Es sind zermürbende Tage. Islamistische Mörder treffen in Europa eine Gesellschaft, die von Corona ohnehin verunsichert ist. Lassen wir sie nicht ans Ziel kommen!
Wenn wir darüber nachdenken, was die richtige Reaktion auf die furchtbaren islamistischen Anschläge mitten in Europa ist, sollten wir uns zunächst klarmachen, was die Mörder erreichen wollen. Ihre Ziele sind immer die gleichen: Schrecken verbreiten. Hass erzeugen. Einen Glaubenskrieg entfachen. Die liberale westliche Welt spalten.
Wir können nicht verhindern, dass wir es angesichts der grausamen Taten in Frankreich, in Dresden oder Wien mit der Angst zu tun bekommen. Die Angst ist menschlich. Dunkle Erinnerungen werden wach an die blutige Serie im Sommer 2016, als Islamisten innerhalb weniger Tage in Nizza, Würzburg und Ansbach zuschlugen. Damals nutzten sie das Durcheinander der Flüchtlingskrise, in der Europa besonders verwundbar war. Heute macht die Corona-Pandemie die ganze Welt verwundbar. Die Menschen sind verunsichert, manche sind wütend, andere traurig. Der Zusammenhalt bröckelt, der Winter erscheint unendlich lang. Viele fragen sich in ihrer erzwungenen Einsamkeit: Wo sind wir überhaupt noch sicher?
Terror in Europa: Wir dürfen Hass nicht mit Hass beantworten
Es sind zermürbende Tage, die wir gerade erleben. Umso anstrengender, aber eben auch umso wichtiger ist es, die Terroristen nicht an ihr Ziel kommen zu lassen. Sie machen uns Angst, ja. Aber wir dürfen ihren Hass nicht mit Hass beantworten. Und wir dürfen nicht hinnehmen, dass sie unsere Idee von Freiheit zerstören und unsere Gesellschaft, die gerade ohnehin so viel aushalten muss, zerreißen.
Zugleich müssen wir uns aber auch im Klaren darüber sein, dass die Gefahr durch selbst ernannte Gotteskrieger im Namen Allahs nicht gebannt ist. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" und ihre Anhänger mögen geschwächt sein. Ihr Siegeszug im Nahen Osten ist gestoppt, aber endgültig geschlagen sind sie nicht. Das radikale Gedankengut lebt weiter. Und ein Teil der Netzwerke offenbar auch.
Der Staat muss konsequenter gegen extremistische Gefährder vorgehen
Auf den ersten Blick waren es Einzeltäter, die in den vergangenen Tagen an verschiedenen Orten in Europa gemordet haben. Wer sich im Untergrund radikalisiert, bleibt für die Ermittler lange unsichtbar. Was wir durchaus sehen können, ist allerdings, wie diese Menschen zu Tätern werden, woher ihr Wahnsinn und ihre Gewaltbereitschaft kommen und wer den Hass gezielt schürt.
Oft sind das radikale Prediger, die den Sicherheitsbehörden durchaus bekannt sind. Hier muss der Staat konsequenter durchgreifen. Der Mörder von Wien war wegen versuchter Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorbestraft, er wollte nach Syrien ausreisen, um sich dort den IS-Kämpfern anzuschließen. Wie kann so jemand unbemerkt in den Besitz einer automatischen Waffe und so viel Munition kommen? Wer wusste von seinen Plänen?
Aus den grausamen Taten Einzelner darf kein Glaubenskrieg werden
Auch in Deutschland leben mindestens 600 islamistische Gefährder. Was die verantwortlichen Politiker jetzt tun sollten: Dafür sorgen, dass diese Leute so streng wie möglich überwacht und, wenn das machbar ist, auch abgeschoben werden. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden in Europa intensivieren, denn der Terror kennt keine Grenzen. Was Politiker nicht tun sollten: den Islam oder Muslime generell unter Verdacht stellen. Denn genau das gehört zur perfiden, zur hinterhältigen Strategie der Mörder. Sie spekulieren darauf, dass die angegriffenen Nationen sich aufhetzen lassen. Dass aus den wahnhaften Taten Einzelner ein Krieg der Weltanschauungen, der Religionen entsteht.
