigenen unhaltbaren längst widerlegten Thesen stützen ist unseriös.

Deshalb hier das fast vollständige Zitat von Garschagen:

"Es ist ein extremes Wetterereignis. Es ist immer schwierig, einzelne dieser Extremwetterereignisse dem Klimawandel zuzuschreiben. Was aber ganz klar ist: Phänomene wie das jetzige werden durch den Klimawandel künftig wahrscheinlicher, also potenziell häufiger auftreten. Insofern ist es ein Vorbote dessen, was wir vom Klimawandel zu erwarten haben – unabhängig von der Frage, ob das jetzige Phänomen auch ohne Klimawandel so möglich gewesen wäre.

In der zu erwartenden Intensität und Häufigkeit der Extremwetterereignisse liegt also das Hauptproblem.

Manchem ignoranten Zeitgenossen wird das erst klar wenn mal Kühe und Lkw's durch die Gegend fliegen. Spätestens dann allerdings werden Verweise auf eine angeblich "vergammelte Infrastruktur" nicht nur schwierig sondern was sie eigentlich jetzt schon sind: lächerlich.

16.07.2021

Sehr geehrter Herr Georg Kr.

In RP und NRW haben gerade mehr als 100 Menschen ihr Leben verloren. Mehr als 1000 geltend als vermisst. Aber die üblichen Verdächtigen haben nichts besseres zu tun als über SUV und CO2-Preise zu parlieren.

Erkennen Sie den Bug?

Und auch der Herr Garschagen kann einzelne Wetterextremen nicht auf den Klimawandel zuweisen. Auch dieses nicht. Weil es keine Beweise dafür gibt. Und wen man das nicht kann, dann ist dessen Instrumentalisierung im politischen Diskurs nichts anderes als perfide.

Momentan steht der Jetstream über der Nordhalbkugel geradezu still, was wahrscheinlich die Ursache des Verharrens von Hoch- und Tiefdruckgebieten ist. Was dafür die Ursache ist? Keiner weiß es. Auch die Klima-Paniker nicht.
In den letzten Jahren wandern die Magnetpole unseres Planeten geradezu rasend schnell. Vielleicht ist das der Auslöser?
Das sich die Zahl der Extremwettereignisse in den letzten Jahren erhöht hätte, können zumindest die Versicherungen nicht bestätigen. Deren Schadensummen steigen - aber nicht die Anzahl der Ereignisse.

Und klar sollte langsam jeden sein - bei steigenden Wasser erhöht man zuerst die Deiche und setzt erst dann ein „Zeichen der Betroffenheit“.

Ansonsten würde ich Sie bitte, mir nichts zu unterstellen. Wo rede ich von einem „weiter so“?
Die Unsitte des Diskurses, dem Gegenüber etwas zu unterstellen, was der nie behauptet hat, um dann das zu widerlegen nervt zumindest mich.

Hier wird ein schweres Unglück politisch instrumentalisiert. So etwas war und ist verwerflich. Und es verhindert keine Tote.

Denn man darf einmal fragen, wieso es bei den schweren Hochwassern in Sachsen, Brandenburg und Bayern in den letzten 20 Jahren nicht zusammen so viele Opfer gegeben hat, wie derzeit in Westdeutschland. Deren Zahl hat gar nix mit dem CO2-Gehalt der Atemluft zu tun.

16.07.2021

@Thomas T.: Besten Dank für ihre sachliche Antwort. Dafür ist Georg Kr. nach meinen eigenen Erfahrungen mit ihm leider nicht empfänglich.

16.07.2021

"Es ist jetzt extrem billig, angesichts des Versagens der Infrastruktur auf den Klimawandel zu verweisen."

Endlich einer, der die Ursache messerscharf erkannt hat - "das Versagen der Infrastruktur".
Wer solchen Schwachsinn behauptet, hat sich selbst aus der Reihe seriöser Diskutanten herauskatapultiert. Viel Zustimmung dürften Sie damit allerdings bei den ähnlich ignoranten Klimawandel-Leugnern der AfD finden.