Darauf kann es nur eine Antwort geben: Je mehr diese Irren uns unsere Art zu leben nehmen und unsere Gesellschaft spalten wollen, desto stärker müssen wir zusammenhalten.
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Gegen Terror, insbesondere von Einzelnen oder Kleingruppen gibt es kein Gegenmittel. Damit muß man leben.
Zeilen wie „Je mehr diese Irren uns unsere Art zu leben nehmen und unsere Gesellschaft spalten wollen, desto stärker müssen wir zusammenhalten.“
scheinen Journalistischer Dauerkeks zu sein. Man hört sie immer und immer und immer wieder.
Dabei ist die Phrase nichts anderes als inhaltsleer. Wer hält mit wem zusammen und warum? Linke Politiker und Polizisten? Grüne Parlamentarier und Bergleute? CDU-Minister und Autobauer? SPD-Jusos und Nachrichtendienste?
Die Politische Blase entfernt sich zunehmend vom Boden der Tatsachen, wünscht sich etwas herbei, was von der Masse der Menschen nicht gewollt wird, überrumpelt, drängt und treibt die Bürger in Abenteuer, die die wenigsten mitmachen wollen.
Da werden Machtapparate des Staates wie BuWe, Polizei und Nachrichtendienste willentlich zerstört, ein politischer Popanz großgezogen und jede kritische Nachfrage mit „Nichts hat mit Nichts zu tun! Und wenn Du anderes behauptest bist Du Nazi oder mindestens Rassist!“ abgeschmettert.
Mit wem soll ich da zusammenhalten? Warum soll ein Polizist sich noch anstrengen, wenn die gefassten Täter sofort wieder auf freiem Fuß sind und er selbst als Bastard angefeindet wird? Warum soll ein Soldat sein Leben riskieren, wenn er noch nicht mal die notwendige Ausrüstung erhält und pauschal als Nazi abgekanzelt wird? Warum soll der Chef eines Dienstes die Lage erklären, wie es seine Ermittlungen ergeben, wenn er für den Fall, dass es der Chefin im BuKaA nicht in den Reim passt, gefeuert wird?
Das ist die Lücke, in die islamistische Mörder stossen.
Das „Zusammenhalten“ hat allein in Frankreich in den letzten Jahren ca. 300 Menschen das Leben gekostet. Appelle bringen unsere Gesellschaft keinen Millimeter nach vorn. Wenn wir unsere Lebensweise verteidigen wollen, dann dürfen Lehrer in Berlin Neuköln keine Angst haben, über Karikaturen zu reden, dann darf in Brüssel ein Lehrer, der es tat, nicht entlassen werden, dann muss man endlich anerkennen, dass der ideologische Unterbau, aus dem heraus der Terror erwächst, in harter Arbeit zu brechen ist. Dafür bedarf es aber auch Maßnahmen, die „unschöne Bilder“ erzeugen können, und bei deren Umsetzung Journalisten auch mal aufhören müssen zu zetern,
Das wäre doch mal ein Anfang, wenn Journalisten und Polizisten „zusammenhalten“.
„Ich erwarte mir ein Ende der falsch verstandenen Toleranz in allen Ländern Europas“ sagt Sebastian Kurz. Der radikale Islam und seine Helfershelfer muss endlich der Gar ausgemacht werden. Solange Imame in ihren Moscheen ungestraft zum Tod der Ungläubigen aufrufen dürfen, solange braucht mir keiner mehr mit Toleranz und "Spaltung" kommen. Die Staatsgewalt muss sich endlich gegen diese geduldeten Terror Einrichtungen richten. Das hat weder was mit Rassismus zu tun, noch mit Spaltung. Wer unverhohlen zum Tod der Ungläubigen aufruft, hat in diesem Land nichts verloren. (edit/NUB 7.2/mod) Die islamische Welt hat ihre Reaktion auf die Attentate gezeigt. Boykottaufrufe gegen Frankreich und "Allahu Akbar" Rufe in Berlin!
https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/hass-protest-gegen-frankreich-vor-dem-brandenburger-tor
https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-politik_artikel,-nach-aussagen-von-macron-boykott-gegen-frankreich-_arid,1940977.html
>> ...sollten wir uns zunächst klarmachen, was die Mörder erreichen wollen. Ihre Ziele sind immer die gleichen: Schrecken verbreiten. Hass erzeugen. Einen Glaubenskrieg entfachen. Die liberale westliche Welt spalten. <<
Wer Rache (wie bei Hebdo), Machtausübung (9/11) und Begeisterung von Sympathisanten (Präsentation soziale Medien) nicht nennt, muss sich schon fragen lassen, ob er diesen Terror nicht nur für innenpolitische Ziele instrumentalisieren will.
Es ist abwegig, dass diese Typen die westliche Welt spalten wollen - die wollen diese Ordnung schlicht vernichten - nicht mehr nicht weniger.
Wenn man dieses Ziel wirklich ernst nehmen würde, müsste man bereits deren Erfolg klar anerkennen:
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/islamistische-anschlaege-die-linke-social-media-empoerung-bleibt-aus-kolumne-a-9ac7415a-f0d2-4d7d-8279-e5c606f2a82f
Noch ein Beispiel für die vorhandene Spaltung:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/wien-italiens-aussenminister-luigi-di-maio-fordert-patriot-act-fuer-die-eu-a-ffe50ba5-8207-44ec-bbb8-03929807e26f
>> Italiens Außenminister fordert "Patriot Act" in der EU <<
Luigi, wir werden uns mit den Euro-Bonds vielleicht doch noch einig...
Ob es "Irre" sind oder ob das systemische Gründe hat, sei noch einmal dahin gestellt.
Ich hätte mir vom Tenor her eher einen Kommentar erwartet wie denjenigen von Ulf Poschardt in der WELT (https://www.welt.de/debatte/plus219232422/Islamistischer-Terror-in-Wien-Hoeren-wir-auf-uns-etwas-vorzumachen.html).
Solange wir das Zündeln im Nahen Osten zulassen und unkontrolliert Menschen einreisen lassen, ist die Parole vom Zusammenhalt gegen den Terror nur eine Phrase.
Wie wollen Sie das Zündeln im Nahen Osten unterbinden?
Die Attentäter kamen hauptsächlich aus Europa. Die wenigen Flüchtlinge haben sich oft erst hier radikalisiert. Viele der Flüchtlinge sind vorn den Islamisten geflohen. Viele der islamistischen Flüchtlinge sind bereits wieder zurück gekehrt. Und stehen in Diensten von der Türkei unterstützen Milizen in Nordsyrien im ehemaligen Kurdengebiet.
Wir müssen endlich genauer dieMoscheen im Auge haben. Wir müssen endlich hier die Imane ausbilden. Islam und Grundgesetz können im Einklang stehen. Genauso wie die Bibel. Aber es kommt darauf wie man ihn auslegt. Radikale leben vom Hass. Nur Hass und besonders der "Gegenhass" bringt ihnen Anhänger. Die Rattenfänger müssen verfolgt werden. Die Geldquellen trocken gelegt werden. Ihnen die Rekruten hier entzogen werden.
Herr V. Sie müssen dieses schwarz/weiß Denken sein lassen. Die Welt ist komplizierter...
https://www.welt.de/politik/ausland/article219300710/Terror-in-Wien-Erdogan-und-seine-Helden.html
von Deniz Yücel
>> Die verstörendste Äußerung soll von Recep Tayyip Gültekin stammen – ein Facebook-Eintrag vom 19. Dezember 2016 nämlich, dem Abend also, als der islamistische Attentäter Anis Amri auf dem Breitscheidplatz in Berlin zwölf Menschen ermordete: „Mir tut es überhaupt ned leid, was in Berlin passiert ist.“ <<
@Peter P.
Haben Sie diese Passage in dem von Ihnen verlinkten Artikel überlesen?
"Aber als es darauf ankam, haben dieselben jungen Männer dem Attentäter nicht applaudiert, sondern sich unter Einsatz ihres eigenen Lebens entgegenstellt.
Niemandem ist zu wünschen, dass er jemals eine ähnliche Situation erlebt. Aber Leute in sozialen Medien, die nun auftrumpfend die fraglichen Facebook-Einträge vorzeigen – Leute ganz verschiedener politischer Couleur übrigens, von denen einige sich nicht einmal trauen, auf Twitter ihren echten Namen zu benutzen und von denen man nicht sagen kann, ob sie jemals im Leben etwas riskiert haben – klingen schwer moralistisch, sind tatsächlich aber unanständig."