"Und was hat eine desolate Hochwasserinfrastruktur mit dem Klimawandel zu tun? Wie kann man mit CO2-Einsparungen Talsperren sichern?"

Statt CO₂-Emissionen reduzieren Dämme und Sperren bauen?
Was anderes als ein "Weiter so" wäre das? Kann sein, dass es für die Begrenzung des Temperaturanstiegs bereits zu spät ist und uns nur noch Dämme und Sperren bauen übrig bleibt. Nachhaltig helfen wird es uns nicht mehr.

16.07.2021

"Und was hat eine desolate Hochwasserinfrastruktur mit dem Klimawandel zu tun? Wie kann man mit CO2-Einsparungen Talsperren sichern?"

Das ist ganz einfach. Nur mal nachlesen was renommierte Wissenschaftler in ihren Studien nachweisen.
Verständlich, dass es schwer sein kann, etwas zu verstehen das nicht direkt greifbar ist. Durchaus kann es möglich sein, dass irgendwann auch keine Hochwasserinfrastrukturen und erst recht keine Talsperren mehr ausreichen.

15.07.2021

Danke, Herr Wirsching, dass Sie diese Erkenntnisse zur Erdaufheizung und ihren Folgen wieder ins Blatt bringen!

Empörend, dass die Verantwortlichen in Düsseldorf (Laschet), Berlin (Altmaier, Scheuer) und München (Söder) seit Jahren eine konsequente Klimaschutzpolitik blockieren.

Raimund Kamm

16.07.2021

Das Problem ist halt, dass es dem Klima relativ egal ist, was wir hier in Bayern oder Deutschland machen. Adaptionsmaßnahmen an den Klimawandel sind in erster Linie nationale Belange. Effektiver Klimaschutz muss größer aufgehängt werden. Solange also die EU, die G7 bis hin zur UNO nicht alle im Wesentlichen an einem Strang ziehen, wird das auch mit dem Klimaschutz sehr schwierig, denn die CO2-Konzentration macht nicht vor den Grenzen halt...

Sowieso sollte man sich m. M. n. nicht nur auf den "Klimaschutz" fokussieren, sondern allgemein das Thema "Umweltschutz" wieder voranbringen.

@AA:Herr Garschagen soll einer der führenden Klimaforscher Deutschlands sein? Ich habe noch nie von ihm gehört, muss aber nichts heißen...

16.07.2021

@Herrn Kamm: hier hat niemand etwas zu einem Thema "Erdaufheizung" gesagt. Wenn Sie es korrekt darstellen würden geht es um Annahmen. Einen von FFF erfundenen Begriff zu verwenden halte ich für sehr extrem und lässt tief blicken.

16.07.2021

Eine Diskussion über den Klimawandel mit Leuten, die offenbar noch nie etwas vom sog. Treibhauseffekt und dessen Folgen gehört haben ist, um es mit Loriot zu sagen, möglich aber völlig sinnlos.

16.07.2021

Darum diskutiere ich nicht mehr mit Ihnen Herr Kr.. Ich habe Ihnen schon mal empfohlen erst zu lesen und dann zu verstehen. Aber das können Sie anscheinend nicht. Ihr Verhalten ist sehr undemokratisch um es mal vorsichtig auszudrücken.
Niemand streitet den Klimawandel bzw. den Treibhauseffekt ab. Ich habe etwas zu dem erfundenen Wort "Erdaufheizung" geschrieben. Wie gesagt, einfach mal lesen!

16.07.2021

Erdaufheizung und Treibhauseffekt beschreiben das gleiche Phänomen. Es handelt sich dabei um eine belegte und bewiesene Tatsache - nicht um eine Annahme oder Hypothese, wie sie behaupten.
Soviel zur Richtigstellung.
Auf eine Diskussion mit ihnen lege ich keinen Wert.